Wettbewerbsreport: Österreich fällt einen Platz zurück
WIEN. Österreich hat im Wettbewerbsreport des Schweizer World Economic Forum (WEF) wieder einen Platz eingebüßt und belegt unter 140 untersuchten Ländern Platz 22.
"Österreich hätte eigentlich das Potenzial für die Top 10. Es liegt an der Regierung, das zu erreichen", sagt dazu Hanno Lorenz, Ökonom der liberalen Denkfabrik Agenda Austria.
Die ersten drei Plätze des Rankings belegen unverändert die USA vor Singapur und Deutschland.
In den Top 10 finden sich aber auch Länder, die mit Österreich durchaus vergleichbar sind, wie etwa die Schweiz (4.), die Niederlande (6.), Schweden (9.) oder Dänemark. Wie schon in den vergangenen Jahren schneidet Österreich im Bereich Bürokratie schlecht ab. Bei der Frage "Inwieweit behindert die Bürokratie die Arbeit der Unternehmen?" belegt Österreich nur Platz 63.
Lange Behördenwege
21 Tage dauert es, bis alle Behördenwege zur Gründung eines Unternehmens absolviert sind. Das bedeutet in dieser Sparte Platz 103. In Estland oder Dänemark kann man das in dreieinhalb Tagen erledigen. "In Estland hat der Staat ein Unternehmensportal eingerichtet, über das auch die Steuererklärung und die Buchhaltung abgewickelt werden können. Der Staat ist dort ein Dienstleister für junge Unternehmen", sagt Lorenz.
Auf dem Arbeitsmarkt gibt es laut dieser Untersuchung ebenfalls Reformbedarf. Das ist wenig überraschend, hat Österreich doch seine einstige Spitzenposition mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit Europas längst eingebüßt. Im EU-Ranking liegt Österreich nur noch auf Platz 10, im WEF-Ranking auf Platz 28. Ursache ist hier die strukturelle Arbeitslosigkeit: Die Qualifikationen passen mit den offenen Stellen nicht zusammen. (dm)