Derbyzeit im Innviertler Unterhaus: "Hoffen auf ein Full House"
INNVIERTEL. St. Willibald empfängt Enzenkirchen zum Nachbarduell – in Ostermiething fordert St. Radegund die heimischen Juniors.
Sie sind das Salz in der Suppe. Die zahlreichen Lokalderbys, die im Fußball-Unterhaus nahezu wöchentlich über die Bühne gehen. Eines davon ist das Nachbarduell zwischen St. Willibald und Enzenkirchen in der 2. Klasse Westnord. Die beiden Gemeinden sind eng miteinander verbunden. Wenig überraschend gibt es demnach unter den Spielern und Funktionären zahlreiche Bekanntschaften und Freundschaften. Diese werden aber am Sonntag (15.30 Uhr) für 90 Minuten lang ruhen. Vor allem, da Enzenkirchen nach einem beachtlich starken Herbst und einem erfolgreichen Rückrundenauftakt (5:0 gegen die Peuerbach Juniors) im Kampf um den Aufstieg ein gewichtiges Wort mitredet. "Wir möchten auf jeden Fall vorne dabei bleiben. Ob es dann für ganz vorne reicht, wird sich im Verlauf des Frühjahrs zeigen", sagt Enzenkirchen-Coach Hubert Hamedinger, der trotz des überraschenden Erfolglaufs seines Teams nicht müde wird, den Ball flach zu halten.
Nach Platz elf in der vergangenen Spielzeit ist man in Enzenkirchen aktuell mit Rang vier und vier Punkten Rückstand auf Leader Eggerding mehr als zufrieden. Gleiches gilt für die jüngste Derbybilanz gegen St. Willibald: Die vergangenen beiden Partien konnte Enzenkirchen jeweils für sich entscheiden. "Gegen unseren Lokalrivalen spielen wir natürlich wieder auf Sieg", sagt Hamedinger. "Wichtig ist, dass wir so gut und konsequent wie zuletzt auftreten. Es ist ein besonderes Spiel, mit mehr Zuschauern als gewöhnlich."
Sebastian Lehner, sportlicher Leiter in St. Willibald, rechnet am Sonntag mit knapp 400 bis 500 Fußballfans. "Bei Enzenkirchen läuft es dieses Jahr und wir sind mit dem 2:1-Sieg gegen St. Aegidi auch gut gestartet. Wir hoffen daher auf ein Full House", sagt Lehner. Der angesprochene Erfolg stimmt den Willibalder Sportchef zuversichtlich für die kommenden Aufgaben. "Wir haben im Herbst zu oft die Punkte geteilt. Im Frühjahr wollen wir mehr Dreier holen, um auch in der Tabelle Meter zu machen." Den ersten Schritt nach vorne will der Vorletzte im Derby setzen. "Wir wollen die kleine Serie, die Enzenkirchen begonnen hat, gleich wieder brechen", gibt Lehner die Marschrichtung vor. "Ein Derby ist ein Derby. Da freuen wir uns drauf."
"Zur Stelle sein"
Die Vorfreude auf das Duell gegen den Lokalrivalen ist auch im oberen Innviertel groß. Die Ostermiething Juniors empfangen am Samstag zuhause (15.30 Uhr) St. Radegund zum Spitzenspiel in der 2. Klasse Südwest. "Ein richtungsweisendes Spiel", wie Ostermiething-Trainer Moritz Huber sagt. Die zweite Mannschaft des OÖ-Ligisten hat einen Lauf. Die vergangenen sechs Ligapartien konnte man allesamt für sich entscheiden. Damit hat man sich bis auf Platz zwei, nur drei Punkte hinter Tabellenführer Geretsberg, vorgeschoben. "Wir genießen den Lauf momentan. Für den Aufstieg als 1b-Mannschaft muss aber vieles zusammenpassen, zumal man ja in einer eventuellen Relegation nicht antreten darf", sagt Huber. Grundsätzlich würde in der zweiten Mannschaft jedoch die Entwicklung der jungen Spieler im Vordergrund stehen. "Unser Ziel ist, so viele eigene Jungs wie möglich in den Kampfmannschaftskader hochzuziehen. Dabei tut ihnen jede Spielminute im Erwachsenenbereich gut", sagt Huber.
Der Respekt vor den Ostermiethinger Youngsters ist beim Nachbar aus St. Radegund – der derzeit auf Platz vier liegt – jedenfalls gegeben. "Wir sind aber positiv gestimmt und werden alles reinlegen, um im Derby zu bestehen", sagt Sektionsleiter Stefan Peterlechner. Nach einem Kaderumbruch vor zwei Jahren zeigt der sportliche Pfeil in St. Radegund kontinuierlich nach oben. Mit einem vollen Erfolg am Samstag könnte man die tabellarische Lücke nach oben schließen. "Wir haben im Winter gesagt, dass wir uns mit der guten Hinrunde eine Chance erspielt haben, die wir im Frühjahr nutzen wollen. Wenn sich die Möglichkeit ergibt, wollen wir zur Stelle sein", sagt Peterlechner.