Todesurteil in Weißrussland - Seit 1991 etwa 400 Hinrichtungen
MINSK. Im autoritär regierten Weißrussland hat ein Gericht am Mittwoch einen 23-jährigen Mann wegen Doppelmordes zum Tode verurteilt.
Er soll seine Frau und ihren vermeintlichen Liebhaber getötet haben. Die oft als "letzte Diktatur Europas" bezeichnete Ex-Sowjetrepublik ist trotz internationaler Kritik das einzige Land Europas, das die Todesstrafe vollstreckt per Genickschuss.
Ein Gericht in der Stadt Grodno sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte aus Eifersucht und mit besonderer Grausamkeit gehandelt habe, wie die Staatsagentur Belta in der Hauptstadt Minsk meldete. Laut Staatsanwaltschaft waren bei seiner Festnahme im August 2012 Leichenteile bei ihm gefunden wurden.
Nach Schätzungen der Organisation Amnesty International wurden in Weißrussland seit 1991 etwa 400 Menschen hingerichtet. Offizielle Angaben machen die Behörden in Minsk nicht. Wegen der Todesurteile waren in der EU immer wieder Forderungen nach einer Aberkennung der Eishockey-WM 2014 laut geworden, die in dem Land ausgetragen wird.