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Das Geschäft mit E-Scootern: "Wachstum um jeden Preis"

Von Martin Roithner, 10. Mai 2019, 00:04 Uhr
Das Geschäft mit E-Scootern: "Wachstum um jeden Preis"
Das Geschäft mit elektrischen Rollern soll bis 2030 weltweit ein Volumen von rund 450 Milliarden Euro erreichen. Bild: Alexander Schwarzl

LINZ. Bunt, billig, grün: E-Scooter erobern Dutzende Städte – auch in Oberösterreich. Autokonzerne wie VW, Daimler und Ford steigen in den Markt ein.

Die Tretroller sollen das Problem der letzten Meile lösen, als Lückenschluss zwischen öffentlichem Nahverkehr und dem Ziel von Pendlern. Aus dieser Vision hat sich ein Milliardenmarkt entwickelt, in dem Anbieter auf das große Geld hoffen und die Ellbogen ausfahren. Fünf Anbieter ringen allein in Linz um den Markt (die OÖN berichteten).

Bis 2030 soll das Geschäft mit E-Scootern ein Volumen von rund 450 Milliarden Euro erreichen, erwarten Experten. Investoren pumpen Millionen in Start-ups. 467 Millionen US-Dollar flossen bisher an den Anbieter Lime, 418 an Konkurrent Bird. Die Strategien der Firmen ähneln sich: Expansion in große Städte, aggressives Marketing, kundenfreundliche Bedienung. "Größer werden um jeden Preis" lautet das Motto. Das Risiko des Scheiterns wird ausgeblendet.

Dass so viele Firmen auf den Zug aufspringen, liegt erstens an der Aussicht auf schnellen Gewinn. Ein Roller wird Schätzungen zufolge sechs bis sieben Mal pro Tag genutzt. Daraus ergibt sich, je nach Gebühr, ein Tagesumsatz zwischen 20 und 25 Dollar. Die Produktionskosten für einen Roller betragen rund 400 Dollar.

Zweitens lockt die Chance, anderen Mobilitätsdiensten zuzusetzen. Anbieter spekulieren damit, via App erste Anlaufstelle für Nutzer zu sein. Tritt das ein, könnten Anbieter Nutzern auch Mietautos oder in Zukunft Flugtaxis anderer Anbieter vermitteln – und so zusätzliches Geld einstreifen.

Und drittens positionieren sich Anbieter durch ihr Wachstum als Übernahmeziel für Großkonzerne. Der US-Autobauer Ford hat 2018 das E-Scooter-Start-up Spin für 100 Millionen Dollar gekauft. Volkswagen prüft einen Einstieg ins Geschäft mit E-Scootern, Rivale Daimler will über die Tochter Mytaxi ein Angebot starten.

 

Roller stammen aus China

Eine eigene E-Scooter-Produktion erwägt hingegen kaum ein Anbieter. Diese sei zu teuer und zu umständlich, heißt es. Stattdessen beziehen die meisten Anbieter ihre Modelle vom chinesischen Hersteller Segway. Das liegt wohl auch an der geringen "Lebensdauer" der Roller. Als sie im März 2018 in San Francisco auf den Markt kamen, dauerte es nur wenige Tage, bis sie von Brücken geworfen oder in Einzelteile zerlegt wurden.

Zahlen und Fakten

6-7 Mal wird ein Roller im Schnitt pro Tag genutzt. Ab dem zweiten Monat rechnen sich E-Scooter für Anbieter.

Auf 400 Dollar belaufen sich die Produktionskosten für einen Roller. Fast alle Verleiher beziehen ihre Modelle vom chinesischen Hersteller Segway.

Vier Monate beträgt die „Lebensdauer“ eines E-Scooters nach Angaben der Anbieter.

Videobeitrag: Die OÖN testen vier Scooter

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Autor
Martin Roithner
Redakteur Wirtschaft
Martin Roithner

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2  Kommentare
2  Kommentare
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benzinverweigerer (14.603 Kommentare)
am 10.05.2019 13:56

Ich finde, 25 km/h E-Roller ohne mindestens 12" Bereifung und einem nachgewiesenen Schluckvermögen der Federung und sicherer Geometrieauslegung gehören schlicht verboten.

Wer einen 25 km/h Köpfler über eine 3cm Kante macht, schlägt ein wie im vollem Lauf gegen eine Mauer.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 10.05.2019 13:20

Zu Fuß gehen ist gesünder.

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