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"Meilenstein im Kampf gegen Krebs": Medizinnobelpreis für Immuntherapie

Von OÖN, 02. Oktober 2018, 00:04 Uhr
"Meilenstein im Kampf gegen Krebs": Medizinnobelpreis für Immuntherapie
Tasuku Honjo und James Allison forschten unabhängig voneinander. Sie hatten das gleiche Motiv: Enge Familienangehörige starben an Krebs. Bild: REUTERS

STOCKHOLM. Der Amerikaner Allison und der Japaner Honjo entdeckten Selbstheilungskräfte

Der Nobelpreis für Medizin geht in diesem Jahr an den Amerikaner James Allison und den Japaner Tasuku Honjo. Sie forschen zur Krebstherapie mithilfe des körpereigenen Immunsystems. Ihnen sei ein Meilenstein im Kampf gegen Krebs gelungen, begründete die Nobeljury ihre Entscheidung.

Allison und Honjo hatten entdeckt, dass bestimmte Proteine als eine Art Bremse auf das Immunsystem wirken und dieses von der Bekämpfung von Tumorzellen abhalten. Löst man die Proteinbremse, attackieren die Immunzellen die Krebszellen. Das Aushebeln ermöglicht dem Körper eine schnellere Immunreaktion auf die sich vermehrenden Krebszellen. Erste Therapien, die auf diesem Konzept basieren, sind als sogenannte Checkpoint-Therapien für verschiedene Krebsarten bereits verfügbar. "Durch die Stimulierung der Fähigkeit unseres Immunsystems, Krebszellen anzugreifen, haben die diesjährigen Nobelpreisträger ein ganz neues Verfahren der Krebsbehandlung begründet", hieß es.

Der 70-jährige James P. Allison und der 76-jährige Tasuko Honjo entdeckten jeweils unterschiedliche "Brems-Proteine" und entwickelten daraus schon in den 1990er-Jahren erste Therapiekonzepte. Doch das Interesse der Pharmaindustrie war zunächst gering. Die erste Immuntherapie wurde schließlich 2011 zugelassen. Es handelte sich um ein Mittel gegen schwarzen Hautkrebs. Früher hatten Patienten mit Metastasen meist nur noch wenige Monate Lebenszeit. Dank der Immuntherapie konnten einige Kranke inzwischen mehrere Jahre überleben – ein großer Fortschritt. Wenn man die Ansätze von Allison und Honju miteinander kombiniert, ist die Wirkung noch deutlich besser.

Inzwischen kommt Immuntherapie auch bei fortgeschrittenem Lungen- und Nierenkrebs zum Einsatz, weitere Tumorarten werden sicherlich folgen.

Österreichische Onkologen zeigten sich hocherfreut über die Entscheidung der Stockholmer Nobelpreis-Jury: "Diese Immuntherapie hat zu einem echten Paradigmenwechsel in der Krebstherapie geführt", sagte Matthias Preusser, Professor für Internistische Onkologie von MedUni Wien/AKH.

 

Der Medizinnobelpreis

Der Medizinnobelpreis wird seit 1901 verliehen. Die erste Auszeichnung ging an den deutschen Bakteriologen Emil Adolf von Behring für die Entdeckung der Serumtherapie gegen Diphtherie.

2017 wurden die Amerikaner Jeffrey Hall, Michael Rosbash und Michael Young für die Erforschung der biologischen „Inneren Uhr“ von Organismen geehrt.

Irrtümer: Ein paar Mal lag die Jury auch daneben. So bekam der Däne Johannes Fibiger 1926 den Medizinpreis, weil er glaubte, einen krebserregenden Wurm entdeckt zu haben – was sich später als falsch herausstellte. Auch der 1949 prämierte Neurologe António Egas Moniz irrte, als er mit einem OP-Verfahren psychisch Kranke heilen wollte.

Preisgeld: Das Preisgeld wird aus den Zinsen von Nobels Erbe gezahlt. 2018 sind die Preise mit je neun Millionen schwedischen Kronen (860.000 Euro) dotiert.

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