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Kritik aus Berlin am Abriss von Hitlers Geburtshaus

Von nachrichten.at/apa, 29. Oktober 2016, 17:25 Uhr
"Ziel muss sein, dass man nicht mehr von der Hitlerstadt Braunau spricht"
Geburtshaus von Adolf Hitler Bild: OÖN

BERLIN. Den geplanten Abriss von Hitlers Geburtshaus in Braunau findet Wieland Giebel, Gründer des Vereins Historiale und Initiator der soeben eröffneten "Dokumentation Führerbunker" in Berlin, falsch. Er schlägt an der Stelle ein Informationszentrum vor.

"In all den Jahren ist es nicht passiert, dass in Berlin die NS-Orte zu einer Wallfahrtsstätte von Neonazis geworden sind", sagte Giebel zur APA. "Wir stellen jedoch extremes Interesse an der Geschichte fest."

Den Abriss findet Giebel falsch. "Ich bezweifle, dass das Haus in Braunau ein Wallfahrtsort für Neonazis ist. Ich finde, das Geburtshaus von Hitler soll ein Dokumentationszentrum sein. Man kann Geschichte nicht einfach durch Abreißen bewältigen. Da sollte man etwas machen, was die Folgen des Nationalsozialismus zeigt. Dafür wäre das Geburtshaus der richtige Ort."

Seine Kritik an der Abriss-Entscheidung verbindet Giebel mit der Empfehlung, eine Informationsstätte einzurichten. "Denn der Ort bleibt ja da. Und jeder weiß das. Meine eigene Erfahrung ist, dass es keine Wallfahrtsstätte wird und dass die weit überwiegende Mehrheit historisches Interesse daran hat - so wie die Menschen, die hier die 'Dokumentation Führerbunker' ansehen. Aber letztlich ist es ein österreichisches Problem."

Giebel setzt sich auch dafür ein, dass an der Stelle des Original-Hitler-Bunkers keine Immobilie gebaut wird. "Die Geschichte soll nicht überbaut werden. Spätere Generationen können überlegen, was man da macht." Der Originalschauplatz unweit des Brandenburger Tores und des Holocaust-Mahnmals in Berlin-Mitte dient seit vielen Jahren als Parkplatz. Außer einer großen Informationstafel ist nichts zu sehen; den Bunker selbst gibt es nicht mehr. Dennoch kommen tagtäglich Hunderte Touristen, die sich von Stadtführern die Plätze erklären lassen.

"Als wir vor 13 Jahren das Buch 'Mythos Führerbunker' gemacht haben, hatten wir zunächst Bedenken", erklärte Historiale-Chef Giebel. "Die Nachfrage war groß. Aber es sind keine 'Glatzen', die das interessiert. Die wollen ja nicht das Ende von Hitler wissen."

Die "Dokumentation Führerbunker" veranschaulicht in einem Original-Luftschutzbunker am Anhalter Bahnhof (Schöneberger Straße 23a) in Berlin-Kreuzberg mit dem nachgebauten Bunker-Arbeitszimmers Hitlers, in dem er sich das Leben nahm, einem Modell des kompletten Hitler-Bunkers und zahlreichen Ausstellungsstücken die Geschichte in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs.

Giebel und Enno Lenze, Historiker der Dokumentation Führerbunker, wehren sich gegen Kritik, wonach ihre Ausstellung zur Glorifizierung beitragen könne: "Wir wollen mit den Mythen um Hitler aufräumen. Denn Aufklärung ist Abwehr. Wir machen seit drei Jahren Führungen durch ehemalige NS-Bunker, Rechte sind da nie aufgetaucht. Denn die Schrecken des Krieges wollen die nicht sehen."

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17  Kommentare
17  Kommentare
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Steinbrueckfeind (1.281 Kommentare)
am 17.11.2016 22:49

Vielleicht wird das Haus jetzt einmal mit demokratischen Gesetzen enteignet und abgerissen und später dann mit neuen demokratischen Gesetzen wieder aufgebaut und dann zur Gedenkstätte / Mahnmal umfunktioniert.

So ein Blödsinn, dass Geburtshaus Hitlers abreißen zu lassen. Radikale Gesinnung, egal von links oder von rechts, spielt sich in den Köpfen ab. Da muss dann was passieren, dass es gar nicht so weit kommt.

