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Die Schriftstellerin aus Waizenkirchen

Von Erhard Gstöttner, 07. November 2017, 00:04 Uhr
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Marlene Gölz   Bild: (Stadt Linz)

Marlene Gölz erhält heuer den Linzer Willemer-Frauen-Literatur-Preis

Vor vier Jahren begann Marlene Gölz literarisch zu arbeiten. Kommende Woche erhält die Mutter von drei Kindern für ihre Erzählung „Hungry Swayze Eyes“ den Willemer-Frauen-Literatur-Preis der Stadt Linz. Besondere Texte formulierte die gebürtige Waizenkirchnerin schon in jungen Jahren. „Ich habe mich aber lange nicht als Schriftstellerin gesehen, sondern als Frau, die schreibt“, sagt die 39-Jährige.

Autobiografisches schreibt sie nicht. Sie beschreibt, berichtet über Gefundenes, Gehörtes: „Ich mache mir jeden Tag Notizen, zum Beispiel über Sätze, die ich bei Passanten aufgeschnappt habe.“ Aus solchen Puzzle-Teilen formt sie Erzählungen, knapp und dicht formulierend. Sofern sie Zeit hat. Denn ihre Kinder (zehn, acht und fünf Jahre alt) brauchen auch ihre Zeit.

Der Kinder wegen ist sie mit ihrem Mann, dem Bildhauer Klaus Gölz, von Wien in ihren Geburtsort Waizenkirchen (Bezirk Grieskirchen) zurückgekehrt. „Mit Kindern kann man nicht mehr so unbekümmert leben. Beim Schreiben bin ich aber völlig frei. Ich kann ja schreiben, worüber ich will.“

Präzises Schreiben hat Marlene Gölz auch durch ihre journalistische Arbeit gelernt: „Ich war Redakteurin bei Kunstzeitschriften und bei der Wiener Obdachlosenzeitung Augustin.“ Zudem machte sie Öffentlichkeitsarbeit für Künstler. Jetzt arbeitet sie zum Broterwerb als Korrektorin und Lektorin.

Gotik beflügelt Literatur

Ursprünglich wollte Marlene Gölz Germanistik oder Literaturwissenschaft studieren. Doch nach der Matura am Gymnasium Dachsberg in Prambachkirchen ging sie für ein Jahr als Au-pair nach Paris: „Dort war ich sehr viel in den Museen unterwegs. Da kam ich zum Entschluss, dass ich die Grundlagen der zeitgenössischen Kunst kennen lernen wollte, und studierte dann in Wien Kunstgeschichte.“ Ihre Diplomarbeit schrieb sie über einen spätgotischen Altar. Die literarische Neigung litt dabei keineswegs: „Im Gegenteil, da musste ich ja besonders genau beschreiben.“

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