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"Auf den grenzenlos Liebenden schauen und von ihm lernen"

Von René Laglstorfer, 10. April 2020, 14:40 Uhr
Superintendent Gerold Lehner. Bild: VOLKER WEIHBOLD

LINZ. Gerold Lehner ist evangelischer Superintendent der Diözese Oberösterreich stand bei der OÖN-Sprechstunde am Karfreitag Rede und Antwort.

Ich habe die Maßnahmen gegen Corona jetzt zwei, drei Wochen ausgehalten, aber schön langsam fühl ich mich einsam und eingesperrt. Was soll ich tun?

Gerold Lehner: Das Gefühl der Einsamkeit verdichtet sich in manchen Phasen. Dann ist es gut, ein Ritual, einen "Anker" in Anspruch zu nehmen, der mich wieder stabilisiert. Das kann ein Spaziergang sein, wenn die Wände zu nahe rücken, oder das Singen guter, vertrauter Lieder, oder das laute Sprechen und Beten von Psalmen. All das hilft, wieder eine weiter Perspektive zu bekommen, Enge aufzubrechen.

Was antworten Sie Verzweifelten, warum es Gott zulässt, dass sich Menschen nicht mehr von ihren sterbenden Eltern und Großeltern verabschieden dürfen und die Corona-Pandemie weltweit Leid und Tod bringt? 

Noch bin ich mit einer solchen Situation in meinem Umfeld nicht in Kontakt gewesen. Aber für mich wäre das etwas vom Schlimmsten. In einer solchen Situation könnte ich wohl nur weinen, Gott meine Not klagen und für diesen lieben Menschen auf den Knien liegen.

Warum werden ausgerechnet Gottesdienste verboten, aber Einkaufen gehen darf man weiterhin?

Die Gottesdienste auszusetzen ist ein Akt der Vernunft und der Solidarität - auch wenn im Einzelfall der Aufenthalt von zehn Personen in einer Kirche potenziell weniger gefährdend sein wird als der Einkauf im Supermarkt. Die Diskussion über die schrittweise Lockerung ist sicherlich auch in Bezug auf die Gottesdienste zu führen.

Darf der Staat einfach in meine Privatsphäre eingreifen und meine Freiheitsrechte so stark einschränken? 

Jeder Staat ist in einer Krise gut beraten, gemeinsam mit den Bürgern zu arbeiten, aus einer gemeinsamen Betroffenheit und einer gemeinsamen Verantwortung heraus. Wenn dieses "Wir"-Gefühl umschlägt in obrigkeitlichen Zwang, dann wird die Sache kritisch. Deshalb gilt: gemeinsam Verantwortung wahrnehmen und keine Zwangsmaßnahmen wie verpflichtende Apps.

Warum kann der Karfreitag nicht für alle Menschen ein Feiertag werden?

Es geht am Karfreitag nur sekundär um frei haben oder nicht frei haben. Worum es geht, ist, auf einen grenzenlos Liebenden zu schauen und von ihm zu lernen. Das täte uns allen gut. Und das wäre an einem Feiertag für alle auch besser möglich. Diese "Störung" unseres Wirtschaftsleben sollten wir uns zumuten.

Was ist in der Evangelischen Kirche an diesen Ostern heuer alles anders?

Einerseits gibt es viele neue Erfahrungen mit dem Feiern in Familien und Hausgemeinschaften, andererseits viele mediale Angebote. Dennoch würde ich von einem Verlust reden. Denn Kirche ist mehr als Familie, und Gemeinschaft ist mehr als ein Medium bieten kann.

Wie begehen Sie persönlich heute den Karfreitag und wie werden Sie die Auferstehung feiern?

Wir feiern im kleinen Kreis der Familie die Gottesdienste. Wie heißt es so schön: Alles hat geschlossen, aber Gott hat geöffnet. Die Sonne seiner Zuwendung scheint uns in allem und trotz allem. In diesen Strahlen "sonnen" wir uns.

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Autor
René Laglstorfer
Redakteur Land und Leute
René Laglstorfer
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7  Kommentare
7  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
pepone (60.622 Kommentare)
am 10.04.2020 18:41

habe gehört dass Heute jemand aus einem Grab auferstanden ist und draußen herumgeht … wo war das ? am Babsifriedhof ? oder in St Martin? in Linz ? in Wien ?
habt ihr ihn gesehen ? gehört ?
ich habe mehrmals aus dem Fenster geschaut ob ER vorbei kommt und ein Aufstand auf der Straße stattgefunden hat . 🤔🤔😜😜😉😉😊😊
NIX IS GSCHEN !

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zlachers (7.940 Kommentare)
am 10.04.2020 15:27

Wenn du Gottes Sohn bist, beweise es! (Matthäus 4,1‒11; Markus 1,12‒13)
4 Erfüllt vom Heiligen Geist verließ Jesus die Gegend am Jordan. Der Geist Gottes führte ihn in die Wüste, 2 wo er sich vierzig Tage lang aufhielt. Dort war er den Versuchungen des Teufels ausgesetzt. Jesus aß nichts während dieser ganzen Zeit, und schließlich war er sehr hungrig. 3 Da sagte der Teufel zu ihm: »Wenn du Gottes Sohn bist, dann befiehl doch, dass dieser Stein hier zu Brot wird!« 4 Aber Jesus wehrte ab: »Es steht in der Heiligen Schrift: ›Der Mensch lebt nicht allein von Brot!

So könnte man heute noch die Kinder Gottes fragen; wenn du ein Kind Gottes bist dann musstest du vertrauen haben in ihm, und du müsstest keine Angst vor nicht haben.. nur man weiß es dass man Kind Gottes ist und will vertrauen wie Jesus, aber manchmal ist dass schwierig, vor allem dann wenn man Besserwisser kennt die einen ständig runterziehen wollen um selbst besser da zu stehen, vor dem Menschen!

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Ramses55 (11.126 Kommentare)
am 10.04.2020 15:22

Kann er auch Haare schneiden, sehe schon aus wie Rasputin. 😉😊

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zlachers (7.940 Kommentare)
am 10.04.2020 15:30

Das kann er, ( Gott ) in dem er denn Friseurinen ihre Gesundheit bewahrt ( und sie dann wenns offen ist, ihre Haare geschnitten bekommen!

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( Kommentare)
am 10.04.2020 15:16

Er meint die Kirche hat geöffnet. Weiter nach oben will keiner freiwillig. (ausser die Selbstmörder).

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 10.04.2020 14:57

Warum bezahlt Gott unsere Rechnungen nicht ?

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( Kommentare)
am 10.04.2020 14:53

Karfreitag: wie kann die evang. Kirche gegen die Arbeit der Mitglieder ihrer Organisation sein, wenn selbst die eigenen Pfarrer an diesem Tag arbeiten!

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