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Kaiserbild und Kraftwerkbau - 200 Jahre junge Geschichte

Von Monika Raschhofer, 10. Mai 2012, 00:04 Uhr
Kaiserbild und Kraftwerkbau 200 Jahre junge Geschichte
Eistopf aus dem Habsburger-Service, Museum Wien. Bild: OÖN-rasc

BRAUNAU. Die Ausstellung in der Braunauer Herzogsburg schließt zeitlich unmittelbar an die Landesausstellung in Mattighofen an und spannt den Bogen bis heute. Die Warte besuchte eine Führung mit dem Gestalter der Ausstellung, Norbert Loidol.

Braunau. Auf der einen Seite ein großes Bild von München, auf der anderen Seite eins von Wien, dazwischen zwölf Interessierte um Ausstellungsgestalter Norbert Loidol geschart. Als der Treppenlift zwei weitere Personen in den ersten Stock der Herzogsburg befördert hat, beginnt er zu erklären: „Diesen Marmor-Napoleon hat Kaiserin Elisabeth – die Sisi – für Kaiser Franz Josef gekauft, obwohl die Verwandtschaft napoleonfeindlich war. Sie war halt freier im Denken.“

Die ehelichen Verflechtungen der Habsburger und Wittelsbacher sind vielfältig und sind in der Ausstellung der erste Schwerpunkt. Kurfürst Karl Theodor von Bayern und Erzherzogin Maria Leopoldine von Österreich-Este heirateten 1795 – die erste Eheverbindung. Einige Brautfahrten führten durch Simbach und Braunau. „Wir sind auch seit vielen Jahren verbündet – oder verbunden. Meine Frau Ulrike – früher hieß sie Wührer – ist Braunauerin“, sagt Siegfried Zottmaier aus Simbach. „Wir sind verbandelt, verheiratet halt“, konkretisiert er.

Eng ist es für die 15-köpfige Gruppe zwischen den Stellwänden, die extra eingebaut wurden, um die wertvollen Exponate präsentieren zu können. Die Ausstellungsfläche wurde auf diese Weise verdoppelt. Bild für Bild erzählt Norbert Loidol Geschichte. Prägnant, völlig aus dem Stegreif. Die vielen Herrschernamen und adeligen Verbindungen verwirren so manche Teilnehmer der Führung. Namen und Generationen und Adelshäuser auseinanderzuhalten, ist nicht leicht. Dem beim Land Oberösterreich tätigen Ausstellungsmacher Loidol hingegen sind die Personen so vertraut als wären es seine engsten Verwandten.

„Ich nehme an, dass Karoline Auguste bei der Gründung der Braunauer Kinderbetreuungseinrichtung einen Beitrag geleistet hat“, berichtet er auch über soziale Seiten von Herrschenden. Und er stellt immer wieder direkten Bezug zu Braunau her. Ein Bild zeigt den Braunauer Schiffmeister Michael Fink den Jüngeren mit kaiserlicher Auszeichnung. „Seine Proviantversorgung hat bei Radetzkys Feldzügen eine wichtige Rolle gespielt“, erläutert Loidol.

Bei den Bildern von Sisi und Franz Josef wird ihm warm. Er zieht seine Jacke aus. Franz Rieder steht vor dem Bild, das Sisi als kühne Reiterin zeigt. Er geht in die Knie, damit alle gut hinsehen können. Loidol weist mit einem Anflug von Stolz drauf hin, dass es prominente Leihgeber wie das ungarische Nationalmuseum gibt.

Viele Bilder und Exponate weiter ist die Gruppe nach dem Ersten Weltkrieg angelangt. Hier ist es etwas geräumiger. Drei Museumsbesucher stehen vor der Vitrine mit Utensilien von Schutzbund und Heimwehr. Sie diskutieren heftig, ob die Heimwehrkappe die Feder auf der richtigen Seite hat, bis ihre Frauen mit lautem „Pssssssst“ wieder zum Zuhören mahnen. Nationalsozialismus, das Schicksal der Familie Wertheimer und von Justizminister Hammerstein. Es gehe ihm darum, „nicht in Stereotype zu verfallen, nichts einseitig zu sehen“, erklärt Loidol.

Bekanntes tritt nun in den Mittelpunkt. Der grenzüberschreitende Kraftwerksbau, industrielle Verflechtungen, ein Modell der Elektrolyse der AMAG, die Besucher können mitreden. Der souveräne Ausstellungsmacher ist nicht mehr der Einzige, der was weiß zu den Exponaten. Auch ein gutes Gefühl für die bisher interessiert Zuhörenden. Bayern und Österreich hat Steinbildhauer Hermann Gschaider aus Schalchen in Granit gehauen. Im letzten Teil der Schau geht es ausführlich um die Innviertler Künstlergilde. Viel zu sehen, großer Applaus für Norbert Loidol.

Katalog zur Ausstellung „Verbündet – verfeindet – verschwägert. Bayern und Österreich – Von Napoleon bis heute“ im Bezirksmuseum Herzogsburg und zum Stadterlebnisweg in Braunau am Inn Herausgeber: Norbert Loidol Druck: Aumayer Druck & Verlag; ISBN 978-3-950 3237-4-0; 272 Seiten, 320 Farbbilder, 20 €

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2  Kommentare
2  Kommentare
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orinoco (2.153 Kommentare)
am 12.05.2012 16:58

Burghausen und Braunau hätten völlig gereicht! Wenn jemand von weiter weg (z.B. Linz) anreist, dann lassen sich nicht alle 3 Orte an einem Tag besuchen. Mattighofen ist mit Ausnahme des durch Verkehr verstopften Stadtplatzes optisch gräßlich und völlig abseits der beiden anderen Städte. Unverständlich ist auch, daß sich Mining mit seiner "Schlössertour für Radler" mit dranzuhängen versucht. Das Konzept ist sehr schlecht.

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zappo1410 (18.016 Kommentare)
am 10.05.2012 09:42

ist ein FLOP hoch zehn... zwinkern

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