Homosexualität ist in Indien nicht mehr strafbar
NEU-DELHI. Das Oberste Gericht in Indien hat nach jahrelangem Rechtsstreit das Verbot homosexuellen Geschlechtsverkehrs aufgehoben.
Das Verbotsgesetz sei ein "Instrument der Diskriminierung" von schwulen, lesbischen, bi- und transsexuellen Menschen geworden, sagte Chefrichter Dipak Misra in Neu-Delhi. Dem historischen Urteil war ein langes juristisches Tauziehen zwischen Aktivisten und Regierung vorangegangen.
In Indiens Gesellschaft ist eine konservative Sexualmoral tief verankert, Homosexualität galt lange als Tabu. Die Kriminalisierung aus der Kolonialzeit blieb auch nach der Unabhängigkeit 1947 im Gesetzbuch stehen. Das Gesetz von 1861, die sogenannte "Section 377", stellte "körperlichen Verkehr gegen die Ordnung der Natur" unter Strafe. Im Jahr 2016 wurden knapp 2200 einschlägige Anzeigen registriert, sieben Menschen wurden verurteilt.
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