"Jamie schmatzt, schnarcht und grunzt, aber wir lieben sie"

Sie ist klein, stämmig, hat im Verhältnis zum Körper viel zu große Ohren, weit auseinander liegende Augen und neigt dazu, furchtbar zu schnarchen und zu schmatzen. "Nein, schön fand ich französische Bulldoggen nie", gesteht Elke Wenger. Und doch schaffte es ausgerechnet eine Vertreterin dieser Rasse vor sechs Jahren das Herz der Linzerin im Sturm zu erobern.

"Als meine damals achtjährige Tochter und ich auf der Suche nach einem Hund waren, hatten wir bestimmte Vorstellungen", erzählt Wenger. Das künftige Haustier musste freundlich, leicht erziehbar, gemütlich, aber dennoch fröhlich und bewegungsfreudig sein. Außerdem durfte es nicht zu groß sein, aber auch kein kleiner, dünner Schoßhund. "Wir suchten quasi nach der eierlegenden Wollmilchsau in Hundeform", sagt die 46-jährige Betreiberin eines Sonnenstudios lachend.

Beim Durchschmökern vieler Hundebücher und genauer Analyse der vierbeinigen Kameraden im Freundeskreis, zeigte sich, dass die Französische Bulldogge der einzig richtige Hund für die beiden Linzerinnen zu sein schien. "Und je mehr wir uns für diese Rasse interessierten, desto besser gefiel uns auch ihr Äußeres", erinnert sich Wenger. Mittlerweile ist ihre Jamie mit ihrem weiß-braun gefleckten Fell, ihren Kulleraugen und ihren stattlichen 13 Kilo der schönste Hund der Welt für die Wengers.

"Sie bringt uns mit ihren Faxen täglich zum Lachen und ist im Alltag völlig unkompliziert", sagt die Linzerin. Schon als Welpe habe Jamie jede Menge Schabernack getrieben. Lachend erzählt Wenger: "Ich kann mich noch gut erinnern, als wir Jamie zum Schulschluss zu einem Fest an einem Teich mit Rutsche mitnahmen. Plötzlich war sie nicht mehr an meiner Seite, sie war den Kindern nachgelaufen, die Treppen der Rutsche hinaufgesprungen und voller Elan runtergerutscht. Nur damit, dass sie unten tiefes Wasser erwartete, hat sie wohl nicht gerechnet. Sie ging unter wie ein Stein, kämpfte sich an die Oberfläche und sank sofort wieder ab. Gott sei Dank waren viele Kinder da, die sie gleich aus dem Wasser fischten. Seither liegt Jamie lieber wie ein Nilpferd im seichten Wasser."

Aus Abneigung wurde Liebe

Ähnlich wie Elke Wenger erging es Andreas DeGaspari, Zuchtwart beim Österreichischen Club für Französische Bulldoggen, mit der Liebe zu den "Bullis", wie er die Rasse nennt. Ich war immer ein Fan von Schäferhunden, die ich seit vielen Jahren züchte. "Als meine Frau eines Tages sagte, sie wolle eine französische Bulldogge, war ich total entsetzt, ich fand diese Hunde unansehnlich."

Doch als dann doch ein Hund dieser Rasse ins Haus kam, verwandelte sich DeGasparis Abneigung bald in Zuneigung: "Diese Rasse hat einen tollen Charakter, sie ist extrem nervenstark, gutmütig, entspannt, aber auch sportlich", schwärmt DeGaspari. Das einzige Problem sei die Überzüchtung, die vielen französischen Bulldoggen das Leben schwer mache.

Französische Bulldogge

Herkunft: Die Französische Bulldogge wurde in Frankreich zur Rattenjagd gezüchtet.

Aussehen und Charakter: Diese Rasse kann 35cm groß und bis zu 14 kg schwer werden. Typisch für den kompakten Hund sind die großen Ohren und die flache Schnauze. Diese Hunde gelten als extrem umgänglich, fröhlich und friedlich.

Gesundheit: Durch Überzüchtung haben viele „Bullis“ mit Bandscheibenproblemen, Kurzatmigkeit und Epilepsie zu kämpfen. Verantwortungsvolle heimische Züchter sind jedoch sehr bemüht, diese Probleme wegzuzüchten.

Lustige Videos von der Französischen Bulldogge Jamie: