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Von Watchlist und Jogging-Runden: Die Kanzlerbesuche in den USA

18. Februar 2019, 00:05 Uhr
Von Watchlist und Jogging-Runden: Die Kanzlerbesuche in den USA
1987: Franz Vranitzky (re.) bei Ronald Reagan, im Schatten der Watchlist-Entscheidung Bild: APA

WIEN. Ein Rückblick, bevor diese Woche Kanzler Sebastian Kurz (VP) Donald Trump trifft.

13 Jahre lang musste ein österreichischer Bundeskanzler warten, um wieder in die USA eingeladen zu werden. Diese Woche wird Sebastian Kurz (VP) Donald Trump im Weißen Haus treffen.

Doch von dieser Pause sollte man sich nicht täuschen lassen. Kanzlerbesuche in Washington waren nämlich keine Seltenheit. Einmal war man sogar nahe dran, eine Einladung abzulehnen. Im Mai 1987 war Franz Vranitzky immensem Druck ausgesetzt, sein Treffen mit US-Präsident Ronald Reagan im Weißen Haus abzusagen. Kurz zuvor hatten die USA nämlich ein Einreiseverbot gegen den damaligen Bundespräsidenten Kurt Waldheim verhängt.

Vranitzky entschloss sich, "gegen den Ratschlag verschiedener Seiten" doch zu reisen: Es sei besser, Probleme zu besprechen, als in Isolation zu gehen, begründete Vranitzky seine Entscheidung.

Vranitzky war übrigens der Bundeskanzler, der am öftesten im Weißen Haus zu Gast war. Gleich fünf Mal (1987 bei Ronald Reagan, 1989, 1990 und 1991 bei George H. W. Bush und 1994 bei Bill Clinton) wurde er im US-Machtzentrum empfangen.

Basketball-Freundschaft

"Ich hielt es für richtig, in regelmäßigen Abständen Washington offizielle Besuche abzustatten, bei Reagan, bei Bush senior und bei Clinton, mit dem mich bis heute eine persönliche Freundschaft verbindet", so Vranitzky in seinen Memoiren.

Wie ihm das gelungen ist, verrät seine langjährige außenpolitische Beraterin Eva Nowotny: Als früherer Weltbank-Mitarbeiter habe Vranitzky in den USA "ein großes Standing" und viele sehr gute Freunde gehabt. Unter ihnen war auch der langjährige einflussreiche US-Senator von New Jersey, Bill Bradley, der mit Vranitzky auf sportlicher Ebene verbunden war. So wie der Ex-Kanzler war auch Bradley in den 1960er Jahren Basketball-Nationalspieler gewesen.

Von Watchlist und Jogging-Runden: Die Kanzlerbesuche in den USA
1972: Richard Nixon, Bruno Kreisky Bild: APA

1972: Richard Nixon, Bruno Kreisky

 

Auch Bruno Kreisky war regelmäßig Gast in Washington, er traf alle US-Präsidenten, die während seiner Kanzlerjahre im Amt waren. Sein Besuch bei Ronald Reagan im Februar 1983 verlief allerdings ernüchternd, wie sein damaliger Sekretär Wolfgang Petritsch in seiner Kreisky-Biografie berichtete: "Ich erinnere mich noch, wie Kreisky seinen Mitarbeitern kopfschüttelnd erzählte, noch nie einem Präsidenten der Vereinigten Staaten begegnet zu sein – und er hatte seit Truman alle getroffen –, der so wenig von den politischen Realitäten dieser Welt begreife wie Ronald Reagan", schrieb Petritsch. Das Treffen sei nach 20 Minuten beendet gewesen, Reagan habe seine Aussagen von Zetteln abgelesen.

Ein anderer Kanzler – Wolfgang Schüssel – wurde im Weißen Haus zum Security-Schreck: Bei seinem ersten Besuch im November 2001 wollte er trotz Schlechtwetter nicht auf eine morgendliche Joggingrunde verzichten – doch das ging nicht ohne Security-Begleitung.

Von Watchlist und Jogging-Runden: Die Kanzlerbesuche in den USA
2005: Wolfgang Schüssel, George W. Bush Bild: APA

2005: Wolfgang Schüssel, George W. Bush

Dauerläufer Schüssel

Die Sicherheitsbeamten wollten anfangs Schüssel mit dem Auto folgen, doch das ging wegen des starken Verkehrs nicht. Also stieg ein Beamter aus, um mit Schüssel mitzulaufen – doch der etwas behäbige Mann hielt nur eine Viertelstunde Schritt. Auch sein Kollege musste bald passen.

Als Schüssel am nächsten Tag zu US-Präsident George W. Bush ins Weiße Haus kam, nahm ihn der Sicherheitschef beiseite und fragte ihn: "Werden Sie morgen wieder laufen gehen? Bitte sagen Sie es uns rechtzeitig, wir wollen uns nie wieder so blamieren."

 

Trump trifft Kurz

Der Höhepunkt der USA-Reise von Bundeskanzler Sebastian Kurz(VP) steigt am Mittwoch: Da trifft Kurz US-Präsident Donald Trump um 13.50 Uhr Ortszeit (19.50 Uhr MEZ) zu einem für 20 Minuten angesetzten Gespräch im Oval Office des Weißen Hauses.

Zuvor, am Dienstagabend US-amerikanischer Zeit, wird US-Außenminister Mike Pompeo der erste Gesprächspartner für Kurz sein und anschließend im State Department ein Abendessen für Kurz ausrichten.

Mittwochabend ist Kurz zu einem Abendessen mit Präsidententochter Ivanka Trump und deren Ehemann
Jared Kushner geladen.

