Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

OÖ und Bayern: Was uns trennt – und was uns verbindet

Von Von Markus Staudinger, 21. Juli 2010, 00:04 Uhr

LINZ. Warum der Bayer zum Fußball-„Spui“ geht, der Oberösterreicher dagegen zum „Spüü“, wieso Rauchen und Tanken regen Grenzverkehr auslösen und warum die CSU-Fraktion, die derzeit zu Besuch in Linz ist, schon mal mehr Wahlglück hatte: Die OÖNachrichten beleuchten, was Oberösterreich und Bayern trennt und verbindet.

Die Wirtschaft – ein enges Band: Mit keiner anderen Region der Welt ist Oberösterreich wirtschaftlich so eng verbunden wie mit Bayern. 15,6 Prozent aller oberösterreichischen Exporte gingen laut Wirtschaftskammer (WK) 2009 in den Freistaat – das Exportvolumen betrug 3,7 Milliarden Euro. Ohne bayerisches Engagement sähe es um die Auto-Industrie in Steyr düster aus: Das BMW-Motorenwerk und MAN sind die größten Arbeitgeber in der Stadt. Umgekehrt sind auch die Oberösterreicher stark in Bayern vertreten: Mehr als 200 oberösterreichische Firmen haben Niederlassungen in Bayern, darunter Engel, Raiffeisenlandesbank, Oberbank, voest und XXXLutz.

Rauchen und Tanken – der kleine Grenzverkehr: Auch im Kleinen gedeihen die Wirtschaftsbeziehungen: Weil Zigaretten in Oberösterreich günstiger sind als in Bayern und auch der Liter Sprit zwischen 10 und 20 Cent weniger kostet, machen Tankstellen und Trafiken diesseits des Inns ein gutes Geschäft mit bayerischen Grenzgängern. Mit dem strikten Rauchverbot in Gaststätten, das nach dem Volksentscheid in Bayern ab 1. August jenseits des Inns in Kraft treten soll, rechnet so mancher Wirt im Innviertel in Zukunft mit mehr Gästen aus Bayern.

Der Dialekt – ähnlich, aber nicht gleich: Ganz Österreich spricht – mit Ausnahme der Vorarlberger – bairische Dialekte. Und nein – hier handelt es sich um keinen Schreibfehler: Die Schreibweise mit i wird in der Sprachwissenschaft verwendet, weil einerseits in Bayern auch fränkische und schwäbisch-alemannische Mundarten gesprochen werden, die bairischen Dialekte sich andererseits nicht auf Bayern beschränken. Baiern als Staatsbezeichnung wurde im Übrigen auch erst im 19. Jahrhundert durch König Ludwig I. auf Bayern geändert.

Doch zurück zur Sprache: Auch wenn die Oberösterreicher einen Dialekt aus derselben Familie pflegen, gleich ist die Sprache nicht. Am nächsten kommen der Sprachfärbung jenseits des Inns die Innviertler, die bis 1779 ja noch Niederbayern waren. Auch wenn Kaiserin Maria Theresia unmittelbar nach der Übernahme des Innviertels Lehrer aus der Hauptstadt schickte, um den ehemaligen Innbaiern den österreichischen Dialekt einzutrichtern – was zum Teil gelang.

So wie die Linzer zum „LASK-Spüü“ auf die Gugl gehen, gehen daher auch die Rieder zum „Spüü“ der SV Ried. Während die Braunauer sich dagegen ein „Spui“ des FC Braunau anschauen, genauso wie die Bayern zu einem „Bayern-Spui“ in die Allianz-Arena gehen – abgesehen davon dass ein waschechter Münchner wohl eher ein „Spui“ der „60er“ (1860 München) besucht.

Der Sport – geliebte und gehasste Bayern: Womit wir schon beim Sport wären. Entweder geliebt oder gehasst: Das gilt für Bayern München nicht nur in Oberösterreich – aber hierzulande sind besonders treue Fans zu Hause. Mit 1177 Mitgliedern ist der FC-Bayern-München-Fanclub der Union Natternbach (Bezirk Grieskirchen) der größte Österreichs – was den Natternbachern als erstem ausländischem Fanclub auch die Aufnahme in die „Hall of Fan“ in der Allianz Arena einbrachte.