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Floh1982 (2.357 Kommentare)
am 30.10.2016 12:40

Der Umgang von Innenminister Sobotka mit der Geschichte ist tatsächlich äußerst fragwürdig. Auf der einen Seite fürchtet er dass das Hitler-Haus eine Gedenkstätte für Neonazis werden könnte, aber auf der anderen Seite schließt er eine künftige Koalition mit der Strache-FPÖ nicht aus. Das sollte doch zu denken geben.

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snooker (4.427 Kommentare)
am 31.10.2016 10:00

Was hat das eine mit dem anderen zu tun?

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pepone (60.622 Kommentare)
am 30.10.2016 12:06

na dann ihr Berliner Schnauze kommt nach Braunau ,übernimmt das GANZE Haus und zahlt KRÄFTIG Miete an den Staat Österreich !

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observer (22.216 Kommentare)
am 30.10.2016 10:50

Man kann für den Abriss sein oder dagegen - ich bin dafür. Aber Ezzes auf Berlin oder sonstwo aus Deutschland brauchen wir ganz sicher nicht - die sollen sich um ihren eigenen Kram kümmern.
Wie das Elterngrab vom H. aufgelassen worden ist, da hat sich übrigens niemand aufgeregt - die konnten aber nichts dafür, was nachher passiert ist. Bei der alten Bude, die das Hitlergeburtshaus heute darstellt, finden sich jetzt aber durchaus welche, die da direkt Krokodilstränen vergiessen. Weg damit und baut von mir aus eine Synagoge auf den Grund - das wäre angemessen. Und wer dann noch dagegen ist, den kann man ruhig in eine gewisse Schublade stecken.

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Leser2015 (33 Kommentare)
am 30.10.2016 11:45

Gut gerülpst Osie

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Huebchen (77 Kommentare)
am 30.10.2016 10:35

Hitlers Geburtshaus soll abgerissen werden. In Berchtesgaden erhält man in Pensionen Werbung zum Besuch des Obersalzberges.
So kann man auch mit der Geschichte umgehen. Niemand kommt auf die Idee die Hofburg abzureissen, obwohl viele Menschen mit der Monarchie sympatisieren.

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kritikerix (4.497 Kommentare)
am 30.10.2016 09:45

... da werdn's schon spurn müssen die Össis, wenn 'Berlin' das so will!

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bauxip (187 Kommentare)
am 30.10.2016 09:16

es war die rede vom umbau zum finanzamt. das finde ich gut. wer geht schon gerne ins finanzamt?

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lester (11.402 Kommentare)
am 30.10.2016 09:12

Wie wäre es eigentlich wenn man alle wegen Wiedbetätigung Verurteilten zur Arbeit und zum lernen in Gedenkstätten wie Mauthausen einsetzt.

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il-capone (10.384 Kommentare)
am 30.10.2016 09:14

Das wäre dann Gehirnwäsche, u. in einer Demokratie nicht durchführbar zwinkern

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lester (11.402 Kommentare)
am 30.10.2016 12:38

Gehirnwäsche? Wie kann man etwas nicht vorhandenes waschen?

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azways (5.835 Kommentare)
am 30.10.2016 04:12

wird eigentlich...
das Geburtshaus von Dr. Engelbert Dollfuß auch enteignet und angerissen ?

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Orlando2312 (22.321 Kommentare)
am 29.10.2016 23:13

Noch ein Informationszentrum? Wofür? Informationen gibt es en masse für jene, die sich informieren wollen.

Die neuen Nazis werden sich dort mit Sicherheit nicht informieren wollen.

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WernerKraus (938 Kommentare)
am 29.10.2016 19:58

Das beste was unsere Flasche von Minister machen kann. Abreißen und endgültig zur Pilgerstätte machen.

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mercedescabrio (5.482 Kommentare)
am 29.10.2016 18:05

endlich jemand, der weiss wovon er redet und noch einen gsunden hausverstand hat. ob abriss oder umbau ist egal, braunau bleibt braunau. vor 2 wochen in ZDF history, war zu sehen und zu hören, wie die bayern mit den obersalzberg und den pidinger bauten umgehen. zum tee haus am kehlstein kommen täglich hunderte besucher und eine gute einnahmsquelle. glaub kaum, dass sich dort neonazis breitmachen. im ehem komplex von bormann ist heute der BND untergebracht. das ehem büro von bormann ist heut das büro des BND chefs. der berchtesgadener bahnhof ebenfalls ein nazibauwerk ist noch im originalzustand.

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hausmasta (916 Kommentare)
am 30.10.2016 13:34

Du hattest recht.
Gedünstete Äpfel passen super zur Blunzen.

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