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Verlandete Lacke wird wieder an Inn angeschlossen, Wanderhilfe für Fische

Von OÖN, 08. November 2024, 08:58 Uhr
Verlandete Lacke wird wieder an Inn angeschlossen, Wanderhilfe für Fische
Schilf erobert mittlerweile die seit 2022 ganzjährig trockene Fläche.

OBERNBERG/EGGLFING. Umgehungsgewässer bei Kraftwerk Obernberg und "Wiederbelebung" von Lacke.

Die Aufhausener Lacke im Stauraum des Innkraftwerks Egglfing-Obernberg wird wiederhergestellt, so der Kraftwerksbetreiber Verbund, der für das Innkraftwerk bei Obernberg bereits eine aufwändige Fischwanderhilfe angekündigt hat. Die Aufhausener Lacke am linken Flussufer des Inns war seit der Errichtung des Innkraftwerks Egglfing-Obernberg ein Stillgewässer, das in den vergangenen Jahrzehnten durch den Eintrag von Sand und Sedimenten bei natürlichen Hochwässern immer mehr verlandete. Seit 2022 ist die Lacke ganzjährig trocken und mittlerweile erobert Schilf die Fläche, so die Projektbetreiber.

Da die Restdynamik in den wasserseitig der Dämme liegenden Au nicht ausreiche, um einen natürlichen Austrag der Feinsedimente zu schaffen, werde baulich nachgeholfen. Die Arbeiten sollen bis März 2025 erfolgen. Die "neue" Aufhausener Lacke und deren angrenzende Bereiche sollen als naturnahe Auengewässer entwickelt werden. Das Stillgewässer soll nach der Fertigstellung dann über Jahrzehnte bestehen bleiben und in den Inn-Auen als Lebensraum für Fische und Wasservögel sowie Amphibien und Insekten dienen.

Das Gewässer werde mit Flachwasserzonen und tiefgründigen Bereichen ausgestattet. Durch die Anbindung der Tiefenzone an den Inn sollen Fische die Aufhausener Lacke wieder als Lebensraum nutzen können. Die Flachwasserbereiche bieten durch das Aufkommen wassergebundener Vegetation wieder ein perfektes Umfeld für Fischlarven und Jungfische sowie für gründelnde Wasservögel, so das Ziel. Die Anbindung an den Inn werde auf das flussabwärts gelegene Ende der Lacke beschränkt sein, um eine rasche Wiederverlandung durch den Eintrag von Schwebstoffen möglichst zu vermeiden. Erfahrungen aus anderen Ökologie-Projekten haben gezeigt, dass Auengewässer, die nur an ihrem flussabwärts gelegenen Ende an den Fluss angeschlossen sind, am längsten Bestand haben, so der Verbund.

Im Hintergrund steht die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Nach der Eröffnung der Fischwanderhilfe beim Innkraftwerk Braunau-Simbach beginnt der Verbund nun, wie berichtet, mit den Vorbereitungsarbeiten für das nächste Umgehungsgewässer, das als Fischwanderhilfe dienen soll – rund 30 Kilometer flussabwärts beim Kraftwerk Egglfing-Obernberg.

Mit den eigentlichen Bauarbeiten für das mit 5,8 Kilometern Länge bislang größte naturnahe Umgehungsgewässer am Inn wird im kommenden Jahr begonnen. Zuvor muss das gesamte Baufeld freigeräumt werden.

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