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Fastenzeit ist Zeit für "flüssiges Brot"

Von Magdalena Lagetar, Monika Raschhofer, 21. Februar 2013, 00:04 Uhr
Mit einem einzigen Schlag hat Bürgermeister Josef Leimer unter der Aufsicht von Wirt Matthias Vitzthum die »Pipn« ins Faß getrieben. Bild: mora

BEZIRK BRAUNAU/UTTENDORF. Das Fastenbier kommt: dunkler, stärker und geschmacksintensiver.

„Hopfen und Malz, Gott erhalts!“, heißt es bei Biertrinkern. Dass das geliebte Getränk auch in der Fastenzeit trotz strenger Kirchengebote nicht entbehrt werden muss, dafür sorgten die Mönche schon im Mittelalter. Sie durften ihren Krug bis zu fünf Mal am Tag mit eigens gebrautem, stärkeren Bier, mit sogenanntem „flüssigen Brot“, auffüllen: dem Fastenbier.

Saures Bier für Papst

Eine Anekdote erzählt die Absegnung von ganz oben so: Das Fastenbier entstand in einem Kloster in München. In Rom wollte man das jedoch nicht billigen und ließ sich als Kostprobe ein Fass schicken. Bis dieses aber letztendlich Rom erreichte wurde es sauer. „Dann hieß es: Wenn die das freiwillig trinken, dann ist das ohnehin Strafe genug“, erzählt Bierbrauer Mathias Vitzthum. Gemeinsam mit den 18 „InnWirtlern“ hat er heuer wieder ein eigenes Fastenbier gebraut, das „Vicedominator.“ Namensgeber des Bieres ist der Amtstitel „Vicedominus“ eines Stellvertreters und Statthalters von weltlichen und geistlichen Fürsten. „Das Fastenbier ist ein saisonal bedingtes, spezielles Bier“, weiß Mathias Vitzthum. Es hat mehr Stammwürze, wird aus speziellem Hopfen gemacht und hat ein eigenes Rezept. Es unterscheidet sich von anderen Bieren auch durch die dunklere Farbe und den Alkoholgehalt. „Das Fastenbier ist stärker und ist auch als Starkbier bekannt“, sagt der erfahrene Bierbrauer. In seiner Brauerei ist er für die Qualitätskontrolle zuständig und weiß: „Bier sollte immer von Nebengeschmäckern frei sein und einfach so schmecken wie Bier schmeckt.“

Ansonsten gibt es keine Tipps mehr vom Profi, denn: „Geschmäcker sind verschieden. Die einen mögen es herb, die anderen trinken lieber dezentere Geschmackskompositionen“, sagt Mathias Vitzthum. So unterscheiden sich auch die Fastenbiere untereinander. „Das ist wie beim Wein“, weiß er. Er selbst braut gerne Bier, denn: „Es macht mir Spaß aus natürlichen Rohstoffen ein Getränk zu kreieren, das vielen so viel Freude macht.“

Vor Weihnachten gebraut

In der Brauerei Vitzthum wurden vor Weihnachten 50 Hektoliter „Vicedominator“ gebraut. „Da kommen die ‘InnWirterl’ zusammen und brauen, das ist ein lustiges Event“, erzählt der 37-jährige Bierbrauer. Mit der Fastenzeit kommen auch die Fastenbieranstiche und damit wird das Fastenbier, dass in zehn, 15 und 20 Liter Fässer abgefüllt wurde, unter die Leute gebracht. Fastenbier gibt es nur solange der Vorrat reicht.

 

Fastenbieranstich „Vicedominator“

Die Brauerei Vitzthum hat in Kooperation mit den „InnWirtlern“ im zweiten Jahr in Folge ein eigenes Fastenbier gebraut, das „Vicedominator.“

Fastenbieranstich ist am Freitag, 22. Februar, im Helpfauer Hof in Uttendorf und im Gasthaus Maria vom guten Rat in Gstaig.
Das Bier wurde in der Brauerei selbst bereits angestochen (siehe Bericht unten), auch in der Schlosstaverne in Ranshofen, im Gasthaus zur Reib in Ach, im Gasthaus Mittelpunkt Europa in Burgkirchen, im Gasthaus Dafner in Neukirchen, im Badhaus in Mattighofen und beim Steinerwirt in Eggelsberg. Erhältlich ist es bei allen „InnWirtlern“.

 

„Das Fastenbier verleiht Geist“

UTTENDORF. Mit guter Musik, unterhaltsamer Predigt und geselligem Miteinander wurde das „Vicedominator-Fastenbier“ im Brauhaus Vitzthum in Uttendorf seiner Bestimmung zugeführt: dem maßvollen und nahrhaften Trinken.

Schmecken ließ es sich auch Fastenprediger Jörg Mangold aus Pocking. Der Arzt und Künstler pries das Fastenbier als Allheilmittel gegen Energie-Knappheit (entweichende Energie ist erneuerbar), Wirtschaftskrise (wenn die Belegschaft fängt an zu tanzen, dann stimmen die Bilanzen) und Heilmittel an (gegen Zipperlein und Cerebralphimose) und stellte abschließend klar, dass das „Vizedominator“ nicht Flügel verleiht, sondern Geist.

Köstlich amüsiert haben sich über die gereimten Weisheiten des bayerischen Arztes auch Gerd Sonnleitner aus Ruhstorf, Präsident des europäischen Bauernverbandes, und Günter Daghofer, ehemaliger Direktor der Landwirtschaftskammer Salzburg und Autor von mehreren Jagd-Büchern. Musikalisch wurde die Fastengemeinde vorzüglich von den Mattigtaler Jagdhornbläsern und den Neukirchner Trachtenbradlern durch den süffigen Abend begleitet.

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