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Warum Androsch den Schwiegersohn als Chef absetzte

Von Dietmar Mascher, 24. Juni 2017, 00:05 Uhr
Warum Androsch den Schwiegersohn als Chef absetzte
Salinen: Seit 1997 ist das Traditionsunternehmen in privaten Händen

Salinen AG: Eigentümer Hannes Androsch und RLB holten Peter Untersperger als Nachfolger von Stefan Maix.

Es ist für einen Aufsichtsratschef selten einfach, einen ganzen Vorstand abzusetzen. In diesem Fall war es für Hannes Androsch aber doppelt bitter. Denn der Miteigentümer und Aufsichtsratschef der Salinen AG setzte mit Vorstandschef Stefan Maix seinen Schwiegersohn ab. "Sie können mir glauben, dass ich mich heute nur sehr überschaubar wohl fühle", sagt Androsch zu den OÖNachrichten.

Stefan Maix, er ist mit der Schauspielerin und Hotelmanagerin Claudia Androsch (sie führt das Familienhotel in Altaussee) verheiratet, hat die Salinen gut 13 Jahre geführt.

Aber nicht nur Maix muss gehen, auch Finanzvorstand Thomas Seidel und das für die Produktion zuständige Vorstandsmitglied Christoph Gruber werden ihr Mandat niederlegen. Ihnen folgen vorerst zwei Manager. Der ehemalige Lenzing-Vorstandschef Peter Untersperger (57) wird neuer Vorstandschef der Salinen. Mit ihm soll am 3. Juli auch der Geschäftsführer der Salzwelten, Kurt Thomanek (48), in den Vorstand berufen werden.

Seit der Privatisierung der Salinen AG hält die Androsch International Consulting (AIC) 42,5 Prozent am Unternehmen, die Raiffeisenlandesbank hält über die Invest Holding 41,25 Prozent, der Mitarbeiterstiftung gehören zehn Prozent, Androsch privat sowie der Dörflinger Privatstiftung gehören jeweils 2,5 Prozent, Kurt Thomanek 1,25.

Sohn von Androschs Partner

Kurt Thomanek ist der Sohn seines gleichnamigen Vaters, den Androsch einst als Finanzminister in den Salinen zum Manager ernannt hat und der sich 1997 mit Androsch und RLB-Chef Ludwig Scharinger gegen die bayerische Südsalz durchsetzte. Thomanek ist Kunststofftechniker und Lehrer. Er hat in den Salzwelten die Besucherzahlen von 320.000 auf 490.000 gesteigert und den Umsatz von 3,5 auf 8,5 Millionen Euro erhöht.

Androsch verhehlt nicht, dass die Eigentümer mit der Entwicklung der Salinen nicht zufrieden waren. "Wir haben in den vergangenen zehn Jahren 170 Millionen Euro investiert, das Geld muss man ja wieder verdienen." Die Ergebnisse seien deutlich unter den Erwartungen geblieben.

"Bitter, aber notwendig"

Im Vorjahr erzielten die Salinen ein Plus von gerade einmal einer Million Euro. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/17 wurde bei einem Umsatz von 134 Millionen Euro ein Konzernergebnis von sieben Millionen Euro ausgewiesen. Außerdem sei die Bergbautätigkeit vernachlässigt worden, was kurzfristig sogar zu einer Versorgungslücke führte, sagt Androsch und sieht sich damit auf einer Linie mit seinem Stellvertreter im Aufsichtsrat, RLB-Generaldirektor Heinrich Schaller. Dass mit Maix ein Mitglied der Familie gehen müsse, sei bitter. "Aber es ist eine Notwendigkeit", sagt Androsch.

Mit Untersperger wurde nun ein harter Manager engagiert, dem man eine Trendwende zutraut. "Er hat eine Menge Erfahrung, auch international. Und er war auch sofort verfügbar", begründet Androsch die Entscheidung, die am 3. Juli auch formal abgesegnet werden soll.

 

Salinen Austria

Die Salinen Austria in dieser Form gibt es erst seit der Privatisierung 1997. Davor war der Salzabbau stets in öffentlicher Hand gewesen, zunächst in jener der Habsburger, dann war das Geschäft ein Monopol der Republik.

1997 wurden die Salinen mit ihren Betriebsstätten Ebensee, Hallstatt, Bad Ischl, Altaussee und Hallein inklusive Anteil an der FACC privatisiert. Ex-Vizekanzler Hannes Androsch, die Raiffeisen Landesbank Oberösterreich um Manager Kurt Thomanek erhielten damals den Zuschlag.

 

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23  Kommentare
23  Kommentare
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strasi (4.410 Kommentare)
am 24.06.2017 21:31

Wie haben die Leute in der Saline die Qualifikation des Herrn
Stefan Maix bei seiner Bestellung beurteilt?
Schwiegersohn des Großaktionärs H.Androsch.
Und das war's dann schon!!!

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beppogrillo (2.507 Kommentare)
am 24.06.2017 22:49

Das hat mich damals auch (ein bissl) gewundert, aber das Kapital des Androsch-Clans gab logischerweise den Ausschlag. Der Herr Thomanek sen. mußte als Kleinaktionär wohl oder übel mitspielen, denn er war der einzige, der die Salinen-AG erfolgreich, weil mit Herzblut vorher führte.
Der neue "Manager" wird noch mehr beim Personal einsparen, damit seine eigene mega-Gage und die des Androsch-Clans maximiert werden können.
Im Altausseer Hotelbetrieb bezahlt der "Genosse Androsch" den Einheimischen auch einen Hungerleider-Lohn, analog den Arbeissklaven aus Polen und Ungarn . . . Freundschaft und Glück auf !

