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Brexit: Nach "No deal"-Ausstieg könnte Kriegsrecht verhängt werden

Von nachrichten.at/apa, 27. Jänner 2019, 12:35 Uhr
Symbolbild Brexit
(Symbolbild) Bild: Apa

BRÜSSEL. Großbritannien könnte nach einem "No deal"-Brexit das Kriegsrecht verhängen.

Wie "Daily Mail" online am Sonntag berichtete, rechnen britische Abgeordnete mit einem Urlaubsstopp, um den Austritt ihres Landes aus der EU vorzubereiten. Das Kriegsrecht sollte dazu dienen, Chaos auf den Straßen zu vermeiden.Gleichzeitig versucht die Labour-Abgeordnete Yvette Cooper, mit einem Antrag im britischen Parlament nächste Woche den für 29. März vorgesehen Brexit bis Jahresende 2019 zu verschieben.

Das Auslösen einer Notfallplanung durch das Parlament ("civil contingency act 2004") könnte verschiedene einschränkende Maßnahmen für die Bevölkerung vorsehen. So sind darin Ausgangssperren, Einreiseverbote und der Einsatz der Armee vorgesehen, berichtete die "Sunday Times". Daneben gibt es mehrere Anträge für das weitere Vorgehen im Brexit - so beispielsweise einen, um einen "No deal" auszuschließen.

Die britische Premierministerin Theresa May, die mit ihrem mit der EU ausverhandelten Ausstiegsplan einschließlich eines Backstops für die irisch-nordirische Grenze im Parlament eine krachende Niederlage erlitten hat, versucht in Nachverhandlungen zu retten, was zu retten ist. Allerdings hat die EU klar gemacht, dass der ausverhandelte Austrittsvertrag nicht wieder geöffnet wird. Trotzdem will May diesen Vertrag möglicherweise ein zweites Mal im Februar zur Abstimmung bringen.

Appelle zur Wahrung des Friedens in Irland

Zwei Monate vor dem Brexit wächst die Furcht vor neuer Gewalt in Nordirland und vor großen Einbußen für viele Unternehmen. Theresa May will am Dienstag die Abgeordneten in London über einen "Plan B" zum EU-Austritt abstimmen lassen. Ein zwischen ihr und Brüssel ausgehandeltes Brexit-Abkommen war zuvor im Parlament durchgefallen.

Eine überparteiliche Abgeordnetengruppe ist entschlossen, einen Brexit ohne Abkommen mit Änderungsanträgen am Dienstag zu blockieren. Die besten Chancen werden dem Antrag der Labour-Abgeordneten Yvette Cooper eingeräumt, die der Regierung die Hände binden will: Sollte ihr Antrag angenommen werden, würde am 5. Februar ein Gesetz durch das Parlament gepeitscht, das den Brexit-Tag vom 29. März auf den 31. Dezember 2019 verschiebt. Das würde allen Seiten mehr Zeit für eine Einigung geben.

EU-Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans mahnte London eindringlich, den Frieden in Nordirland zu wahren. Eine offene Grenze zwischen Irland und Nordirland sei entscheidend, um neue Gewalt in der früheren Bürgerkriegsregion abzuwenden, sagte Timmermans der Deutschen Presse-Agentur und dem britischen "Guardian" in Brüssel.

"Wir haben eine kollektive europäische moralische Verantwortung und politische Verantwortung, alles in unserer Macht zu tun, um das Risiko zu vermeiden, dass das wieder passiert", sagte Timmermans. "Ich werde nie verstehen, wie es möglich ist, dass wir das so klar sehen, dass einige Leute in Westminster aber so gleichgültig darüber hinweggehen." Die von der EU im Brexit-Abkommen geforderte Garantie für eine offene Grenze, der Backstop, sei eine Frage der Solidarität.

Timmermans sagte, nur wenn Großbritannien sich einige, sei ein Brexit ohne Vertrag zu vermeiden. "Versammelt euch um eine Idee und wir werden zuhören." Eine Verlängerung der zweijährigen Austrittsfrist über den vorgesehenen Austrittstag 29. März hinaus sei nach Artikel 50 der EU-Verträge möglich. "Ich habe noch keinen Mitgliedsstaat mit bösem Willen gegenüber Großbritannien gesehen, ganz im Gegenteil."

Demonstrationen an der Grenze zu Nordirland 

Auch Hunderte Demonstranten warnten am Samstag an der Grenze zwischen dem britischen Nordirland und dem EU-Mitglied Republik Irland vor den Gefahren für die 1998 befriedete Bürgerkriegsregion. Viele Teilnehmer waren als bewaffnete Soldaten und Zollbeamte verkleidet. "Wir sind doch diejenigen, die unter den Fehlern leiden, die im Parlament in London gemacht werden", sagte ein Demonstrant der Nachrichtenagentur PA. "Wir werden die (feste) Grenze nicht akzeptieren." Derzeit ist die Grenze fast unsichtbar und kann problemlos passiert werden.

Im Bürgerkrieg kämpften pro-irische Katholiken unter Führung der Untergrundorganisation IRA gegen protestantische, pro-britische Loyalisten. Im Kern ging es darum, ob der zu Großbritannien gehörende Nordteil Irlands mit der Republik im Süden vereinigt werden soll. Das Karfreitagsabkommen beendete am 10. April 1998 die langen Auseinandersetzungen. Zwischen 1969 und 2001 starben mehr als 3.600 Menschen. Hunderttausende gelten als traumatisiert. Die Spannungen zwischen Katholiken und Protestanten sind heute noch stark zu spüren.

