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Ukraine-Konflikt spitzt sich zu - Einreiseverbot für Russen

Von nachrichten.at/apa, 30. November 2018, 13:45 Uhr
Mit dem Einreisestopp soll verhindert werden, dass sich in der Ukraine Abordnungen private Armeen als Vertreter der russischen Streitkräfte bilden. Bild: EPA

KIEW. Im eskalierten Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zeichnet sich keine Entspannung ab. Die Ukraine verbot am Freitag russischen Männern im kampffähigen Alter zwischen 16 und 60 Jahren die Einreise.

Präsident Petro Poroschenko begründete dies damit, dass eine Invasion unterbunden werden müsse. Auch alle anderen Ausländer müssen mit verschärften Befragungen bei der Passkontrolle rechnen. Mit dem Einreisestopp solle verhindert werden, dass sich in der Ukraine Abordnungen privater Armeen bildeten, die in Wirklichkeit Vertreter der Streitkräfte der Russischen Föderation seien. Der Präsident verwies auf die Annexion der Krim durch Russland im Jahr 2014 und warf Russland vor, Separatisten in der Ostukraine zu unterstützten. Nach Angaben des ukrainischen Grenzdiensts soll es beim Einreisestopp aber Ausnahmen aus humanitären Gründen geben, etwa wenn ein Russe an der Beerdigung eines Verwandten teilnehmen wolle.

Historisch haben viele Bürger beider Ex-Sowjetrepubliken enge verwandtschaftliche Beziehungen. Die Schwiegertochter von Präsident Petro Poroschenko und der Schwiegervater von Außenminister Pawlo Klimkin sind russische Staatsbürger.

Moskau kritisierte das Einreiseverbot für russische Männer ins Nachbarland. Mit dieser Politik verletzte die Ukraine "die normalen Menschen", teilte das russische Außenministerium mit. Es wollte auf ähnliche Maßnahmen gegen Ukrainer aber verzichten.

Prinzipiell galt diese Regelung in der Ukraine bereits seit April 2014. Allerdings konnten russische Männer bei Nachweis des Zwecks ihrer Reise weiter einreisen. Seit Jänner dieses Jahres müssen alle Russen bereits ihre Fingerabdrücke bei Grenzübertritt abgeben. In der Diskussion sind seit Längerem eine vorherige Ankündigung der Reiseroute und die Einführung einer Visumspflicht für Russen.

Nach den neuerlichen Spannungen wachsen weltweit die Befürchtungen, dass der Konflikt zwischen beiden Ländern eskalieren könnte. "Wir hoffen, dass sich der Konflikt nicht weiter verschärft", sagte UNO-Generalsekretär António Guterres vor dem G-20-Gipfel in Buenos Aires. "Die territoriale Integrität der Ukraine muss gewahrt werden."

Poroschenko lobt Trump

Poroschenko begrüßte zudem, dass US-Präsident Donald Trump ein Treffen mit seinem russischen Kollegen Wladimir Putin am Rande des G-20-Gipfels absagte. Trump hatte den Beschluss damit begründet, dass Russland die festgesetzten ukrainischen Schiffe und Seeleute bisher nicht freigelassen hat. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel will am Rande des Gipfels wie geplant mit Putin über den Konflikt beraten.

Dazu Hannelore Veit (ORF) in der ZIB 2:


Allerdings trifft die deutsche Regierungschefin wegen einer Flugpanne erst mit Verspätung in Buenos Aires ein. Das Gespräch zwischen ihr und Putin solle dennoch am Samstagmorgen stattfinden, teilte eine Sprecherin der Regierung mit. Trump hatte Merkel als Vermittlerin ins Gespräch gebracht.

