Ein Drittel unserer Bienenvölker wird diesen Winter nicht überstehen
LINZ. Starke Verluste durch Trockenheit und Milbenbefall. Die Rückmeldungen beim Landesverband für Bienenzucht verraten nichts Gutes.
"Zuletzt haben sich Berichte der Imker über völlig leere Bienenstöcke stark gehäuft", sagt Vorstandsmitglied Heinz Wahlmüller aus Feldkirchen. Er geht davon aus, dass mehr als 30 Prozent der Bienenvölker den Winter nicht überleben werden: "Einige Imker werden weniger Verluste haben, von vielen werden aber Totalausfälle befürchtet." Normalerweise liege die Verlustrate nur bei zehn Prozent.
Die Imker sprechen von "kahlgeflogenen Völkern". Wenn sie die Stöcke öffnen und Nachschau halten, finden sie zwar noch Futter, Waben und die Königin. Aber ihr ganzes Volk ist weg: "Die Arbeitsbienen sind der Reihe nach ausgeflogen und nicht mehr zurückgekehrt", sagt Wahlmüller. Das Todesurteil auch für die Königin.
Zwei Gründe sind dafür verantwortlich: Erstens der zu warme und trockene Sommer und Herbst, in dem das Wurzelwachstum der Pflanzen stockte und sie zu wenig Kraft in die Produktion von Nektar und Pollen investieren konnten. Besonders betroffen: der Donauraum und das Mühlviertel. Mangels Pollen konnten aber die Bienen keinen kräftigen Nachwuchs aufziehen. Denn der ist auf den eiweißhaltigen Pollen angewiesen wie der Mensch auf ein Stück Brot.
Zweitens der Varroa-Befall: Im überdurchschnittlich warmen Oktober fühlten sich die Bienen "wie im Frühling" und sammelten weiterhin eifrig Honig. Um die Zeit sollte die Königin eigentlich schon das Brutgeschäft einstellen. Doch dank des immer neuen Futterangebots hielt sie sich nicht ans Zeitlimit, sondern legte munter weiter: Ein Schlaraffenland für die Milben, die in der noch nicht geschlüpften, verdeckelten Brut ihren Bestand alle drei Wochen verdoppeln können. Und das heuer bis Ende Oktober.
"Früher hat ein Bienenvolk einen Befall von bis zu 10.000 Milben noch ausgehalten, heute oft nur noch 2000", sagt Wahlmüller. Denn die vom Pollenmangel geschwächten Bienen sind besonders anfällig für Viren, die von den Milben übertragen werden. Das verschlechtert ihre Chancen drastisch, den Winter zu überstehen.
"Stichtag" 21. Dezember
Probleme, mit denen die Imker in Zeiten des Klimawandels in immer kürzeren Abständen konfrontiert sind. Umso schwerer wird es für Jungimker. "Deshalb wollen wir die Fördermaßnahmen, bei denen sie von erfahrenen Imker-Paten betreut werden, ab Juli 2019 ändern", sagt Wahlmüller. Er rät, die Völker noch bis 21. Dezember mit Oxalsäure zu behandeln – zur Milbenbekämpfung. Eingedenk der Imkerweisheit: "Gesunde Völker, die zu Weihnachten leben, hat man im März immer noch."
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Es ist nun Winter in Ösiland und in einigen Stunden verändert sich eine Zahl. Meine Gedanken sind bei den Bienen, bis bald!
oder vielleicht sollten wir den Bienen , die Medizin , die sie selber produzieren selber überlassen.--------- Propolis---------
und alles andere auch, was sie so für die kalte Jahreszeit sammeln.
Wenn die Bienen nicht mehr überlebensfähig sind - sind wir Menschen es auch bald nicht mehr!
Füttern hilft auch.
Nicht bei Varroa
Pollen füttern? Vielleicht, kennst früh genug draufkommst.
Wie?
Was?
Es gibt neben den bösen Bauern auch noch andere Ursachen für den Bienetod?
Die konkurrenz-schwachen Osmias,Andrene etc werden sich im Frühjahr freuen.
Der Lobbyist wirds anders sehen ...
???? Hustensaft?
Nach einem Winter mit wenig Verlusten gibt es meist im darauffolgenden Winter höhere Verluste, weil der Anteil älterer Völker höher ist. Meine bescheidene Wahrnehmung bezüglich Jungimker ist aber, da sie da meist sehr engagiert und dank dem Landesverband gut ausgebildet sind, dass sie oft geringere Verluste haben als manche alte Hasen.
weil der Anteil älterer Völker höher ist.
wieviele er-leben zwei Winter?