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mcgyver (347 Kommentare)
am 25.06.2017 13:30

Wenn er sozial agieren würde wäre er nicht so reich geworden☹

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 26.06.2017 08:39

@beppogrillo: Androsch ist mehr ein sozialer Genosse in eigener Sache. "Ego-Genosse" könnte man das nennen.

Und Untersperger ist wohl der "Mann für das Grobe", der nun die harten Massnahmen ausführen kann/darf/soll.

Der brave Herr Schwiegersohn wurde aus der Schusslinie gebracht, dass er sich nun nicht die Hände schmutzig machen braucht, wenn Blut, Schweiss und Tränen fliessen...

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strasi (4.410 Kommentare)
am 24.06.2017 20:15

Na endlich hat der Untersperger wieder ein Geschäft.
Aus seinen hochtrabenden Plänen mit Hotelbau auf dem
günstig erworbenen Gelände der früheren Landwirtschaftsschule
in Weyregg/A. ist eh nichts geworden.

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( Kommentare)
am 24.06.2017 13:08

Untersberger Garant für Zerschlagung von gut funktionierenden Strukturen, Personalabbau im großen Stil - das hat er ja bereits in Lenzing eindrucksvoll bewiesen.

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 24.06.2017 13:35

Und genau das braucht der Androsch und am besten vor Weihnachten wie in der Obersteiermark

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 24.06.2017 14:42

Stimmt so nicht, bei seinem Abgang ging es eigentlich um was anderes.

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Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 24.06.2017 11:29

wie beim Rumpelstilzchen, nur hier macht man aus Salz Gold grinsen

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marioportulak (61 Kommentare)
am 24.06.2017 09:55

Vielleicht wird eine ,, stille Pleite ,, vorbereitet, und der Salzbaron möchte nicht dass sein Schwiegersohn diesbezüglich dabei sein soll - mit Herr Untersperger an Bord ist völlig egal.

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 24.06.2017 10:00

Vielleicht sind die Erwartungen auch zu hoch.

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marioportulak (61 Kommentare)
am 24.06.2017 10:34

Sollten die Erwartungen tatsächlich zu hoch sein, würde ich nicht eine Führungskraft bringen, welche von niemanden mehr gebraucht wird. Auf jeden Fall es ist eindeutig klar dass die Angelegenheit langsam aber sicher stinken wird.

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 24.06.2017 14:54

Die Erwartungen in die Renditen des weißen Goldes meine ich.

Die Globalisierung, das Fallen von Zöllen und Monopolen sowie niedrige Transportkosten führen zu niedrigen Preisen beim Gewerbesalz.

Auch die Gemeinden gehen immer sparsamer mit Salz um und kaufen immer weniger überteuert ein. Auch wenn sie aus politischen Gründen mehr oder weniger in Österreich einkaufen müssen.

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alleswisser (18.463 Kommentare)
am 24.06.2017 09:38

Es ist ein Unterschied, ob jemand "die Salinen gut 13 Jahre geführt" hat oder ob er "die Salinen 13 Jahre gut geführt" hat.

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 24.06.2017 15:14

Wegen "guter Führung" kommt er nun früher raus. zwinkern

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robert57 (60 Kommentare)
am 24.06.2017 06:29

Na da habens den richtigen gefunden. Der Untersperger ist beliebter als Falschgeld und seit seinem Abgang in Lenzing hat er anscheinend keinen Job mehr bekommen weil er so gut ist. Darum "sofort verfügbar".

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max1 (11.582 Kommentare)
am 24.06.2017 14:52

Zum Holhacken bedarf es anderer Skills als die meisten Verwaltungsmanager haben.
Cut to the bone, nennt sich das und da kennt sich Herr Unterberger sicher gut aus.

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pinkpaul (379 Kommentare)
am 25.06.2017 09:26

...ich kann nur in die gleiche Kerbe schlagen (zumal ich Herrn Untersperger seit rund 15 Jahren persönlich und beruflich kenne). Er glänzt durch "Ideenlosigkeit" und "Trau mi net", Downgrading ist angesagt (Unternehmensgröße, Mitarbeiter-Anzahl). Aber es kann gut sein, daß Reformen und Chancen verschlafen wurden (Management-Fehler) und nunmehr die Radikalkur in Form des Peter Untersperger folgen wird. Aber auf lange Sicht braucht man danach wieder Visionäre (wie Thomas Fahnemann, bei dem das Risiko, welches er bei LENZING genommen hat, nach seinem Abgang voll aufgegangen ist und ihm 100% recht gibt).

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 24.06.2017 00:49

Das wird kein Jahr halten.

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Mark70 (178 Kommentare)
am 24.06.2017 00:46

Sofort verfügbar!! Kein Hahn hat nach ihm gekräht! So schauts aus!

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Mark70 (178 Kommentare)
am 24.06.2017 12:28

Bei der Energie AG hat sich Herr Untersperger auch beworben, was ist daraus geworden! Sie haben einen besseren vorgezogen!

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Vollhorst (4.973 Kommentare)
am 24.06.2017 15:15

Besser würde ich nicht unbedingt sagen, aber in der Branche und dem CV besser vernetzt und erfahrener.

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jago (57.723 Kommentare)
am 24.06.2017 23:57

Eees trauz eng füü schreim grinsen

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