Der seit Jahren anhaltende Konflikt um die Krim war am Sonntag in der Meerenge von Kertsch eskaliert, als Russland mit einem Frachtschiff drei ukrainischen Marinebooten die Einfahrt ins Asowsche Meer verwehrte. Russische Grenzschutzboote beschossen die ukrainischen Schiffe und verletzten mehrere Matrosen. Dann beschlagnahmten sie die Boote. Die Seeleute werden seitdem festgehalten. Ihor Huskow, ein hoher Beamter des ukrainischen Staatssicherheitsdienstes (SBU) sagte, sein Land erwäge, mit "spiegelbildlichen Aktionen" zu reagieren.

Die ukrainischen Matrosen wurden mittlerweile in ein Gefängnis nach Moskau verlegt. Das sagte die Krim-Ombudsfrau Ljudmila Lubina am Freitag russischen Medienberichten zufolge. Keiner von ihnen halte sich mehr in der Haftanstalt von Simferopol auf der Halbinsel Krim auf. Gegen die 24 Matrosen war in den vergangenen Tagen Untersuchungshaft angeordnet worden. Ihnen wird illegaler Grenzübertritt vorgeworfen. Bei einem Prozess in Russland drohen ihnen bis zu sechs Jahre Haft. Unter ihnen befinden sich laut Ukraine auch eigene Geheimdienstoffiziere.

Ukrainische Ministerpräsident fordert schärfere Sanktionen

Der ukrainische Ministerpräsident Wladimir Groisman forderte schärfere Sanktionen gegen Russland. "Russland ist ein Aggressor und ein Okkupant", sagte Groisman der Zeitung "Die Welt" (Freitagausgabe). Es verlangte deshalb von den Europäern ein entschiedenes Vorgehen gegen Moskau. Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) dagegen sprach sich gegen eine Verschärfung der Strafmaßnahmen aus. Sanktionen würden immer alle betreffen, nicht nur jenen Staat, der getroffen werden soll, "deshalb setzen wir auf Gespräche", sagte Hofer vor einem EU-Ministerrat am Freitag in Brüssel. "Da ist die Diplomatie gefragt. Ich glaube, dass es möglich sein muss, das Problem zu lösen, ohne zu schärfsten Maßnahmen zu greifen. Ich glaube, dass Gespräche am wichtigsten sind", sagte Hofer.

Nach der Kaperung der Marineschiffe hatte die Ukraine am Mittwoch für 30 Tage das Kriegsrecht über einige Landesteile verhängt. Russland warnte daraufhin, dies könne zu einer Eskalation der Spannungen in der Konfliktregion im Südosten der Ukraine führen. Putin hat Poroschenko vorgeworfen, er habe eine "Provokation" inszeniert, um vor der Wahl im nächsten Jahr seine Beliebtheitswerte zu erhöhen.

Als Konsequenz aus dem Kriegsrecht-Erlass werden die für den 23. Dezember geplanten Kommunalwahlen in den zehn Grenzgebieten der Ukraine abgesagt. Die Rats- und Bürgermeisterwahlen sind notwendig geworden, weil sich viele Gemeinden im Land zu größeren Einheiten zusammenschließen sollen. Allgemeine Kommunalwahlen finden erst 2020 statt.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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jago (57.723 Kommentare)
am 30.11.2018 22:18

> Präsident Petro Poroschenko begründete dies damit, dass eine
> Invasion unterbunden werden müsse.


Na wenn DAS keine unteressante News ist grinsen grinsen

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Adler55 (17.204 Kommentare)
am 30.11.2018 20:51

Der Putschist und Marionette ( von wem auch immer !! ) soll die Merkl anbetteln - da wird dem GEHOLFEN ....

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hepi1954 (349 Kommentare)
am 30.11.2018 19:08

Super, die OÖN als Propagandablatt des Putschisten und Nazi-Sympatisanten Poroschenkow!

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Sandkistenschreck (6.580 Kommentare)
am 30.11.2018 14:25

Was lesen meine trüben Augen? Kriegsminister Hofer mischt sich in den Ukrainekonflikt ein? Ich dachte, der ist Vekehrsminister?!

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