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2020: Das waren die schönen Momente

Von OÖN, 24. Dezember 2020, 01:34 Uhr
2020 Das waren die schönen Momente
Christoph und Kathrin Kreiseder mit ihrem kleinen Kämpfer Moritz. Bild: privat

INNVIERTEL. Rückblick: Es ist nicht nur die "besondere Situation", die dieses Jahr geprägt hat. Es sind auch große und kleine Momente, die für die Menschen heuer wichtig waren

Dass der erste Schrei eines Neugeborenen für alle Eltern etwas Besonderes ist, steht außer Frage. Doch für Kathrin und Christoph Kreiseder war dieser erste Schrei ihres Sohnes das "kleine Wunder", das das Jahr 2020 zu einem ganz besonderen Jahr gemacht hat. Die Geschichte des kleinen Moritz, der heuer das Licht der Welt erblickt hat, steht stellvertretend für die schönen Momente, die – trotz aller Wirren und trotz allen Haderns – das Jahr 2020 zu bieten hatte.

Wenn es um Leben und Tod geht, sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Roten Kreuzes besonders gefordert. Am 10. November wurden Wolfgang Doppermann und Lukas Wageneder zu einem solchen Einsatz gerufen – ein Einsatz mit Happy End. Eine Dreiviertelstunde kämpften die Rot-Kreuz-Ersthelfer um das Leben einer Frau. Mit Erfolg – und das war für die beiden einer der schönsten Momente des Jahres.

Es ist ein Rückblick der besonderen Art, den wir diesmal präsentieren. Es sind besondere und sehr persönliche Augenblicke, doch für die Betroffenen sind eben das die schönsten Momente des Jahres 2020.

„Und dann hat Moritz doch geschrien!“

Er hat doch geschrien. Und wie! Genau dieser erste Schrei ihres Sohnes Moritz war für Kathrin und Christoph Kreiseder der schönste Moment 2020. Denn, dass er gleich nach seiner Geburt ein so kräftiges Lebenszeichen von sich geben wird, war alles andere als sicher. „Wir haben zwei Monate vor der Geburt erfahren, dass sein Zwerchfell ein Loch hat und der Darm nach oben in den Lungenbereich drückt“, erzählt Mutter Kathrin. Eine schlimme und überraschende Nachricht für das Ehepaar, denn die Schwangerschaft war bis dahin ohne Komplikationen verlaufen. „Festgestellt wurde das alles bei einer Routineuntersuchung, das war schrecklich, aber auch unser Glück“, sagt Vater Christoph. Denn so konnten sich die Ärzte gleich darauf vorbereiten, Moritz’ Leben bei einer Operation zu retten.

Kaiserschnitt in Salzburg

Für den 13. Oktober wurde der Kaiserschnitt im Krankenhaus Salzburg angesetzt. „Die Ärzte haben uns schon gesagt, wir sollen uns darauf einstellen, dass er wahrscheinlich nicht schreit, weil er gar nicht schreien kann. Seine Lunge war ja beeinträchtigt. Wir sollen uns aber nicht schrecken“, so Kathrin Kreiseder. Aber Moritz tat’s trotzdem. „Er hat dann nach der Geburt doch so viel geschrien, dass ich mir schon Sorgen gemacht habe, warum er denn jetzt so extrem laut schreit“, sagt Kathrin. Heute lacht sie erleichtert darüber, denn die Ärzte versicherten ihr damals, das sei ein sehr gutes Zeichen.
Kurz nach der Geburt wurde das kleine Loch in Moritz’ Zwerchfell bei einer Operation verschlossen. Alles ist gut verlaufen, schon nach drei Wochen im Krankenhaus konnte der kleine Kirchberger die Heimreise antreten. „Er ist ein superglückliches, kleines Kerlchen“, sagt seine Mama Kathrin ganz stolz. Was er in seinem kurzen Leben schon alles durchgemacht hat, merke man ihm gar nicht an. „Er schläft brav, schreit kaum, lächelt schon viel“, beschreibt Christoph Kreiseder seinen kleinen Sohn.

„Unterstützung gab Kraft“

Die Eltern möchten sich auch noch einmal bei der ganzen Familie und ihren Freunden bedanken. „Danke auch an die Frauenärztin, an alle anderen Ärzte und an die Schwestern der Neonatologie in Salzburg für alles, was sie getan haben“, sagt Kathrin.