 

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11  Kommentare
11  Kommentare
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Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 18.02.2019 11:23

13 ist nicht gerade ein gutes Omen grinsen ob der Präsident überhaupt weiß was Österreich ist ? grinsen

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 18.02.2019 11:06

20 Minuten, was für ein gewaltiger Staatsakt, für so ein kleines Land …..^^

Das reicht grade mal für eine Begrüßung vor Journalisten und Fotos und für eine Verabschiedung mit Fotos …...

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( Kommentare)
am 18.02.2019 10:05

Man kann nur hoffen, dass die Zeit ausreicht, es sind immerhin 20 Minuten, um Trump das Gastgeschenk zu überreichen: den größten Lego Bausteine Setzkasten um eine (symbolische) Mauer zu errichten.

Etwas makaber der äußerst wichtige Staatsbesuch unseres BK bei Trump der für ein 20 Minütiges(?) aufeinandertreffen geplant wurde. Im Detail: 5 Minuten für mediales Händeschütteln, 5 Minuten für „America first“, 5 Minuten für Sachthemen (ihr müsst die gefangenen genommen IS Kämpfer aus Syrien zurücknehmen) 5 Minuten für den Mexico Mauerbau.

Einen Staatspräsidenten zu besuchen, der den Notstand ausruft nur um eine Mauer zu bauen stimmt nachdenklich, vor allem über die Zukunft Österreichs.

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 18.02.2019 12:31

Gibt es schon in Amerika, aber nicht von Lego :

"The Trump Presidential Wall Game"

https://www.amazon.com/Trump-Presidential-Wall-Game-MAGA/dp/B07BY7RFTH

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 18.02.2019 12:34

"Börder Wåll": IKEA bietet Trump günstige Lösung für Mauer zu Mexiko an

https://www.der-postillon.com/2017/01/IKEA-wall.html

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primavera13 (4.190 Kommentare)
am 18.02.2019 09:55

Eine Frage sollten wir uns schön langsam schon stellen. Für was haben wir eigentlich noch eine Außenministerin?

Der Kurz fliegt um den ganzen Erdball als Klimasünder Nr. 1 um ja nicht in der Heimat unangenehme Fragen zu seiner verantwortungslosen ReGIERungspolitik und zu seinen überhasteten und für Arbeitnehmer schlechten Gesetzen beantworten zu müssen.

Kurz glaubt anscheinend wirklich noch, er sei Außenminister?

Vielleicht sollte ihm jemand mal twittern, dass er seit 1,5 Jahren für die Regierungsgeschäfte in Österreich hauptverantwortlich ist und sich nicht bei jeder Gelegenheit ins Ausland vertschüssen sollte. Zumal die Sinnhaftigkeit vieler seiner Reisen doch in Zweifel gezogen werden sollte.

Ein Regierungschef, der so oft „wichtig“ im Ausland weilt, der erfüllt seine ureigenen Hausaufgaben im Heimatland nicht.

Themenverfehlung. Setzen. Nichtgenügend. Würde seine Deutschlehrerin sagen.

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Bergretter (2.323 Kommentare)
am 18.02.2019 08:58

Das kann schon sein, daß auch frühere Bundeskanzler in USA zu Besuch waren. Aber so einen wie Trump hatten die noch nie, den muß man nicht unbedingt treffen, ausser man will das weil man ihn gut findet. Bravo Basti.

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primavera13 (4.190 Kommentare)
am 18.02.2019 08:42

Super!
Da Trump und da Austrotrump kumman zam.

Da Trump wü a Mauer zu Mexiko.
und da Austrotrump wü Österreich politisch glei hinterm Eisernen Vorhang bei de Vizegrad Staatn wissn.

"Blendende" Aussichtn für Peking und Moskau - na falsch was schreib i do - für Washington und Wien natürli.

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primavera13 (4.190 Kommentare)
am 18.02.2019 08:41

Die Parallelen von Trump und Austrotrump Kurz sind nicht zu übersehen.

Finanzierung durch Großspender aus der Industrie.

Beide sind den Interessen ihrer Großspender verpflichtet.

Auch die autoritäre politische Grundeinstellung ist beiden zu Eigen.

Beide wollen die jeweilige Gesellschaft in ihren Grundfesten zerstören und neoliberal und vorgestrig neu aufstellen.

Beide rütteln an der Pressefreiheit und demokratischen Grundrechten.

Beides sind Rechts-Populisten.

Beide spalten absichtlich die Gesellschaft aus rein parteitaktischem Kalkül.

Beiden fehlt es an einem guten politischen Handwerk. Alles nur eine PR-Show auf Steuerkosten.

Die Folge: schlechte, überhastete, unüberlegte Gesetze ohne Einbindung von Interessensvertretern, Betroffenen, Bundesländern, Gemeinden oder Bürgern. Autoritär vom Schreibtisch aus.

Beide twittern gerne.

Beide haben keinen Humor.

Die Intelligenz der beiden. Naja.

Beide wollen Routen schließen und schaffen es nicht.

Beide agieren verantwortungslos.

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gegenstrom (16.154 Kommentare)
am 18.02.2019 09:08

man kann ALLES unterschreiben! Und nur wegen Schönheit sind beide bei Unbedarften beliebt.

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xerxes (3.689 Kommentare)
am 18.02.2019 04:35

Schade dass der Gusenbauer nicht ins Weiße Haus mitkommt. Das FBI würde ihn wegen seiner windigen Geschäfte in der Ukraine gleich verhaften und die SPÖ wäre eine politische Altlast los.

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