Der Kaiser ist ein Luxemburger
Gerard Fritz ist in Bad Ischl als Doppelgänger von Franz Joseph I. im Einsatz
Rund um den Geburtstag von Franz Joseph I. am 18. August schwelgt Bad Ischl wieder im Kaiserfieber: Es gibt den Kaiser-Dampfzug, die Kaisermesse, den Kaiserbummel, die Kaisernacht, das Kaiser-Golfturnier und viele weitere k. u. k. Reminiszenzen. Und natürlich den Kaiser selbst, der würdevoll winkend durch die Kaiserstadt schreitet und vor Touristen freundlich salutiert.
Es handelt sich natürlich um ein Double seiner apostolischen Majestät. Gerard Fritz heißt der 64-Jährige. Seit fünf Jahren verbringt der pensionierte Apothekenbetreiber seine Sommer in Weyregg am Attersee, wo er sich gemeinsam mit seiner Frau ein Haus als Zweitwohnsitz kaufte. Denn eigentlich ist Gerard Fritz ein Luxemburger.
Der Doppelgänger des Kaisers hat eine Schwäche für historische Regimenter. Auf diese Weise kam er auch nach Bad Ischl, wo man gleich auf ihn aufmerksam wurde und ihn schließlich als „Kaiser“ verpflichtete. Luxemburger Medien berichteten groß darüber, dass einer der ihrigen jetzt Österreichs Kaiser ist.
Seine Rolle als Monarch bereitet Gerard Fritz aber große Freude. „Wenn ich den Touristen ein Lächeln entlocken kann, ist das der schönste Lohn für mich“, sagt er.
Fritz’ Heimatland war von 1713 bis 1795 selbst Teil des Habsburgerreichs. „Luxemburg profitierte von den Reformen unter Maria Theresia und Joseph II.“, erklärt Fritz. Franz Joseph I. sieht er dagegen kritischer. „Er war eine tragische Figur“, sagt der historisch belesene Ex-Unternehmer. „Der Kaiser scheiterte politisch, militärisch und auch privat auf weiter Strecke. Er hat den Sprung in die Neuzeit nicht geschafft.“ Dass unser Bild von Franz Joseph das eines alten, müden Monarchen sei, verdecke die repressive Politik, die der Kaiser in jüngeren Jahren betrieb, so Fritz.
Andererseits sei auch in der Politik alles relativ: „Ich glaube nicht, dass in 100 Jahren irgendeine Stadt auf der Welt den Geburtstag von Donald Trump feiern wird“, sagt Bad Ischls Ersatzkaiser.
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