Ihr Dank gilt auch allen anderen, die in dieser schweren Zeit bis zur Geburt für die werdenden Eltern da waren. „In dieser Zeit haben mir viele Menschen erzählt, dass auch sie vor ähnlichen Problemen wie wir standen und alles trotzdem gut ausgegangen ist. Teilweise habe ich das gar nicht gewusst! All diese Geschichten gaben uns viel Kraft und stärkten unser Vertrauen in die Fähigkeiten der Ärzte“, sagt die junge Mutter. „Es ist leider nicht selbstverständlich, dass das Kind gesund auf die Welt kommt“, betont Vater Christoph. Umso glücklicher ist die kleine Familie Kreiseder jetzt, dass der kleine Moritz alle Komplikationen gut überwinden konnte.

"Ernennung zur Oberärztin"– etwas ganz Besonderes
Franziska Günther: Fachärztin für Urologie

„Ernennung zur Oberärztin“– etwas ganz Besonderes

„Einer meiner schönsten Momente in diesem Jahr war meine Ernennung zur Oberärztin im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried“, sagt Urologin Franziska Günther. „Sie fand Anfang April, während des ersten Lockdowns, statt. Die Ernennung habe ich sehr schön in Erinnerung, obwohl eine große Feier, wegen der Coronapandemie, nicht möglich war. Ich erhielt in einem persönlichen Gespräch mit dem Ärztlichen Direktor und dem Geschäftsführer des Krankenhauses ein tolles Feedback zu meiner Arbeit und Perspektiven über die Möglichkeiten und Ziele für meine berufliche Laufbahn. Blumen gab es diesmal nicht, dafür Produkte aus der Region“, sagt die Oberärztin.

"Es macht Ersthelfer schon stolz, wenn der Patient wieder völlig gesund wird!"
Zivi Lukas Wageneder (l.) und Sanitäter Wolfgang Doppermann. Bild: OÖN/jsz

„Es macht Ersthelfer schon stolz, wenn der Patient wieder völlig gesund wird!“

Wolfgang Doppermann und Lukas Wageneder, Rotes Kreuz Ried/I.

Noch immer gut in Erinnerung haben die beiden Rotkreuz-Sanitäter Wolfgang Doppermann (52) und Lukas Wageneder (21) den Einsatz vom 10. November des heurigen Jahres. Um 15.18 Uhr wurden sie per Pager-Alarm zu einem Einsatz zum Maximarkt Ried gerufen.

„Sturzverletzung, Maximarkt, bewusstlos“, stand als Erstdiagnose am Display. Dort angekommen, zeigte sich, dass die Situation wesentlich prekärer war. „Auf der Stiege in Richtung Tiefgarage ist eine Frau gelegen. Eine Laienanimation ist schon durchgeführt worden. Wir haben sofort mit der Arbeit begonnen. Notfallcheck, Anwendung des Defis und Setzen eines Larynx-Tubus waren die Erstmaßnahmen“, schildert Wolfgang Doppermann, er ist hauptberuflicher Mitarbeiter des Roten Kreuzes Ried, die ersten Minuten des Einsatzes. Die 58-jährige Frau aus dem Bezirk Vöcklabruck war bereits bläulich verfärbt. „Wir haben den Tubus gesetzt und 15 Liter Sauerstoff zugegeben. Dann ist die Gesichtsfarbe wieder rosa geworden und die Sauerstoffsättigung im Blut war in Ordnung“, so die Ersthelfer. „Dann sind Notfallsanitäter und die Notärztin dazugestoßen, Medikamente wurden verabreicht, die Patientin noch zwei bis dreimal mit dem Defi bearbeitet.

Sie hatte Kammerflimmern. Gott sei Dank, war dann der Rhythmus wieder in Ordnung. Der Einsatz hat rund eine Dreiviertelstunde gedauert“, sagt Lukas Wageneder, der beim Roten Kreuz in Ried Zivildiener ist. „Es war meine erste Reanimation. Ein prägendes Erlebnis. Daran werde ich wohl noch lange denken“, sagt der 21-jährige Rieder. „Wir haben mittlerweile erfahren, dass es der Patientin mittlerweile wieder gut geht und sie vor einigen Tagen bei einem Verwandten im Bezirk Ried einen Weihnachtsbaum gekauft hat. Das macht uns Ersthelfer natürlich stolz und glücklich“, so Wolfgang Doppermann.

Die Stunde der Mistkäfer
Freude über Käfer Bild: (privat)

Die Stunde der Mistkäfer

Monika Krautgartner, Innviertler Autorin

Ich war 33 Jahre alt, als ich einen kleinen Mistkäfer, ein billiges Souvenier aus Ägypten bekam, und war damals überglücklich. Ich hatte jahrelang auf einen gehofft! Er ist ein Glücksbringer, der Skarabäus, und seine Kraft kann er nur entfalten, wenn er unerwartet zu einem kommt. Ich ließ das 10-Cent-Mitbringsel in Gold fassen und glaube an seine glücksbringende Kraft. Im heurigen Sommer, ich war mit meinen Enkelkindern im Kopfinger Wald, lief mir ein riesiger, mindestens 7 cm langer Mistkäfer über den Weg. Niemals zuvor habe ich einen so gewaltigen Käfer gesehen! Aufgeregt zeigte ich den Kindern dieses krabbelnde Wunder und teilte einen unvergleichbaren Moment des Staunens mit ihnen. Bis auf den Boden des Herzens empfand ich Dankbarkeit und Freude über das Wissen, dass mein Glück nie enden kann, weil jeder Herzschlag, jeder Augenblick und jeder Mistkäfer ein Wunder ist, das mich staunend glücklich macht.

Vom stressigen Krankenhaus-Alltag mit der Holzzille auf ruhigere Gewässer
"Kapitän" Thomas Diebetsberger. Bild: (privat)

Vom stressigen Krankenhaus-Alltag mit der Holzzille auf ruhigere Gewässer

Thomas Diebetsberger, Kaufmännischer Direktor des Klinikums Schärding

Nachdem die heurige Urlaubsplanung von Familie Diebetsberger, wie bei vielen Menschen, über den Haufen geworfen wurde, beschlossen die Vier dieses Jahr im Sommer eine ganz besondere Reise zu machen. „Letztendlich wurden es sogar zwei Urlaube, die zu einer Serie von unbeschreiblich schönen Momenten geführt haben. Die Reisen verbrachten wir nämlich auf einem besonderen Gefährt auf der Donau, nämlich mit bzw. auf einer Motor-Zille“, so der Kaufmännische Direktor des Klinikums Schärding.

Mit dem „schwimmenden Untersatz“ vom Zillenverleih Witti in Freizell, gegenüber von Wesenufer, ging es für Familie Diebetsberger los Richtung Osten. „Wir fuhren auf der Donau bis Melk, passierten dann die Wachau und liefen am zweiten Tag in Wien ein. Die Fahrt durch den Donaukanal war ein besonderes Highlight. Zurück ging es über zwei Stationen in Tulln und Au an der Donau“, so Diebetsberger, der mit seiner Frau und den beiden Söhnen insgesamt sechs Tage lang unterwegs war.

Die zweite Tour führte die Innviertler dann in die andere Richtung. Über Passau ging es bis Deggendorf, dann weiter nach Straubing und auf der bayerischen Donau bis nach Regensburg. „Unser Ziel war aber der Rhein-Main-Donau-Kanal. Auf diesem erreichten wir sogar die sogenannte Scheitelhaltung, also die europäische Wasserscheide auf 406 Metern Seehöhe.“ Die beiden besonderen Reisen seien nach den stressigen Zeiten im Krankenhaus im Zuge der Corona-Pandemie eine sehr gute Abwechslung gewesen. „Ich durfte ja in den letzten Monaten die Einsatzleitung im Klinikum Schärding koordinieren, was natürlich sehr anstrengend war. Deshalb waren die Tage auf dem Boot einfach nur großartig und entspannend. Außerdem war Abstand halten auf der Zille auch kein Problem“, so Diebetsberger.

Des einen Leid, des anderen Freud’
Sarah und Christopher

Des einen Leid, des anderen Freud’

Christopher Weilpoltshammer, Lehrer aus Braunau

An seinem 30. Geburtstag machte der Braunauer Christopher Weilpoltshammer seiner Sarah einen Heiratsantrag – sie sagte „Ja“ und legte sofort mit der Planung der Hochzeit los. Des einen Leid, des anderen Freud’: „Aufgrund der vielen Absagen von anderen Paaren fanden wir in ungewöhnlich kurzer Zeit eine perfekte Location, Band und nahmen zusätzlich auch die Hilfe einer Hochzeits-Planerin an“, erzählt der 30-Jährige. In wenigen Monaten gelang es den beiden, trotz widriger Umstände in diesem besonderen Jahr, ihre Hochzeit zu organisieren. Und so sagte seine Sarah das zweite Mal in diesem Jahr „Ja“ zu ihrem Christopher. „Trotz beschränkter Gästeanzahl verbrachten wir mit unseren Liebsten den bisher schönsten Tag unseres Lebens“, freut sich das frischgebackene Ehepaar Weilpoltshammer.

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