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Wirtschaftliche Folgen der Katastrophe

Von nachrichten.at/apa, 17. März 2011, 08:34 Uhr

BERLIN. Der Chef der sogenannten deutschen Wirtschaftsweisen, Wolfgang Franz, rechnet aus derzeitiger Sicht noch nicht mit gravierenden wirtschaftlichen Auswirkungen der Katastrophen in Japan auf Deutschland.

Allerdings warnte er am Donnerstag im ARD-Morgenmagazin: „Da kommt einiges zusammen“. Schließlich gebe es noch die Schuldenkrisen im Euro-Raum. Und ob die weltweite Finanzmarktkrise schon ganz überstanden sei, da sei er nicht sicher.

Was die Folgen des Erdbebens in Japan angehe, zeigten frühere Erfahrungen mit solchen Ereignissen, dass das Land relativ schnell seine Produktion wieder hochfahren und seine Infrastruktur in Ordnung bringen könne. Was die Folgen der Atom-Katastrophen angehe, fehlten jegliche Erfahrungswerte. Da könne man nur hoffen, dass Japan das Schlimmste erspart bleibe.

Was die Auswirkungen auf Deutschland angehe, so „muss man das etwas relativieren“. Der Anteil Japans an den deutschen Exporten liege mit rund 1,3 Prozent ebenso relativ niedrig wie der Anteil der Importe aus dem Land mit rund drei Prozent. „Allerdings muss man sogenannte Drittlandeffekte mitberücksichtigen“, gab Franz zu bedenken. Dabei gehe es um Staaten, die eng mit Japan verflochten seien und nun womöglich mit einem wirtschaftlichen Einbruch kämpfen müssten. Das würde dann auch Deutschland zu spüren bekommen.

Die Bewältigung der Katastrophen in Japan wird nach Einschätzung von Franz sicher nicht nur über neue Schulden gehen können. Japan habe schon jetzt „eine sehr, sehr hohe Staatsverschuldung“. Daher werde das Land über kurz oder lang nicht umhin kommen, über Steuererhöhungen nachzudenken. Nur über neue Schulden könne Japan sicher nicht gehen.

IfW-Chef: Wirtschaftliche Dominoeffekte in Asien möglich

Lieferausfälle in Japan könnten nach Ansicht des Präsidenten des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) auch für andere Länder schnell zum Problem werden. „Es bedeutet einiges, wenn Chips aus Japan ausfallen“, sagte Dennis Snower der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ; Donnerstag-Ausgabe). „Es könnte zu Domino-Effekten kommen, die den gesamten asiatischen Raum erfassen. Und damit auch Autokonzerne und Computerfirmen auf anderen Kontinenten“, warnte er. Die Frage sei, „wie robust diese Lieferketten sind“. Viele Konzerne klagten bereits darüber, dass die Lieferströme immer dünner würden. „Es gibt möglicherweise weltweit viel weniger Zulieferer als vor zehn Jahren.“

Mit Blick auf die Weltwirtschaft sieht Snower jetzt vor allem andere Staaten in der Pflicht: „Es muss andere Länder geben, die in dieser Lage stabilisieren, Schwellenländer wie China.“ Die Dynamik gehe von ihnen aus.

Wirtschaftliche Folgen des von der deutschen Bundesregierung vorgesehenen Moratoriums bei der Laufzeitverlängerung der hiesigen Atomkraftwerke gibt es seiner Ansicht nach nicht. „Deutschland ist Exporteur von Energie. Da gibt es genügend Freiraum“, betonte Snower. Einige Meiler könne man schließen, ihr Anteil an der Energieversorgung sei zu gering. „Wenn man aber alle Kernkraftwerke schließen würde, dann gäbe es eine Lücke.“

 

 

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