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Russland und Türkei richten demilitarisierte Zone um Idlib ein

17. September 2018, 18:42 Uhr
Der türkische Präsident Recep Erdogan und sein russischer Kollege Wladimir Putin sind sich einig. Bild: (AFP)

SOTSCHI. Russland und die Türkei wollen rund um die syrische Rebellenzone Idlib bis zum 15. Oktober eine demilitarisierte Zone einrichten.

Sie solle 15 bis 20 Kilometer breit sein und ab Mitte Oktober zwischen Rebellen und Regierungstruppen verlaufen, sagte Putin am Montag nach einem Treffen mit Erdogan in Sotschi.

Eine Offensive auf die Rebellenhochburg wird nach den Worten des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu damit verhindert. Putin und Erdogan hatten in der russischen Schwarzmeerstadt mehr als vier Stunden lang über den Syrien-Konflikt beraten. Die demilitarisierte Zone soll nach Angaben von Putin von türkischen und russischen Patrouillen kontrolliert werden. Schwere Waffen wie Panzer und Raketenwerfer sollen aus der Zone abgezogen werden. Auch "alle radikalen Kämpfer" wie die Dschihadistengruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) sollen die Zone verlassen.

Die Türkei versucht derzeit, eine Offensive der Regierungstruppen auf Idlib zu verhindern. Ein Gipfeltreffen zwischen der Türkei, Russland und dem Iran am 7. September hatte zunächst keine Annäherung gebracht. Nach der Einigung zwischen Putin und Erdogan schloss Schoigu eine Militäroffensive nun aber aus. Auf die Frage, ob es nun keinen Angriff der Regierungstruppen auf Idlib geben werde, antwortete der Verteidigungsminister mit "Ja", wie die russischen Nachrichtenagenturen Interfax und Tass berichteten.

Russland unterstützt im Syrien-Konflikt den syrischen Machthaber Bashar al-Assad, seit 2015 auch militärisch. Die Türkei steht auf der Seite der Rebellen. Derzeit bereitet sich die syrische Armee auf eine Offensive auf die Provinz Idlib vor, die überwiegend von islamistischen Kämpfern kontrolliert wird. Da es die letzte Rebellenhochburg in Syrien ist, werden erbitterte Gefechte und eine Massenflucht erwartet, vermutlich auch in die Türkei. Erdogan will eine Offensive auf Idlib daher unbedingt verhindern. Russland hatte dagegen Unterstützung für einen Angriff auf die Provinz bekundet, um die "Terroristen" dort zu besiegen.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow sagte am Freitag bei einem Besuch in Berlin, es sei keine Großoffensive auf Idlib geplant. Russland werde zudem alles unternehmen, um ein Leiden der Zivilbevölkerung zu verhindern. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes in Berlin bekräftigte am Montag, dass eine "humanitäre Katastrophe" in Idlib verhindert werden müsse.

Am Sonntag hat die Türkei einem Medienbericht zufolge bereits einen ihrer Beobachtungsposten in Idlib stark aufgerüstet. Wie die Zeitung "Hürriyet" berichtete, brachte ein Konvoi von 50 Militärfahrzeugen Panzer und andere militärische Ausrüstung zu dem Beobachtungsposten in Jisr al-Shughur im Südwesten von Idlib. Es handelte sich demnach um die größte militärische Verstärkung der Türkei in der nordsyrischen Provinz seit Anfang September. Die Türkei unterhält in Idlib zwölf Beobachtungsposten, um die Einhaltung einer Waffenruhe zwischen den syrischen Regierungstruppen und Rebellen zu überwachen, die dort mit Russland und dem Iran vereinbart worden war. Auf den Beobachtungsposten sind mehrere hundert türkische Soldaten stationiert.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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( Kommentare)
am 17.09.2018 19:32

Zwei, die ein Ziel haben, aber die Gründe warum, können bei beiden unterschiedlicher nicht sein.
- Der türkische Präsident Recep Erdogan will einen Schutz der Muslimen erreichen.
- Sein russischer Kollege Wladimir Putin verfolgt seine strategischen Ideen in diesem Gebiet.

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Orlando2312 (22.340 Kommentare)
am 17.09.2018 19:54

Falsch Fortu! Beide verfolgen strategischen Ideen in diesem Gebiet.

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hintergrundleser (4.812 Kommentare)
am 17.09.2018 18:54

Dem Putin traue ich, dem Gott der Merkel nicht.

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