Zwei, die gemeinsam starke Pläne haben
Als "untrennbares Ganzes, das als solches funktioniert", so sehen sich die Linzer Architekten-Brüder Manfred und Laurids Ortner, seit kurzem Träger des Großen Landeskulturpreises.
Seit Mittwoch sind die Linzer Architekten-Brüder Preisträger des Mauriz-Balzarek-Preises, des Großen Landeskulturpreises (11.000 Euro). „Erstmals hebt die Jury heraus, dass zwei Leute so lang so intensiv zusammenarbeiten und dass dabei etwas ganz Spezielles herauskommt. Sonst kriegt entweder Manfred einen Preis oder ich.“
Abgesehen davon, dass geteilte Freude eine doppelte ist, sind die Brüder das Teilen vom Kinderzimmer an gewohnt. „Nur Frauen teilen wir nicht.“ Beide haben in Wien studiert: Laurids Ortner Architektur, sein zwei Jahre jüngerer Bruder Manfred Malerei, Kunsterziehung und Geschichte. Gemeinsam waren beide jahrelang in der Wiener Architekten-Künstlergemeinschaft „Haus-Rucker-Co“ aktiv.
Unvergessen ist der Wirbel um die Nike, die 1977 über dem Linzer Hauptplatz schwebte, auf dem Dach der Kunstuniversität, an der Laurids Ortner von 1976 bis 1987 Visuelle Gestaltung lehrte.
Gemeinsam gründeten beide 1987 das Architekturbüro Ortner & Ortner Baukunst in Düsseldorf, längst mit Standorten in Berlin und Wien. Das Wiener Museumsquartier, die Dresdener Bibliothek oder das Schauspielhaus in Zürich sind einige ihrer Geniestreiche. Nicht von ungefähr bezeichnen die Team-Player die Baukunst als „die Kunst des Konsenses“, die eine Gesellschaft „nur gemeinschaftlich hervorbringen kann“, indem sie Altes und Neues vereint.
Keine Sensationen, bitte
„Keine neuen Sensationen, lasst uns doch mit dem Repertoire arbeiten, mit allem, was von der Antike bis zur Moderne brauchbar ist“, ist ihr Credo, um „Beständigkeit und Großzügigkeit über den Tag hinaus zu liefern.“ Und: „Eine Atmosphäre von aufgekratzter Lebendigkeit zu erzeugen, bei der man das Gefühl hat, besonders animiert zu sein.“
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