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Mordprozess in Dubai erneut vertagt - Arzt will heim zu kranker Ehefrau

Von Philipp Hirsch, 08. September 2011, 00:04 Uhr
Eugen A.
Eugen A. Bild: Reuters

DUBAI. Der Prozess gegen Eugen A. in Dubai wird immer mehr zur Farce. Gestern erschien keiner der geladenen Zeugen vor Gericht. Das Außenamt setzt sich nun für eine baldige Ausreise des Bad Ischlers ein, damit er seine schwerkranke Frau besuchen kann.

In den Tagen vor der Verhandlung zeigte sich der 50-jährige Oberösterreicher noch optimistisch. Er ging davon aus, dass „die Gerechtigkeit siegen wird.“ Nach dem gestrigen Prozesstag sagte er hingegen resignierend, dass er inzwischen jede Hoffnung verloren habe. „Es ist zermürbend. Man muss sich hier von unserem humanitären Hintergrund verabschieden. Dubai ist eine andere Welt“, sagt A. über den Prozess, der gestern schon nach zehn Minuten wieder endete und fügt hinzu: „Meiner Frau geht es schlecht, jeder Tag zählt. Meine Priorität ist, so schnell als möglich nach Hause zu kommen.“ Alle fünf geladenen Zeugen waren der Verhandlung unentschuldigt ferngeblieben, obwohl sie den Erhalt der Vorladung unterschrieben hatten. „Das Verhalten der Zeugen sagt doch schon alles“, kommentierte A. nach der Verhandlung. Am 25. September soll der Prozess fortgesetzt werden.

Dreimal dürfen Geladene in Dubai dem Gericht fernbleiben, bevor sie dem Richter – notfalls mit Polizeigewalt – vorgeführt werden. Die Anwältin des Oberösterreichers versuchte gestern, den Vorsitzenden davon zu überzeugen, die Zeugen schon beim nächsten Termin vorführen zu lassen. Eine Entscheidung des ägyptischen Juristen steht noch aus. Lehnt er das Ansuchen ab, würde es zwölf Wochen dauern, bis die Zeugen aussagen. Ein zweiter Antrag bei Gericht soll klären, ob A. seine kranke Frau in Österreich besuchen darf. Wann über diesen Antrag entschieden wird, steht ebenfalls nicht fest. Der österreichische Botschafter in den Emiraten, Julius Lauritsch, geht aber davon aus, dass der Richter „demnächst“ über die Ansuchen entscheiden wird.

Der ehemalige Arbeitgeber des Oberösterreichers – das Rashid-Hospital – würde den Zeugen verbieten, vor Gericht auszusagen, vermutet der Bad Ischler. „Ihre Lügen wären vor Gericht ja leicht widerlegbar“, ist sich A. gewiss. Dem Oberösterreicher, der die Intensivstation der Klinik leitete, wird vorgeworfen, er habe angeordnet, einem pakistanischen Schwerverletzten nicht zu helfen, um das Bett für den nächsten Patienten freizubekommen. Der Staatsanwalt fordert die Todesstrafe.

Der Prozess könnte noch mehrere Monate dauern.

 

Ein Interview mit dem österreichischen Botschafter in den Emiraten, Julius Lauritsch, lesen Sie hier!

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