Internethandel mit Dopingmitteln: Oberösterreicher in Ukraine in Haft
LINZ.Einem kürzlich in der Ukraine geschnappten Oberösterreicher wird von der Staatsanwaltschaft Linz insbesondere Internethandel mit Dopingpräparaten in einem großen Ausmaß vorgeworfen.
Der Mann war aber auch wegen zahlreicher anderer Vergehen, auch wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz, per internationalem Haftbefehl gesucht worden. Er wartet nun auf seine mögliche Auslieferung. Der Oberösterreicher war im März in das Untersuchungshaftgefängnis der Millionenstadt Charkiw eingeliefert worden.
Auf die Spur waren die Ermittler dem Mann nach einem Einbruchsdiebstahl Anfang 2018 gekommen. Der Verdächtige habe sich telefonisch als Polizist ausgegeben und sein späteres Opfer zu einer Einvernahme in eine Polizeidienststelle bestellt, berichtet Philip Christl, Sprecher der Linzer Staatsanwaltschaft. Während der Abwesenheit des Opfers am Wohnsitz sei dann dort eingebrochen worden. Im Zuge der Ermittlungen fanden die Polizisten heraus, dass der Mann einen Handel mit Dopingsubstanzen im Internet betreibt, etwa Testosteron oder andere leistungssteigernde Substanzen: „Das passierte durchaus im großen Stil“, sagt Christl.
Da der Mann in Oberösterreich nicht mehr aufgefunden werden konnte, wurde per internationalem Haftbefehl nach ihm gesucht. „Wo er zum Schluss in Oberösterreich wohnte, wissen wir nicht“, sagt Christl. Im März ging der Mann den Polizisten in der Ukraine ins Netz. „Nun müssen die Behörden in der Ukraine entscheiden, ob er in Haft bleibt und ob er ausgeliefert wird“, sagt Christl. Danach wird der Verdächtige in Linz einvernommen. Er soll auch illegal Waffen besessen haben.
Laut der Entscheidung eines Charkiwer Berufungsgerichts haben die österreichischen Behörden bis 18. April Zeit, einen formalen Antrag auf Auslieferung zu stellen. Laut den ukrainischen Unterlagen wirft die Linzer Staatsanwaltschaft dem Oberösterreicher neben dem Verstoß gegen das Anti-Doping-Gesetz Vergehen nach insgesamt zwölf Paragrafen des Strafgesetzbuchs vor. Es soll auch illegal Waffen besessen haben.