VP-Wahlgeschenke und Bierflaschen gestohlen - Haft
RIED / ANTIESENHOFEN. Vier Monate Haft für Innviertler, der es auf "VP-Frühstückssackerl" und Bier abgesehen hatte.
"Er hört und hört einfach nicht auf. Es ist lästig, wenn ständig etwas gestohlen wird", so Alois Ebner in seinem Schlussplädoyer. Der Rieder Staatsanwalt meint den 36-jährigen Angeklagten, der das Stehlen einfach nicht lassen kann.
"Vorstrafen haben Sie ja jede Menge", hält Richterin Claudia Lechner schon bei Prozessbeginn fest. "Ja, leider, das waren alles Diebstähle", sagt der Beschuldigte mit leiser Stimme. Auf den großen Coup war der Mann zwar noch nie aus, aber in Antiesenhofen und Reichersberg, wo er unter anderem als Zeitungsausträger gearbeitet hat, dürfte der Ärger mittlerweile schon erheblich sein.
Immer wieder verschwanden vor allem Bierflaschen aus unversperrten Kellern. War die Wohnungstür nicht versperrt, kam es durchaus vor, dass der Beschuldigte in die Küche ging, um sich aus dem Kühlschrank einige Flaschen Bier zu holen. Immer wieder sei "die Versuchung, zwei, drei Flaschen zu nehmen, zu groß gewesen", so der Beschuldigte. Ein anderes Mal nahm er drei Kisten Bier aus einer Garage mit.
Doch nicht nur auf den Gerstensaft hatte er es abgesehen. Auch das "Brotgeld", das für die Lieferung von frischem Gebäck in der Früh in einem Sackerl hinterlegt wurde, war vor dem 36-Jährigen nicht sicher. "Ich weiß auch nicht mehr, warum ich das getan habe. Ich hab mir halt dann ein Bier mit dem Geld gekauft. Das war ein Blödsinn", so der Beschuldigte. Laut Anklage hat der Mann auch verschiedene Lebensmittel wie Cola, Schokoriegel und Schinkensemmeln in einem Supermarkt in Wels gestohlen. "Das waren keine Schinkensemmeln, sondern Wurstsemmeln", nimmt es der Beschuldigte ganz genau.
VP-Wahltaschen im Visier
Besonders hungrig dürfte der mehrfach Vorbestrafte am 27. September 2015 gewesen sein. An diesem Sonntag wurde in Oberösterreich gewählt. Die VP wollte vor allem noch unentschlossene Wähler für sich gewinnen. In den frühen Morgenstunden wurden hunderte von Stofftaschen, gefüllt unter anderem mit einer Semmel und einem Apfel, an die Haustüren gehängt. 132 solcher "VP-Wahlgeschenkstaschen" nahm sich der Beschuldigte mit nach Hause.
"Wie sind Sie auf diese Idee überhaupt gekommen?", will Staatsanwalt Alois Ebner wissen. "Ein wenig Vorrat hätte nicht geschadet. Die Semmeln hätte ich ja einfrieren können", so die Rechtfertigung des Mannes. Am Abend des Wahlsonntags wurden die Sackerl von der Polizei in der Wohnung des Beschuldigten sichergestellt und anschließend für ein Flüchtlingsheim gespendet.
"Was haben Sie für Pläne, außer einem Aufenthalt in der Justizanstalt?", fragt die Prozessvorsitzende den Beschuldigten. Die Antwort: "Nicht mehr stehlen oder vielleicht einen Alkoholentzug machen. Ich sehe meine Fehler ein, so kann es ja nicht weitergehen."
Der Angeklagte gibt allerdings zu, von einem Gefängnisaufenthalt 2012 "nicht viel" gelernt zu haben. Der Mann wird zu vier Monaten unbedingter Haft verurteilt, zwei vermeintliche Mittäter werden freigesprochen. "Es führt kein Weg am Gefängnis vorbei, eine Alkohol-Entziehungskur lege ich Ihnen auch ans Herz", so die Richterin. Der Urteilsspruch ist noch nicht rechtskräftig.
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vier Monaten unbedingter Haft verurteilt..
und die dicken Fische gehen mit Fussfesserl spazieren...
Kein Kommentar zu dieser Justiz
Wäre es ein Asylo gewesen würde nicht einmal ein Wort darüber verloren.
Mein Gott, auf so kleine arme Würstchen wartet sofort das Gefängnis. Semmerl, Äpfel und Bier....
jo mei ... wär´s ein Migrant gewesen, hätt´ mas verstanden, der arme ...
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