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Frauennetzwerk3 und Soroptimistinnen kämpfen gegen das "böse Erwachen"

Von Valentin Berghammer, 25. November 2023, 02:15 Uhr
Frauennetzwerk3 und Soroptimistinnen kämpfen gegen das "böse Erwachen"
Gemeinsam mit dem Frauenhaus Ried hissten Frauennetzwerk3, Soroptimistinnen Ried und Bürgermeister Bernhard Zwielehner zum Start der Aktion "16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen" gestern am Rieder Hauptplatz die dazugehörige Fahne. Bild: (privat)

RIED. Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen: K.o.-Tropfen werden auch am Land immer mehr zur Gefahr – Innviertler Organisationen wollen Gesellschaft sensibilisieren

Blackout. Eine junge Frau wacht in einem fremden Bett auf. Ihr ist schlecht. Es fehlt ihr jede Erinnerung an die vergangenen Stunden. Sie hat keine Ahnung, wie sie an diesen Ort gelangt ist. Klar ist jedoch: Die Frau wurde Opfer von K.o.-Tropfen.

Es sind Fälle wie diese, mit denen sich das Team vom Frauennetzwerk3 immer häufiger konfrontiert sieht, wie Leiterin Eva Kapsammer anlässlich der Aktion "16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen" erzählt. Die Aktion findet jährlich zwischen dem 25. November, dem internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen, und dem 10. Dezember, dem internationalen Tag der Menschenrechte, statt. In diesem Zeitraum soll das Thema noch mehr in den Mittelpunkt der Gesellschaft gerückt werden. Denn fast jede fünfte Frau in Österreich ist zumindest einmal in ihrem Leben von physischer oder sexueller Gewalt betroffen.

Der Start der Aktionstage wurde gestern vom Frauenhaus Ried - gemeinsam mit den vielen Netzwerkpartnern wie Frauennetzwerk3, den Soroptimistinnen Ried, Bürgermeister Bernhard Zwielehner und Bezirkshauptfrau Yvonne Weidenholzer -  einmal mehr zum Anlass genommen, um am Rieder Hauptplatz die Fahne gegen Gewalt an Frauen zu hissen, die während der Aktionstage vor dem Rathaus wehen wird.

Armbänder für den Test

In diesem Jahr steht im Innviertel vor allem der Kampf gegen das "böse Erwachen" im Fokus. Gemeinsam mit den Soroptimistinnen Ried, dem Drogeriemarkt dm in der Weberzeile und der Sexualpädagogin Kerstin Steiner startete das Frauennetzwerk eine Infokampagne zum Schutz vor K.o.-Tropfen. Das sind jene Substanzen, die schnell stark betäubend wirken und heimlich in Getränke oder Speisen gemischt werden. "Die Betroffenen werden dadurch manipulierbar und wehrlos gemacht", erklärte Kapsammer gestern anlässlich eines Pressegesprächs zum Aktionsauftakt. Die gefährlichen Mittel können zu Beginn euphorisierend wirken und in höheren Dosierungen schließlich zu einem tiefen Schlaf bis hin zur Bewusstlosigkeit und zum Tod führen.

"Wir werden immer häufiger mit diesen Fällen konfrontiert. Die K.o.-Tropfen kommen zunehmend auch zu uns in die ländlichen Regionen. Vor allem beim Fortgehen besteht eine große Gefahr", warnt die Frauennetzwerk3-Leiterin. Die Dunkelziffer betroffener Opfer sei nach wie vor hoch. Aus diesem Grund biete das Frauennetzwerk3 ab sofort kostenlose Armbänder an, mit denen man sein Getränk auf die "gängigsten" K.o.-Tropfen überprüfen könne. Ein "Instrument", das zur Prävention, aber auch zur Bewusstseinsbildung beitragen solle, so Kapsammer.

Betroffen sind nämlich nicht nur junge Frauen und Mädchen, wie die Frauennetzwerk3-Leiterin betont: "Es kann genauso ältere Frauen oder auch Männer erwischen. Wichtig ist, dass man insbesondere beim Fortgehen in seiner Freundesgruppe aufeinander Acht gibt. Tritt der Fall ein und ein Freund oder eine Freundin wirkt plötzlich wie aus dem Nichts stark betrunken, ist es wichtig, das Getränk zu sichern und Rettung bzw. Polizei zu alarmieren." Die Substanzen könnten nämlich nur sechs bis zwölf Stunden nach der Einnahme nachgewiesen werden.

Projekte mit Schülern geplant

Es sei wichtig, die Gesellschaft für das Thema "K.o.-Tropfen" noch mehr zu sensibilisieren, erklärt Christine Berghammer, Präsidentin der Soroptimistinnen Ried. "Bei den Opfern herrscht in den meisten Fällen Scham vor. Umso wichtiger ist es, das Thema nicht zu verharmlosen. Der psychosoziale Effekt ist nicht zu unterschätzen", sagt Berghammer. Die Soroptimistinnen planen daher im kommenden Jahr Workshops und Projekte mit Rieder Schulen, um die Sensibilisierung mit dem Thema hochzuhalten und die Prävention in der Region und darüber hinaus voranzutreiben. 

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Autor
Valentin Berghammer
Redaktion Innviertel
Valentin Berghammer

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