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„Wenn wir nicht die Oma hätten ...“

Von Von Hermine Aigner, 04. Februar 2010, 00:04 Uhr
Kiara, Fabian und Bastian mit ihrer Leihoma Elisabeth Schmied, links Elfriede Fink Bild: haig

BRAUNAU. Ob zum Babysitten, zur Nachmittagsbetreuung oder wenn die Masern ausbrechen – in vielen Familien ist in diesen Fällen die Oma gefordert. Wer keine „richtige“ in Reichweite hat, braucht auf ihre Dienste dennoch nicht zu verzichten.

„Omadienst“ nennt sich folglich auch das Angebot, das es seit einigen Monaten in Braunau und Umgebung gibt. Bei Bedarf kann dort eine erprobte Oma für regelmäßige Hausbesuche oder für Notfälle angefordert werden. Die Oma kommt direkt ins Haus, damit die Kleinen ihre gewohnte Umgebung nicht verlassen müssen.

„Es soll keine Konkurrenz zu öffentlichen Einrichtungen sein“, erklären die Organisatorinnen Elfriede Fink und Katharina Cozzo das Konzept des Omadienstes, der vom Katholischen Familienverband und vom Land Oberösterreich unterstützt wird.

Ziel ist es, berufstätigen Eltern und Alleinerzieherinnen sporadisch oder auch regelmäßig eine Entlastung bei der Kinderbetreuung zu bieten. „Wir bemühen uns, so flexibel wie möglich zu sein“, sagen die Organisatorinnen, die selbst als Leihomas aktiv sind.

„Es gibt nichts Schöneres, als mit Kindern zu arbeiten“, bedeutet diese Aufgabe für Elfriede Fink auch eine persönliche Bereicherung und ihre Kollegin meint: „Sie sind zwar anstrengend und fordern, aber dafür ist es so schön, wenn sie einen umarmen.“ Meist können es die Kinder kaum erwarten, bis die Omi kommt. Schließlich ist sie dann nur für sie da und macht geduldig fast jede Idee mit. „Die Kinder genießen das richtig.“

Die Aufgaben der Leihomas richten sich ganz nach den Erfordernissen der Familien. „Wir schauen, dass ein Vertrauensverhältnis aufgebaut wird und bei regelmäßigen Besuchen immer die gleiche Oma kommt.“ Mittlerweile haben sie einen Pool an rund 15 Omas aufgebaut und können aus dem Vollen schöpfen. „Am Anfang hatten wir noch keine Omas und haben uns das erste Kind geteilt“, erinnern sich die Organisatorinnen schmunzelnd an die Anfänge.

Bei einem ersten Besuch bei den Eltern wird abgeklärt, welche Oma in der Nähe wohnt und wer am besten für die Aufgabe passt. „Die Entscheidung liegt immer bei den Eltern.“

Für den Omadienst ist es kein Problem, genügend Omas zu finden. Alterslimit gibt es keines, in der Praxis sind die Damen in etwa „ab 40 aufwärts“. Für ihre Dienste erhalten sie eine kleine Entschädigung. „Reich wird man nicht“, schränkt Elfriede Fink ein und eine Berufstätigkeit im engeren Sinn sei es auch nicht.

Bezahlt wird die Oma direkt von der Familie, der Omadienst übernimmt nur die Vermittlung. Fünf Euro sind der Richtwert pro Stunde, plus Benzingeld. Aber es gibt auch Sondervereinbarungen und Alleinerzieherinnen können eine Unterstützung durch das AMS in Anspruch nehmen. Für die Omas wird eine Unfall- und Haftpflichtversicherung abgeschlossen und zweimal im Jahr gibt es einen Omanachmittag.

Voraussetzung sind ein Erste-Hilfe-Kurs und vor allem Belastbarkeit: „Manchmal betreut man drei Kinder und das ist schon anstrengend.“ Wenn die Leihoma im Haus ist, dann beschäftigt sie sich nur mit den Kindern, Hausarbeit wird nicht erledigt. Durchaus möglich aber ist es, zum Beispiel die Kinder vom Kindergarten abzuholen, auf den Spielplatz zu gehen oder einen Ausflug zu machen. „Aber das bespricht man natürlich mit den Eltern.“ Den Omadienst gibt es seit Mai des Vorjahres in Braunau. Katharina Cozzo war soeben in Pension gegangen und Elfriede Fink hatte ebenfalls Freiraum, um eine neue Aktivität zu beginnen. Nachdem der Omadienst in Braunau bestens funktioniert, denken die beiden schon an Expansion: „Das Angebot sollte sich auf den ganzen Bezirk ausbreiten.“

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