Lehrerin stürzte auf dem Zwillingskogel in den Tod
GRÜNAU IM ALMTAL. Beim Abstieg über den "Jägersteig" verirrte sich eine 38-jährige Wienerin und stürzte in den Tod.
Sie habe sich verlaufen und werde sich verspäten, sagte sie ihrem Vater am frühen Abend am Telefon. Am nächsten Morgen wurde eine 38-jährige Lehrerin von Bergrettern in einem steilen, felsdurchsetzten Waldstück in Scharnstein im Almtal tot aufgefunden.
Die in Wien lebende Frau war bei ihrem Bruder im Bezirk Gmunden zu Besuch. Am Vormittag unterrichtete sie von dort aus ihre Schüler noch online, um 13 Uhr stieg sie alleine auf den 1402 Meter hohen Zwillingskogel über den Jägersteig auf. Die Route hatte sie sich im Internet herausgesucht. Am Gipfel angekommen, dürfte sie den geplanten Abstieg über den "Durchgang" nicht gefunden haben.
"Haben ihre Spuren gefunden"
"Sie hat den Jägersteig dann auch für den Abstieg gewählt. Der Jägersteig ist nicht markiert und bei diesem Schneefall schwer zu finden. Ihre eigenen Spuren waren beim Abstieg schon wieder verschneit. Sie hat ihren Vater angerufen und gesagt, dass sie sich vergangen hat. Das passt zu den Spuren, die wir im Schnee gefunden haben, die führten hinauf, hinunter, nach links und rechts. Sie hat nach dem Weg gesucht", sagt Martin Trautwein, Ortsstellenleiter der Bergrettung Grünau. Die Frau wurde vermutlich von der Dunkelheit eingeholt, nach dem Telefongespräch gab es keinen Kontakt mehr zu ihr.
- Video: Frau auf Zwillingskogel tödlich verunglückt
Ihr Bruder und ihre Schwägerin verständigten um acht Uhr abends die Einsatzkräfte. Bis in die Nachtstunden suchten zahlreiche Bergretter aus Grünau und Gmunden, Feuerwehrleute und Alpinpolizisten nach der Vermissten. Die Suche gestaltete sich schwierig: "Wir waren selbst von Schneemengen bis knietief im Gipfelbereich überrascht", sagt Trautwein. Der Neuschnee erschwerte die Spurensuche, auch der Polizeihubschrauber konnte die Frau nicht orten. Um drei Uhr morgens wurde die Suche abgebrochen und um kurz vor sechs Uhr morgens wieder fortgesetzt. Um halb neun dann die traurige Gewissheit: Die Pädagogin wurde leblos unter einem Baum aufgefunden. Laut Bergrettung dürfte sie über einen Felsabbruch abgestürzt sein und sich tödliche Verletzungen zugezogen haben.
"Durch den Regen und die Abkühlung ist der Boden gefroren und sehr rutschig. Wir empfehlen, Stöcke zu nehmen und vielleicht noch ein paar Wochen abzuwarten", sagt Trautwein. (mahu)
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