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Mit kleinen Dingen Großes bewegen

Von Bianka Eichinger, 13. Dezember 2018, 02:15 Uhr
Mit kleinen Dingen Großes bewegen
Katharina Mantler, Geschäftsführerin ora international Österreich, mit ihrem Vater Hanspeter Hofinger, der die Hilfsorganisation vor 20 Jahren gegründet hat und bis heute täglich in Andorf im Einsatz ist. Bild: (BiEi)

ANDORF. ora international: Geschäftsführerin Katharina Mantler erklärt im Interview, warum bei der Andorfer Hilfsorganisation tatsächlich jeder gespendete Euro Notleidenden zugute kommt.

Los ist immer was beim ora-Stützpunkt in Andorf. Doch in der Vorweihnachtszeit besonders viel, da sozusagen Hochsaison bei der Hilfsorganisation herrscht. Mittendrin unter den engagierten Ehrenamtlichen ora-Geschäftsführerin Katharina Mantler.

 

Volkszeitung: Spenden ist gerade in der Weihnachtszeit ein großes Thema. Viele schreckt aber ab, dass nicht jeder Euro wirklich bei den Hilfesuchenden ankommt. Wie oft sind Sie mit dieser Frage konfrontiert?

Mantler: Wenn ich mit neuen Leuten spreche, dann kommt natürlich schon immer wieder diese Frage auf. Trotzdem spüren wir, dass jene die einmalig oder wiederholt für unsere Projektarbeit spenden, auch sehr großes Vertrauen in uns haben. Viele spenden eben gerade deshalb gerne an ora, weil sie sehen, mit wie viel Elan, Überzeugung und Herzblut sich unser Team und unsere Ehrenamtlichen engagieren. Was mich selber begeistert, ist, dass wir mit den regelmäßigen Einnahmen aus unseren ora-Flohmärkten unsere Nebenkosten abdecken können, sodass jeder gespendete Euro wirklich an Menschen in Not weitergeleitet wird. Das können wahrscheinlich nicht viele Hilfsorganisationen von sich sagen.

Was antworten Sie auf das Argument, dass es doch genug arme Leute in Österreich gäbe und daher diese vorrangig unterstützt werden sollten und nicht zum Beispiel Leute in Rumänien?

Wir möchten Armut nicht gegeneinander ausspielen. Ja, auch in Österreich gibt es Not. Auch hier muss geholfen werden. Dennoch leben wir in einer vernetzten Welt und ich denke, dass Armut und Gerechtigkeit abseits von Landesgrenzen betrachtet werden müssen. Auch unser Wohlstand hat viel mit Missständen in anderen Ländern zu tun und hier sehe ich uns in der Verantwortung: Die Not eines Kindes in Ghana, Indien oder Rumänien geht auch mich etwas an. Und ich kann etwas gegen Ungerechtigkeit tun. Unser Auftrag ist es, Kindern und Familien in anderen Ländern die Chance auf ein Leben in Freiheit zu schenken.

Wie erleben Sie die Vorweihnachtszeit bei ORA in Andorf?

Stressig und doch wahnsinnig ermutigend. Vor allem im November geht es bei uns oft zu wie in einem Bienenstock. Pateneltern bringen Briefe für ihre Patenkinder, Frauen binden und dekorieren Adventkränze, Schüler sammeln Spenden für Ziegen, Familien bringen Lebensmittel-Pakete und fast täglich wird ein LKW mit Hilfsgütern beladen. Auch wenn viel zu tun ist, ist es für mich immer wieder ermutigend, mit wie viel Freude und Begeisterung die Menschen gerade vor Weihnachten zusammenhelfen.

Wie kann jeder Einzelne helfen?

Je nach Interesse und Begabung versuchen wir, für jeden eine geeignete Tätigkeit zu finden. Um sich ein Bild von uns zu machen, empfehle ich stets einen Besuch auf unserer Homepage oder einen Besuch bei uns im Flohmarkt in Andorf. Vielleicht kommt eine Patenschaft, Mithilfe im Flohmarkt oder bei Verladungen, ein Volontariat in Indien oder Ghana, eine Hilfsgütersammlung oder eine eigene Spendenaktion in Frage. Jetzt in der kalten Jahreszeit sind wir besonders über Spenden für Lebensmittelpakete, Ziegen, Matratzen oder Brennholz dankbar.

Kennen Sie als Geschäftsführerin einer Hilfsorganisation einen Unterschied der Hilfsbereitschaft der Innviertler vor und nach dem Flüchtlingsstrom 2015 bzw. der daraus resultierenden politischen Veränderung?

Ja. Ich habe das Gefühl, dass manche heute etwas zurückhaltender helfen oder spenden. Woran das tatsächlich liegt, weiß ich nicht. Unsere Kundschaft in den ora-Flohmärkten ist "bunter" geworden, da viele Asylwerber regelmäßig bei uns einkaufen. Das gefällt manchen Stammkunden, anderen nicht. Auch unter unseren ehrenamtlichen Helfern bei den Verladungen von Hilfstransporten sind etliche Flüchtlinge, die ganz wunderbare Arbeit leisten. Ich weiß nicht, was wir ohne diese kräftigen Männer machen würden.

Und was wünschen Sie sich für das Jahr 2019?

Ich wünsche mir, dass es uns immer besser gelingt, die Dankbarkeit und Freude der Menschen, die wir helfend begleiten, an die Gönner in Österreich weiterzuleiten. Praktisch wünsche ich mir, dass es uns auch 2019 gelingt, Kindern zu Bildung, medizinischer Versorgung und ausgewogener Ernährung zu verhelfen und dass wir jede Woche einen neuen Paten für ein Patenkind gewinnen können.

 

Kontakt und Flohmarkt

Mehr über die Andorfer Hilfsorganisation im Internet unter www.ora-international.at oder telefonisch unter Tel.: 07766/2180.

Spendenkonto: AT88 4440 0371 5539 0000

ora-Flohmarkt in Andorf Messenbachgasse 1, Öffnungszeiten Verkauf & Abgabe: Dienstag, von 9 bis 14 Uhr; Freitag 9 bis 17 Uhr sowie jeden ersten Samstag im Monat, von 9 bis 12 Uhr.

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