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Luftg’selchter Pfarrer: Warum sich seine Rückkehr verzögert

Von René Laglstorfer, 26. Juli 2018, 00:04 Uhr
Luftg’selchter Pfarrer: Warum sich seine Rückkehr verzögert
Franz Xaver Sydler de Rosenegg (1709–1746) – oder doch ein anderer? Bild: (Neumüller/Archäologiemuseum)

ST. THOMAS/BLASENSTEIN. Die hunderte Jahre alte Mumie wird derzeit in München gereinigt und konserviert – am Allerseelentag ist sie wieder in St. Thomas

Seine "Kur" in München hätte eigentlich schon im Frühjahr zu Ende sein sollen. Anfang August soll der "luftg’selchte Pfarrer" oder "lederne Franzl", wie er im Volksmund heißt, in die Gruft unter der Pfarrkirche von St. Thomas am Blasenstein zurückkehren.

Der Grund für die verspätete Rückreise der hunderte Jahre alten Mumie – Vermutungen zufolge handelt es sich um den im Jahr 1746 verstorbenen Franz Xaver Sydler de Rosenegg – waren nicht die aufwendigen Untersuchungen am Institut für Rechtsmedizin in München, sondern die notwendig gewordenen Baumaßnahmen in den beiden Gruftkammern in St. Thomas. "Ein Fenster im Gruftraum war nicht ganz dicht und es wurde zu feucht, die Mikroorganismen nahmen überhand", sagt Judith Wimmer. Die Kunsthistorikerin ist bei der Diözese Linz für die Mumie verantwortlich.

Präsentation zu Allerseelen

Dabei stand die aufwendige Reinigung und Konservierung des unverwesten Leichnams auf der Kippe. Ein Kostenvoranschlag bei einem Experten hatte 70.000 Euro ergeben – ein Betrag, der Pfarre wie Diözese überfordert hätte. Auch das Bundesdenkmalamt sei nicht zuständig, weil es sich bei der Mumie um kein Kunstwerk handelt.

"Mit Mumien haben wir alle keine großen Erfahrungen. Wir haben uns dann überlegt, wer uns weiterhelfen könnte, und sind dabei auf einen Salzburger Rechtsmediziner gestoßen. Er hat uns an Oliver Peschel und Andreas Nerlich in München weiterempfohlen, die jetzt sogar die Untersuchungen kostenlos durchführen – für uns ein großer Glücksfall", sagt Wimmer. Nerlich habe schon mehr als 100 Mumien untersucht. Peschl ist Beauftragter für die Konservierung des weltberühmten Ötzi. "Das ist wirklich die Oberliga. Zum Glück sind Wissenschaftler neugierig und interessiert an allen Daten, die sie bekommen können." Der Deal bei der Mühlviertler Mumie lautet wissenschaftliche Daten gegen Konservierung.

Am 2. November – dem Allerseelentag – werden die restaurierte Mumie und die neuesten Forschungsergebnisse in St. Thomas am Blasenstein öffentlich präsentiert. "Die Identität zu klären, wäre wie ein Jackpot im Lotto. Aber es werden interessante Ergebnisse herauskommen, darunter auch der Grund für die Mumifizierung", sagt Wimmer.

Definitiv nicht vergiftet

Schon heute steht fest: Die Vermutung, der "lederne Franzl" sei vergiftet worden, stimmt definitiv nicht. Peschel und Nerlich haben 274 Jahre nach dessen Tod eine Tuberkulose als Todesursache eruieren können.

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