Jeder vierte Wirt hat seit dem Jahr 2000 aufgegeben
LINZ. Sterben der "klassischen Landgasthäuser" geht zwar weiter, der Wirtesprecher schöpft aber Hoffnung.
"Unser Problemfeld ist das klassische Landgasthaus", sagt Oberösterreichs Wirtesprecher in der Wirtschaftskammer, Thomas Mayr-Stockinger. In den vergangenen 15 Jahren hat im Lande mehr als ein Viertel der "echten" Wirte aufgegeben. 1443 klassische Gasthäuser gibt es derzeit noch in Oberösterreich. Zur Jahrtausendwende waren es um 532 mehr gewesen.
Die Ursachen sind für Stefan Praher, den neuen Fachgruppengeschäftsführer Gastronomie, die Bürokratie-Lawine und, dass es bei hohem Eigeneinsatz oft wenig zu verdienen gebe. Obendrein piesackt laut Mayr-Stockinger die Vereinskonkurrenz mit Festen & Co. "Der Mitarbeitermangel motiviert auch nicht gerade", so der Wirtesprecher. Aktuell sind in Oberösterreich beim Arbeitsmarktservice 1592 offene Stellen gemeldet, vom Koch bis zum Kellner. Aber auch Lehrlinge seien kaum zu bekommen. Am schwierigsten sei die Lage im Bezirk Vöcklabruck. Da kommen auf einen Gastro-Lehrling sieben offene Stellen.
Doch eine Andeutung von Trendwende gibt Hoffnung und Mut. Heuer ist nämlich die Bilanz aus Gewerbeschein-Anmeldungen und -Abmeldungen positiv. Unter dem Strich ist die Gastro-Branche heuer in Oberösterreich um 180 Unternehmen gewachsen. 6080 aktive Gewerbeberechtigungen sind derzeit in der Wirtschaftskammer registriert. Dabei sind freilich auch die Imbiss-Buden und Asia-Lokale, die bisher schon zulegten.
Frauen auf dem Vormarsch
"Wir sind trotzdem optimistisch", so Mayr-Stockinger. Gestern wurden 140 Berufsjubilare geehrt, die seit zumindest 25 Jahren Oberösterreichs Gastro-Kultur hochhalten. Auch 79 Jungunternehmer freuen sich. Sie haben kürzlich ihre Gastro-Befähigungsprüfung abgelegt und sich gestern ihre Unternehmerbriefe abgeholt. Die Mehrheit ist fest in weiblicher Hand: 42 sind Frauen, 37 Männer. Eine Neo-Wirtin ist Sabrina Reumair aus Ungenach. Die 22-Jährige übernimmt den elterlichen Gasthof.
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Registrierkassen: Erleichterungen für Vereine und Wirte
Bei der Registrierkassenpflicht soll es nach viel Kritik offenbar doch noch zu Änderungen kommen. Heute im Ministerrat sollen einige Erleichterungen - vor allem für Freiwillige und auch Wirte - beschlossen werden, wie es aus Verhandlungskreisen heißt. Kooperiert etwa ein Verein für ein Fest mit einem Wirt, so soll der Klub nicht umsatzsteuerpflichtig werden.
http://www.orf.at/#/stories/2345677/
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Aber wie man das handhaben wird, weiss heute noch keiner. Zahlt jetzt der Wirt auch keine Steuern, oder bleibt nur der Verein steuerfrei, der ja auch übers ganze Jahr trixt, das sich die Balken biegen.
Kein Wunder, dass die dörflichen Wirtshäuser aussterben, aber die Vereine bringen eben mehr Wähler.