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Paul Wilfing: Er liefert das Fundament des Filmfestivals Freistadt

Von Nora Bruckmüller, 20. August 2024, 19:19 Uhr
Paul Wilfing
Bild: Adrian Almasan

Der Mühlviertler verhilft als Freistädter Kinochef 50 Werken auf die Leinwand

Seine erste Aufgabe beim Festival „Der neue Heimatfilm“ (HFF) war es einmal, „Filme zu zerlegen und wieder zusammenzubauen“. Denn damals kamen die Werke nicht wie heute als Datenpakete über Internet ins Festivalzentrum Kino Freistadt, sondern per Post – auf 35-Millimeter-Rollen, die richtig zusammengeklebt und eingelegt werden mussten. Wenn heute die 37. Auflage des Freistädter Kulturereignisses startet, das bis Sonntag dauert, begleitet es Paul Wilfing längst nicht mehr ausschließlich vom Vorführraum aus, sondern an „vorderster Front“ als Kino-Geschäftsführer.

2023 übernahm der 35-Jährige, der in Kefermarkt aufwuchs, die Chefposition vom Gründer Wolfgang Steininger. Dass sämtliche kuratierte Filme – gut 50 aus vier Kontinenten – in den kommenden fünf Festivaltagen problemlos projiziert werden können, ist aber noch immer Wilfings Job. „Sobald das Programm steht, klinke ich mich ein und organisiere alle Filme, prüfe die digitalen Formate und teste jeden einzelnen Film.“ Weil der Mühlviertler eben auch Chef ist, organisiert er Gastro- sowie Kassenteam, funktioniert die Gasse vorm Kino in einen Freiluft-Saal um und hat die Technik im Auge. Und weil es Wilfing ob seiner bescheidenen Art selbst so nie sagen würde: Er ist auch als Problemlöser im Dauereinsatz, der seine Spielstätte bestens kennt.

Wilfing dockte „durch Zufall“ vor knapp 20 Jahren im Kino an, als er mit 16 einen Nebenjob suchte und im Vorführteam landete. Von der Kino-Arbeit ließ er weder während des Studiums (Sozialarbeit) noch seiner Arbeit in einer Linzer WG für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ab. Mit Beginn der Pandemie wechselte er Vollzeit ins Kino. „Ich bereue keinen Tag meiner Ausbildung, weil sie Anlagen in mir gestärkt hat, die ich jetzt jeden Tag brauche. Aber die große Liebe ist das Kino.“ Natürlich nach Partnerin Monika, die er im Kino Freistadt kennenlernte, als sie in der Gastro arbeitete. Ihre Tochter ist 2,5 Jahre alt. „Unser Kino wird’s noch lange geben, den Nachwuchs haben wir ja schon.“

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Autorin
Nora Bruckmüller
Redakteurin Kultur
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