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Ökostrom: Notruf aus dem Holzkraftwerk

Von Josef Lehner, 30. August 2018, 00:04 Uhr
Ökostrom: Notruf aus dem Holzkraftwerk
Holzkraftwerke erzeugen ein Fünftel des Stroms aus erneuerbaren Quellen. Bild: (OÖN)

LINZ / WIEN. Betreiber von Ökoenergieanlagen geben auf, weil Tarife auslaufen – 134 Anlagen sind in Österreich betroffen.

Die Betreiber von Holzkraftwerken haben wegen der Borkenkäferproblematik mehr Brennstoff denn je zur Verfügung, doch ihnen droht finanziell die Luft auszugehen. Die Tarife für die Einspeisung ins Stromnetz für die bundesweit 134 Anlagen laufen bis 2020 aus. Die Bundesregierung ist mit einer Übergangsregelung säumig.

Eigentlich sollte schon 2017 eine Novelle zum Ökostromgesetz die Anlagen absichern. Die alte Regierung verschleppte das Thema ebenso wie die neue. Die Holzkraftwerke erzeugen rund 20 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen und ein Drittel der erneuerbaren Fernwärme (3,7 Milliarden kWh Wärme). Sie sind als Lieferanten von Öko-Energie ebenso wichtig wie alle Wind- und Photovoltaikanlagen zusammen.

"Brauchen eine Lösung"

Erste Kraftwerke wurden jedoch schon stillgelegt, weil die auf 13 Jahre zugesagten Einspeisetarife ausgelaufen sind. Weitere werden folgen, wenn die Regierung nicht bald eine Ersatzlösung präsentiert. Bis das angekündigte Energiegesetz 2020 die Finanzierung der erneuerbaren Energien auf neue Beinen stellt, haben die Anlagenbetreiber nicht mehr Zeit.

"Unsere Förderung läuft 2020 aus, wir müssen aber jetzt Entscheidungen für Erhaltungsinvestitionen treffen", sagt Günter Heimbuchner, Geschäftsführer der Biowärme GmbH Attnang-Puchheim, die nicht nur die Firma Spitz mit Strom, Dampf und Wärme aus Abfallholz, großteils aus der Region, versorgt, sondern auch die Wärmeversorgung für Haushalte, Schulen und Altenheime in der Gemeinde sichert.

"Wir brauchen eine Übergangslösung vor Inkrafttreten des Energiegesetzes", sagt Heimbuchner. Ohne Einspeisung der überschüssigen Energie ins Stromnetz rechne sich auch die Wärmeerzeugung nicht. Im Umweltministerium heißt es weiterhin, es werde darüber beraten.

"Wir hätten die Übergangsregelung eigentlich gestern gebraucht", sagt Antonio Fuljetic vom Biomasseverband. Für jedes Holzkraftwerk, das zusperrt, muss Strom importiert werden – oder es müssen fossile Träger wie Erdgas mobilisiert werden. Energie aus Holz ist jederzeit verfügbar. Außerdem ist Schadholz nicht nur derzeit ausreichend vorhanden. Auch zu normalen Zeiten nutzen Holzkraftwerke niederwertige Holzqualitäten. Derzeit sind sie wegen großer Mengen an Schadholz wichtige Nachfrager auf dem Markt. Regionale Wertschöpfung und Arbeitsplätze hängen an der Branche.

Ohne Förderung seien Kraftwerke mit Biomasse nicht zu betreiben, heißt es aus dem Biomasseverband, zumindest so lange nicht, wie mit Milliardenhilfen Jahr für Jahr Kohle- und Atomkraftwerke gefördert würden.

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12  Kommentare
12  Kommentare
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sagenhaft (2.118 Kommentare)
am 30.08.2018 13:42

bitte unbedingt zusperren weil die EVN erhoeht im westlichen Niederoesterreich am 1.10. den Strompreis gleich um 15 %, das bei einer Inflation von so um die 2%. Die teure Biomasseelektrizitaet sollen anscheinend wir zahlen!

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jago (57.723 Kommentare)
am 30.08.2018 11:14

> "Wir brauchen eine Übergangslösung vor Inkrafttreten des
> Energiegesetzes", sagt...


