Ein Bild der Tochter macht sich für Linzer bezahlt

Es müssen nicht immer die spektakulären Momente großer Sportler sein, die ein gutes Sportfoto ausmachen. Das haben die OÖN-Leser schon gewusst, als sie das Bild des Linzers Christoph Grubich im März dieses Jahres mit dem Publikumspreis beim Wettbewerb "Linz fotografiert gut" bedacht haben.

Nun hat das Bild "Die Poolnixe", das vor zwei Jahren entstanden ist, auch international Aufsehen erregt. Beim Fotowettbewerb von CEWE gewann Grubich als einziger Österreicher einen Hauptpreis, und zwar in der Kategorie Sport. Mehr als 22.000 Teilnehmer hatten rund 183.000 Fotos in sechs Kategorien zu dem weltgrößten offenen Fotowettbewerb eingesendet.

"Ein perfektes Bild"

Der Star des Siegerfotos ist seine damals sechsjährige Tochter Julia, die im Pool ihre Freude am Element Wasser ausgelebt hat. Das Bild, das dabei entstand, erzählt von vollem Körpereinsatz bei höchster Konzentration. "Christoph Grubich hat mit wenigen Elementen, perfekter technischer Umsetzung und einem ausgeprägten Gefühl für den entscheidenden Moment ein starkes Bild in Szene gesetzt", so das Urteil der Fachjury.

Der Linzer, der in leitender Funktion bei der Energie AG arbeitet, freut sich über so viel internationale Anerkennung, erinnert sich aber auch noch genau an die Entstehung des Bildes. Seine Tochter sei eine "wahre Wasserratte". An Sommertagen führt sie der erste Weg nach der Schule in den Pool zu Hause. Um diesen Moment einzufangen, legte sich Vater Grubich in den Pool und platzierte die GoPro-Kamera möglichst nahe am Boden.

Das Bild entstand im Mai 2015. "Es war zu Beginn der Badezeit, als es sich Julia nicht nehmen ließ, in den Gemeinschaftspool der elterlichen Wohnanlage einzutauchen. "Es war kalt, ungemütlich, und die Sicht war nicht optimal. Umso größer war die Freude, als ich später sah, dass dieses Foto alle Voraussetzungen für einen faszinierenden Schnappschuss besitzt", so der Linzer.

Fragt man Grubich, was ihm an seinem Bild gut gefällt, lautet die Antwort: "Die Dynamik, die Perspektive, der Bildaufbau, die Umsetzung." Das "Produkt aus Glück und Vorahnung" hing übrigens lange im Kinderzimmer und wurde dann von Grubich zu Wettbewerben eingereicht. Mit Erfolg.

Das Fotografieren interessiert den 44-Jährigen seit seiner Jugend. "Ich habe das nie professionell betrieben, sondern stets als Hobby", sagt Grubich. Das änderte sich, als Julia auf die Welt kam. Seither fotografiert und filmt er seine mittlerweile acht Jahre alte Tochter. "Kinder verändern sich so schnell. Die Fotos sind dann bleibende Erinnerungen."