Matura: Themenpools für mündliche Prüfung müssen stehen
WIEN. Die heuer an den AHS erstmals verpflichtende neue Matura rückt wieder ein Stück näher. Bis Ende November müssen die Schulen die von den Fachlehrerkonferenzen festgelegten Themenpools für die mündliche Reifeprüfung veröffentlichen.
Pro Fach werden bis zu 24 Themenbereiche vorgegeben - bei der Matura ziehen die Kandidaten dann zwei davon, eines davon müssen sie wählen.
Die Themen der neuen mündlichen Reifeprüfung werden im Gegensatz zur schriftlichen Zentralmatura nicht vom Bundesinstitut für Bildungsforschung (Bifie) vorgegeben. Trotzdem gibt es eine Art schulinterne "Standardisierung light": Alle Fachlehrer der Schule erarbeiten für ihren Gegenstand gemeinsam einen verbindlichen "Themenkorb" für jede Maturaklasse.
Die Zahl der Themenbereiche orientiert sich am Stundenausmaß des jeweiligen Fachs in der Oberstufe (Jahreswochenstunden mal drei). Es müssen aber immer mindestens drei Themenbereiche vorgegeben werden, nach oben ist die Zahl mit 24 gedeckelt. Für einzelne Fächer gibt es Sonderregeln.
Grund für die frühzeitige Festlegung der Themenbereiche ist die Orientierung für die Schüler: Sie sollen sich dann schon entscheiden können, welche Fächer sie mündlich wählen.
Orientierung für Schüler
Genaue Vorgaben für die Themenbereiche gibt es nicht. Sie müssen sich lediglich an die Lehrpläne der Oberstufe anlehnen und sollen eine Orientierung für die Schüler bieten, ohne bereits die konkreten Aufgabenstellungen vorwegzunehmen.
Dementsprechend unterschiedlich haben dies auch jene Schulen gehandhabt, die ihre Themenpools schon veröffentlicht haben: Die meisten wählten möglichst breite Themenbereiche, die den Stoff nicht gerade einschränken: So wurden etwa in "Geschichte und Politische Bildung" an einigen Schulen Themen wie "Das Mittelalter", "Die antike Welt", "Revolutionen", "Die Weltkriege" oder "Österreich im 20. Jahrhundert" vorgegeben. Einige gaben ebenfalls breite Bereiche vor, grenzten diese aber durch Beispiele etwas ein, etwa das Thema "Ursachen, Grundlagen und Auswirkungen von Revolutionen" durch "Die Französische Revolution", "Revolution des Jahres 1848/49" und "Liberalismus/Nationalismus".
Bei der Prüfung selbst ziehen die Maturanten dann zunächst (blind) zwei Themenbereiche. Anschließend müssen sie sich für einen entscheiden, aus dem ihnen der Klassenlehrer dann eine von ihm selbst erarbeitete Aufgabenstellung vorlegt. Die konkreten Aufgaben müssen dabei (im Unterschied zu den Themenbereichen) nicht von allen Fachlehrern beschlossen werden. Anschließend wandern die Themenbereiche wieder zurück in den Pool und können von anderen Prüflingen erneut gezogen werden.
Die Kandidaten können sich dann mindestens 15 (Fremdsprachen) bzw. 20 Minuten (restliche Fächer) vorbereiten. Die Prüfung selbst dauert mindestens zehn und höchstens 20 Minuten.