250 Geschäfte in Spanien finanzieren Dschihadisten
MADRID. Ein Netzwerk von 250 Geschäften trägt in Spanien nach Informationen der Zeitung "El Pais" zur Finanzierung islamistischer Terrorgruppen bei.
Dazu gehörten Telefongeschäfte, Fleischereien und Lebensmittelgeschäfte, berichtete das Blatt am Sonntag unter Berufung auf Polizei- und Geheimdienstkreise.
Die Kleinunternehmen überwiesen ohne jede Kontrolle Gelder an Terrorzellen von Al-Kaida oder des "Islamischen Staats" (IS) in Syrien. Sie bedienten sich dazu des traditionellen Überweisungssystems der muslimischen Welt. Dieses Hawala-System, bei dem das Geld einem Vertrauensmann übergeben wird, der einen weiteren Vertrauensmann beim Empfänger mit der Auszahlung beauftragt, nehme in Spanien die Transfers der Ersparnisse von 150.000 Muslimen vor. Es unterstehe keiner Kontrolle, weil es ohne die etablierten Banken auskomme.
"Die Jihadisten werben hier nicht nur Terroristen an, sondern versorgen die Terrorgruppen auch von Spanien aus mit Geld", zitierte das Blatt einen Beamten. "Das Netz hat sich in letzter Zeit stark ausgebreitet und umfasst jetzt etwa 250 Hawala-Unternehmen in Spanien."