Was hat das Energiegesetz mit der Regierung zu tun?
Für Gesetze ist der Nationalrat zuständig.

Diese verdummenden Peinlichkeiten in den Zeitungsartikeln können kein Zufall sein, da muss Absicht dahinter stecken traurig

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joefackel (1.454 Kommentare)
am 30.08.2018 11:35

Gottseidank stellen die Mitglieder der Regierungsparteien ja keinen Teil des Nationalrates zwinkern

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freiheitistmoeglich (1.185 Kommentare)
am 30.08.2018 10:51

Ohne Förderung seien Kraftwerke mit Biomasse nicht zu betreiben, heißt es aus dem Biomasseverband, zumindest so lange nicht, wie mit Milliardenhilfen Jahr für Jahr Kohle- und Atomkraftwerke gefördert würden.

Wo bleibt Frau Köstinger und ihr Einsatz für den Klimaschutz, für alternative Energien, wie sie ankündigte? Holzlagerplätze für Käferholz bereitstellen reicht nicht.

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keinLehrer (928 Kommentare)
am 30.08.2018 09:19

Die Bauern jammern über großen Mangel an Viehfutter durch die Trockenheit, dass aber große Mengen an Qualitätsfutter in den Biogasanlagen verheizt werden, ist egal, oder?

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freiheitistmoeglich (1.185 Kommentare)
am 30.08.2018 10:53

Fakten sind etwas Lästiges? Es geht um Holz. Es geht um Regionalität und die in Zukunft notwendige dezentrale Energieversorgung.

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teja (5.874 Kommentare)
am 30.08.2018 08:54

Das übliche Gejammere der Förderung empfänger.

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Biobauer (6.035 Kommentare)
am 30.08.2018 09:05

Das übliche inhaltslose Bahing von teja.

Oder haben sie auch Vorschläge wie die Energiewende auf erneuerbare Energien gelingen kann gegen hoch geforderte Kohle und Atomkraftwerke?

Oder glauben sie wirklich das die Reduktion des Co2 in der Luft Gratis sein wird?

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( Kommentare)
am 30.08.2018 08:51

Wie wäre es zB mit einer Schadholz-Entsorgungsprämie?

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iorr2010 (535 Kommentare)
am 30.08.2018 07:31

Es war von Beginn an klar, dass nach Auslaufen der Förderungen schluss ist mit den gestützten Renditen und dem Geldverdienen auf Kosten ALLER Stromverbraucher (Ökostromzuschlag). Jetzt, nachdem sich die Anlagen amortisiert haben, wieder Förderungen zu fordern ist schon eine Chuzpe erster Güte. Aber wenn man es sich im geförderten monopolistischen Faulbett auf unsere Kosten bequem gemacht hat, ist es halt schwer daraus aufzustehen. Bleibt die geringe Hoffnung, dass die Politik hart bleibt und die Anlagenbetreiber in den Wettbewerb entlässt.

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Biobauer (6.035 Kommentare)
am 30.08.2018 07:47

Mein lieber iorr2010, sie sind ja ein richtiger Spezialist, ich bin auch bei einer Ökoenergieanlage beteiligt und ausser Investitionen und viele umsonst geleistete Arbeitstunden ist noch nichts übriggebliebene. Wir sind froh jedes jähr die Kreditraten zahlen zu können.

Im Faulbett wie sie es nennen liegen andere Energieerzeuger, Nukleare Anlagen werden in der Eu mit ca. 30 Milliarden Euro pro Jahr gefördert und Gas und Kohle mit ca. 66 Milliarden.
Das heißt es gibt keinen wahren Strompreis und dadurch ist auch die Erneuerbare Energie von Förderungen abhängig.

Ich muss zugeben das mein Zahlenmaterial schon einige Jahre alt ist, vielleicht kann jemand etwas neueres Erforschen.

Zu dem sind Atomanlagen nicht versichert, die Kosten für Störfälle und Entsorgung muss die Öffentlichkeit tragen.

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SeppLinz (266 Kommentare)
am 30.08.2018 06:56

Bin dafür. Sollte aber Passus enthalten auch wirklich nur heimische Lieferanten bzw. heimischen Brennstoff zu verwenden und nicht vom Billiganbieter der umliegenden östlichen Nachbarn.
Eh klar oder?

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