Kruzifixe: Urteil für Schönborn "nicht akzeptabel"

WIEN. Kardinal Christoph Schönborn hat das Urteil des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR), das eine Anbringung von Kreuzen in italienischen Klassenzimmern untersagt, als "schlichtweg nicht akzeptabel" bezeichnet.
"Das Kreuz in den Klassenzimmern verletzt die Religionsfreiheit nicht, auch nicht das freie Bekenntnis der verschiedenen religiösen Überzeugungen", sagte er am Mittwoch via "Kathpress".
"Mit seinem Urteil hat der Menschenrechtsgerichtshof Europa keinen Dienst getan", so Schönborn. "Dieser Kontinent hat dann eine Zukunft, wenn er seine Wurzeln nicht leugnet. Das Kreuz ist ein Sinnbild dieser Wurzeln." In Österreich sei die Gesetzeslage zudem klar, meinte der Vorsitzende der österreichischen Bischofskonferenz: "In allen Schulen, in denen die Mehrheit der Schüler einem christlichen Religionsbekenntnis angehört, ist in allen Klassenräumen ein Kreuz anzubringen. Das hat Verfassungsrang."
Auch an weiteren Wortmeldungen zur wieder aufgeflammten Debatte mangelte es am Mittwoch nicht. "Bei uns bleibt das Kreuz wo es ist", meinte etwa BZÖ-Generalsekretär Stefan Petzner. Empört reagierte auch der Mittelschüler-Kartell-Verband (MKV). Die Grünen zeigten hingegen Verständnis für das Urteil. Bildungssprecher Harald Walser meinte, es brauche keine religiösen Symbole in der Schule.