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Manuel Kerhe: "Der Aufstieg mit der SV Ried steht für mich an erster Stelle"

Von Thomas Streif, 10. August 2021, 00:04 Uhr
Manuel Kerhe: "Der Aufstieg mit der SV Ried steht für mich an erster Stelle"
In seinem vielleicht letzten Spiel in der Bundesliga erzielte Manuel Kerhe im Mai das 3:2 gegen Austria Wien Bild: GEPA pictures/ Christian Moser

RIED. Der 34-Jährige spielt jetzt für die Jungen Wikinger, für die Profis stünde er im Notfall bereit

Mit seinem vielleicht letzten Ballkontakt seiner langen Profifußballkarriere erzielte Manuel Kerhe im letzten Spiel der vergangenen Saison gegen Austria Wien den viel umjubelten 3:2-Siegestreffer. "Dieser Moment war unglaublich", sagt Kerhe.

Jetzt ist der 34-Jährige "spielender Co-Trainer" bei den Jungen Wikingern in der Regionalliga Mitte. Heute Abend spielt die zweite Mannschaft der SV Ried um 19 Uhr daheim gegen St. Anna.

Kerhe, seine Frau Nora und die beiden kleinen Kinder fühlen sich in Ried pudelwohl, deshalb hat der Kicker Angebote von Profivereinen ausgeschlagen.

Manuel Kerhe
Manuel Kerhe Bild: GEPA pictures/ Christian Moser

Nach 410 Profispielen von 2007 bis 2021 spielen Sie jetzt mit fast ausschließlich sehr jungen Spielern in der Regionalliga Mitte. Wie groß war und ist die Umstellung?

Manuel Kerhe: Die ersten beiden Wochen waren schon eine große Umstellung. Es ist etwas anderes, ob man mit einer erfahrenen Bundesligamannschaft trainiert oder mit einer sehr jungen Regionalligatruppe. Ich kann mich aber noch gut an meine Anfangsjahre erinnern, es ist völlig normal, dass man als junger Spieler nicht immer konstant gute Leistungen abrufen kann. Ich kann mich mit der Mannschaft voll identifizieren und versuche, positiv voranzugehen, gute Leistungen zu bringen und den jungen Mitspielern zu helfen. Ich will als Führungsspieler vorangehen und meine Erfahrung einbringen.

Sie haben Maschinenbautechniker gelernt. Ist eine Rückkehr in Ihren alten Job vorstellbar?

Ja, grundsätzlich schon. Da würde ich aber vorher weitere Ausbildungen, wie zum Beispiel den Projektmanager, machen. Derzeit sehe ich meine Zukunft aber im Fußball. Im Frühjahr absolviere ich die UEFA-B-Trainerlizenz.

Welchen Stellenwert nimmt die SV Ried in Ihrer langen Karriere ein?

Einen sehr großen. Ich bin nach dem Abstieg in die Zweite Liga gekommen. Man hat gespürt, wie sehr in dieser Region der Fußball gelebt wurde und wie sehr die Fans unter dem Abstieg gelitten haben. Dass wir es zwei Mal nicht geschafft haben, war für mich eine Belastung, weil wir jene, die so viel Herzblut in den Verein stecken, enttäuscht haben. Ich bin zwar auch mit dem Wolfsberger AC und dem LASK in die Bundesliga aufgestiegen, aber der Aufstieg mit Ried steht für mich an erster Stelle. Die große Freude im Innviertel über den Aufstieg und den Klassenerhalt in der vergangenen Saison war einfach ein Wahnsinn.

War eine Vertragsverlängerung für eine Saison bei den Profis kein Thema?

Der Verein ist schon während der vergangenen Spielzeit an mich herangetreten und hat mich gefragt, ob ich mir die Rolle als Führungsspieler und Co-Trainer bei den Jungen Wikingern vorstellen könnte. Die Entscheidung ist mir am Anfang wirklich nicht leicht gefallen, weil ich mich noch fit für das eine oder andere Jahr im Profifußball gefühlt habe, daran hat sich auch nichts geändert. Es gab auch Angebote aus dem Profibereich, aber unter dem Strich war das Angebot der SV Ried wirklich gut, zumal wir uns im Innviertel extrem wohlfühlen und ich hier für die weitere Zukunft im Fußball sicher noch viel lernen kann.

War das Spiel gegen die Austria mit Ihrem emotionalen 3:2-Siegestreffer im Mai 2021 definitiv ihr letztes Bundesligaspiel im Dress der SV Ried?

Wie heißt es so schön: sag niemals nie, aber diese Entscheidung liegt in den Händen des Cheftrainers. Wenn alle Stricke reißen und Not am Mann ist, bin ich selbstverständlich bereit, auszuhelfen. Grundsätzlich gehe ich aber nicht davon aus. Der Abschluss gegen die Austria hätte nicht schöner sein können.

Was waren die Karrierehighlights für Sie?

Da gab es einige, ich erinnere mich an viele schöne Momente. Die Aufstiege in die Bundesliga haben einen sehr hohen Stellenwert, vor allem der letzte mit Ried durch dieses unglaubliche Saisonfinale.

Sie haben im Jänner 2020 Ihrem Mitspieler Ante Bajic beim Training in höchster Not geholfen. Bajic ist nach einem Zusammenprall die Zunge nach hinten gerutscht, wodurch die Atemwege blockiert wurden. Kerhe zog die Zunge von Bajic wieder nach vorne. Wie haben Sie die Situation in Erinnerung?

Ich habe zum Glück einige Wochen vorher einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert. Ich bin einfach nur froh, dass Ante Bajic nichts passiert ist und ich ihm zum Glück helfen konnte.

410 Spiele als Fußballprofi

Manuel Kerhe (34) begann seine Profi-Karriere 2007 beim damaligen Zweitliga-Verein Bad Aussee. Zuvor spielte er bei seinem Heimatverein SK Treibach, eine Fußballakademie besuchte Kerhe nicht. Insgesamt absolvierte der Kärntner 410 Pflichtspiele in der Bundesliga und Zweiten Liga. Sowohl mit dem Wolfsberger AC und dem LASK schaffte Kerhe, der sowohl offensiv als auch defensiv vorwiegend auf dem rechten Flügel spielt, den Aufstieg in die Bundesliga. Im Sommer 2017 wechselte er schließlich vom Lokalrivalen LASK zur SV Ried. Mit den Innviertlern schaffte er im dritten Anlauf 2020 endlich den Aufstieg in die Bundesliga. In 113 Pflichtspielen für die Rieder erzielte Kerhe sechs Tore, weitere 20 Treffer bereitete der zweifache Familienvater vor.

Manuel Kerhe: "Der Aufstieg mit der SV Ried steht für mich an erster Stelle"
Erste Profistation von Manuel Kerhe: 2007 in Bad Aussee Bild: GEPA pictures/ Matthias Hauer
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Autor
Thomas Streif
Redaktion Innviertel
Thomas Streif
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2  Kommentare
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numquamretro (1.495 Kommentare)
am 10.08.2021 06:41

Ein echter Wikinger !

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Akv (3.653 Kommentare)
am 10.08.2021 06:34

Es ist gut dass Kerhe mit seiner Professionalität der SVR erhalten geblieben ist. Er war ein Spieler der sich immer für den Club eingesetzt hat. Ich würde mir einen gelernten RV bei der SVR mit seiner Einstellung wünschen.

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