Auch die Wirtschaft wird zunehmend nervöser

Tausende Unternehmen haben nach Angaben der britischen Handelskammer bereits Notfallpläne für einen ungeregelten Brexit erstellt. Zu den Maßnahmen gehören vor allem Verlagerungen von Aktivitäten ins Ausland und das Einlagern von Waren, zitierte die Zeitung "The Guardian" am Sonntag die Handelskammer BCC, die 75.000 Mitglieder hat.

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18  Kommentare
18  Kommentare
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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 28.01.2019 10:18

Es ist Mal wieder seltsam. Weder die englischen, noch die ausländischen Medien berichten, dass sich Brüssel und Corbyn im Grunde einig sind und das Corbyns Brexit Pläne akzeptiert und unterstützt.

Nur ....... Corbyns Partei ist nicht an der Regierung. Also wird weiter auf Neuwahlen spekuliert und ein Deal von May wird weiter abgelehnt werden.

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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 27.01.2019 23:58

Na dann: Feuer frei

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jago (57.723 Kommentare)
am 27.01.2019 17:29

Jojo traurig

Juristen, wenn sie losgelassen.

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benzinverweigerer (14.615 Kommentare)
am 27.01.2019 16:27

Die EU hat mehr zu verlieren als GB.
Kommt in der EU das Kriegsrecht bei einem harten Brexit?

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am 27.01.2019 16:40

Hat der Frühschoppen so lange gedauert?

Wie kommen sie auf ihre absurden Annahmen?

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am 28.01.2019 13:15

Das man sollche Typen wie sie beschäftigen kann.

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am 27.01.2019 19:26

Alles nur Schauspiel, der Brexit wird nur lange hinausgezogen,damit kein anderes Land auch auf dieselbe Idee kommt.

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 28.01.2019 10:56

Ihr beiden seid schon zwei Herzchen. Keine Ahnung, aber dummes Zeug schreiben.

Die UK wird auf jeden Fall der große Verlierer sein! Es will niemand Deals mit einem GB ohne Brexit Deal machen. Alle Länder, die bisher gefragt wurden, haben keinerlei Interesse an einem Deal mit der UK. Weder die Da Schweiz, noch Canada oder Australien sind interessiert.

Was hat denn die UK auch großartig anzubieten?

Ich möchte jetzt nicht schon wieder alles aufzählen, was der UK bei einem No-Deal-Brexit alles blüht.

Angefangen von einer massiven Abwanderung von Firmen, extremen Preissteigerungen, hoher Arbeitslosigkeit, kollabierendem Gesundheitssystem, weniger Realeinkommen seit 10 Jahren und weiteren Jahren, ein Wirtschaftswachstum von MINUS 8 - 10% für die nächsten Jahre und und und

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reibungslos (14.588 Kommentare)
am 27.01.2019 13:38

Britannien wird in Not und Elend versinken, so wie auch die Schweiz und Norwegen durch ihre Nichtmitgliedschaft längst auf das Niveau eines Entwicklungslandes herabgesunken sind. Die bösen rechts-rechten Medien wie der ORF oder der Standard verheimlichen das nur.

*Vorsicht Sarkasmus"

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Christian090676 (2.112 Kommentare)
am 27.01.2019 14:04

Die Schweiz und Norwegen haben aber einen Deal.

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Orlando2312 (22.361 Kommentare)
am 27.01.2019 21:28

Das weiss doch ein Blauer nicht!!!

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Christian090676 (2.112 Kommentare)
am 27.01.2019 14:11

Die Brexiteers haben aber Grosses versprochen, an diesem wird man den Brexit messen.

Not und Elend ist eine Frage, welche Ansprüche GB an sich selber hat.

Da wird eine Rezession schon als Not und Elend gesehen, denke ich.

Für uns wäre das amerikanische Gesundheitssystem auch Not und Elend, obwohl die USA die grösste Volkswirtschaft ist.

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Christian090676 (2.112 Kommentare)
am 27.01.2019 14:20

No Deal bedeutet, das GB abhängig ist auf die USA, EU, China, Brasilien, Indien, ... das schnell ein Handelsverträge zustande kommt.

Was ist, wenn diese sich Zeit lassen, weil sie mehr Zugeständnisse von GB erhoffen? Das Schachspiel beginnt erst.

Da kann die britische Regierung schnell in Not und Zugzwang geraten, auch schlechte Deals zu unterschreiben.

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 28.01.2019 11:06

Es kommen keine Deals mit einem No-Deal-Brexit GB zustande, denn es fehlt jegliches Interesse. Alle Staaten, die bisher gefragt wurden, hatten kein Interesse an einem Deal.

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Christian090676 (2.112 Kommentare)
am 27.01.2019 14:32

Jesus sagt laut Lukas 11,17 Jedes Reich, das in sich gespalten ist, wird veröden und ein Haus ums andere stürzt ein.

GB ist gespalten. Der Brexit hat Familien, Parteien, Regionen gespalten.

Es kommt auch darauf an, ob GB diese Spaltung beenden kann. Der Brexit kann sehr wohl zu Not und Elend führen, auch wenn nicht sofort.

Hitler hat das mit Deutschland und Österreich auch innerhalb kürzester Zeit geschafft.

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jago (57.723 Kommentare)
am 27.01.2019 17:31

> Jesus sagt laut Lukas 11,17 ...

Ageh, das sagt er nur euch Bibelgürtlern grinsen

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penunce (9.674 Kommentare)
am 27.01.2019 17:30

Der ist mal einer von der guten Sorte.... grinsen

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 28.01.2019 11:02

Der Sarkasmus ist da fehl am Platz, denn der erste Teil des ersten Satzes ist Tatsache.

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