Die Politik – wechselndes Wahlglück: Die CSU in Bayern und die ÖVP in Oberösterreich – die Landespolitik dominieren beide seit Jahrzehnten. Wobei sich deren Wahlglück abzuwechseln scheint. Als Oberösterreichs ÖVP bei der Landtagswahl im September 2003 ein für sie enttäuschendes Ergebnis von 42,3 Prozent einfuhr, war die CSU mit dem Jubeln noch nicht fertig: Sie hatte bei der bayerischen Landtagswahl eine Woche zuvor ein Rekordergebnis von 60,7 Prozent eingefahren.

Fünf bzw. sechs Jahre später kehrte sich das um: Die CSU erlebte bei der bayerischen Landtagswahl im September 2008 mit 43,4 Prozent ein Desaster und verlor erstmals seit 1962 die absolute Mehrheit. Weshalb Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer, der nach der Wahl den glücklosen Günther Beckstein ablöste, jetzt in einer Koalition mit der FDP regiert.In Oberösterreich ging es für die ÖVP dagegen im September 2009 in die andere Richtung. Sie steigerte sich auf 46,8 Prozent.

Was Bayern und Oberösterreich noch unterscheidet: Während die Bayern auch bei bundespolitischen Wahlen stets mehrheitlich CSU wählen, hatte die ÖVP in Oberösterreich bei Nationalratswahlen zuletzt eher selten die Nase vorne.

Die Grösse – ein unüberwindbarer Unterschied: Mit 70.550 Quadratkilometern Fläche ist Bayern fast so groß wie ganz Österreich (83.000 km2). Mit 12,5 Millionen Einwohnern hat Bayern sogar deutlich mehr Einwohner als Österreich (8,4 Millionen).

Oberösterreich kann da nicht mithalten: Mit 1,4 Millionen Einwohnern und einer Fläche von 11.980 Quadratkilometern ist es in etwa mit dem ans Innviertel grenzenden Niederbayern vergleichbar – einem von sieben Regierungsbezirken Bayerns (neben Oberbayern, Oberpfalz, Schwaben und Ober-, Mittel- und Unterfranken).

An Landkreisen, die unseren Bezirken entsprechen, hat der Freistaat 71, Oberösterreich 18 – jeweils inklusive der Statutarstädte, die in Bayern kreisfreie Städte heißen.

mehr aus Oberösterreich

Zwangsabschuss von Jungschwänen? Verfahren muss wiederholt werden

Pühringer: Frühpension nur für "Hackler auf der Baustelle" sinnvoll

Anleitung für Bombenbau und Terrorpläne: 22 Monate Haft für 17-Jährigen aus Grünburg

20-köpfige Diebesbande zog durch Oberösterreich

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

5  Kommentare
5  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
( Kommentare)
am 21.07.2010 21:08

eine oder mehrere reisen wert ...

durch die grenznähe, in der aufgewachsen bin ...

haben wir (sehr) viel freie zeit in bayern verbracht ...

dafür gab es auch handfeste motive:

sie mädchen war (wesentlich) unkomplizierter ...
haben auch gerne mal eine maß mitgetrunken ...
und schöner waren sie - zumindest damals - auch ?!
das "fortgehen" in bayern:
kein vergleich mit unserem schönen land ...
das bier und auch sonstiges gut und wirklich günstig
die musik ... einfach spitze ... und zwar in vielen lokalen ...

es war ...
einfach schön !

wir haben sogar einige unserer "spezln" nach bayern (durch heirat) verloren ...
und alle sind noch glücklich ...

bayern hat schon was ...
für einen gebürtigen innviertler

ich möchte diese zeit nicht missen ...

lädt ...
melden
feuerkogel (6.578 Kommentare)
am 21.07.2010 21:16

.. jetzt werden wahrscheinlich die bayern zu uns herüberkommen, nicht nur wegen dem tanken sonder weils bei uns noch rauchen dürfen.
und de neman eng dan menscha weg und es hobts an dreck.

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 21.07.2010 21:27

wenn man es zulässt !

tanken: gerne und viel
rauchen: kein problem, kann ich slber auch !
die menscha: sicher nicht !!!

gruß über`n hochlecken und dann rechts (geographisch) ...
von mir aus gesehen, eh klar.

lädt ...
melden
thehypercritics (892 Kommentare)
am 21.07.2010 14:03

was uns verbindet: die donau und die autobahn

was uns trennt: bayern hat die süddeutsche, oberösterreich nur die nachrichten.

bayern hatte die räterepublik, in oberösterreich haben die feudalen strukturen das 20. jahrhundert problemlos überstanden!

lädt ...
melden
HermannKoller (1.736 Kommentare)
am 21.07.2010 07:42

geht kaum mehr einer. Der Verein ist praktisch pleite.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen