Hilfsangebot für Eltern auf ganz Oberösterreich ausgerollt
LINZ. Von der Schwangerschaft bis zum dritten Lebensjahr des Kindes häufen sich die Sorgen und Probleme der Familien. Das Projekt "Frühe Hilfen" unterstützt jährlich Hunderte Betroffene kostenlos.
Die Geburt eines Kindes ist für die Eltern mit Freude verbunden. Sie kann aber auch zur Belastung werden, zu Überforderung und Unsicherheit führen. Das Projekt „Frühe Hilfen“ unterstützt daher seit zehn Jahren Schwangere und Familien in schwierigen Situationen.
"Kein Kind soll zurückgelassen werden"
Für die Betroffenen ist das Angebot kostenlos und es wurde mittlerweile auf ganz Oberösterreich ausgerollt. Ein Grund für die Erweiterung ist der steigende Bedarf. Nach 296 Erstkontakten im Jahr 2022 sowie 459 im Vorjahr nahmen in den ersten fünf Monaten 2024 bereits 310 Eltern eines der vielfältigen Angebote in Anspruch. „Das Projekt ist kontinuierlich gewachsen“, sagte Albert Maringer, Vorsitzender der Landesstelle der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). Er gehe davon aus, dass sich der Trend fortsetzen werde.
Erlebnisse in der Kindheit könnten eine langfristige Auswirkung auf die Kleinsten haben. Das belegten Studien, sagte Kinderschutzlandesrat Michael Lindner (SP) bei einer Pressekonferenz am Dienstag. Entwicklungsstörungen oder psychische Erkrankungen sollen durch frühzeitige Hilfe vermieden werden. „Wer früh hilft, hilft doppelt: Jeder Euro, den wir in die Prävention investieren, rechnet sich vielfach und wirkt nachhaltig“, sagte Lindner und Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (VP) ergänzte: „Es soll kein Kind zurückgelassen werden.“
Sieben Standorte, 50 Experten
2014 wurde das Projekt in fünf Bundesländern – darunter Oberösterreich – gestartet. Mittlerweile wurde es zu einer gemeinsamen Gesundheitsinitiative von Bund, Ländern sowie Kranken- und Pensionsversicherungen. Bis 2028 stehen österreichweit jährlich 21 Millionen Euro für das kostenlose Hilfsangebot zur Verfügung – 3,6 Millionen für Oberösterreich. „Wir sind alle von dem Projekt überzeugt und fordern schon heute die zukünftige Bundesregierung auf, die Vereinbarung zu verlängern“, sagte Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (VP).
Seit Jahresbeginn können sich Familien mit ihren Fragen an sieben „Frühe-Hilfen-Netzwerke“ der Diakonie in ganz Oberösterreich wenden. Die Betroffenen werden dort entweder an bereits bestehende Angebote für Familien weitervermittelt oder begleitet. Wie lange die Familien von den 50 Experten – Psychologen, Hebammen oder Sozialarbeitern – begleitet würden, ist unterschiedlich. Denn die Bandbreite der Sorgen und Probleme der Eltern sei dabei sehr groß. „Es geht von Stillberatungen bis zu Drogenproblemen der Mutter“, sagt Gesundheitslandesrätin Haberlander.
Gegen Mobbing und Belästigung: Feuerwehr richtet Ombudsstelle ein
Schmutzig, düster, stickig: Der Linzer Busbahnhof wird modernisiert
Kleines Wunder: Vöcklabrucker Dialysepatientin wurde Mama
Die Kirche und die Laien: „Jeder Christ soll mitreden und mitentscheiden“

Mit meinen Kindern ging ich zur Mutterberatung, wohnortnah und kostenlos. Gibt's die nicht mehr?