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Der scheinbar ewige Horst Seehofer ist bald Geschichte

Von nachrichten.at/apa, 12. November 2018, 06:55 Uhr
Horst Seehofer Bild: Apa

MÜNCHEN. Horst Seehofer will seine eigene Erklärung erst in der kommenden Woche abgeben. Doch aus der CSU drang am Sonntag, dass Seehofer zu Beginn des nächsten Jahres als Parteichef und in Folge auch als Deutscher Innenminister abtreten will.

 Damit endet eine politische Laufbahn, die mit ihrer Fülle an Ämtern wohl beispiellos sein dürfte - die aber gerade in jüngster Zeit für viele Reibereien stand.  Seehofer will Platz für eine Erneuerung in der CSU machen, wie er selbst laut Teilnehmern sagte. Noch nach der Wahlpleite der CSU bei der Landtagswahl vor einem Monat hatte er wenig selbstkritisch geklungen und betont, er wolle die "politische Familie" der CSU zusammenhalten.

Doch seither machten ihm so viele aus der Familie klar, dass sie in ihm nicht mehr das Oberhaupt sehen, dass nun für den scheinbar ewigen Seehofer doch Schluss ist. So auch am Sonntag: Da machte Seehofer im Spitzenkreis zunächst keine Anstalten, seine Zukunft bald zu erläutern. Doch die Spitzenvertreter seiner Partei drängten ihn dazu.

Einen "typischen Seehofer" hinterließ der 69-jährige Ingolstädter allerdings auch in seiner internen Rückzugsankündigung. Er nannte kein genaues Datum dafür. Wie Teilnehmer berichteten, habe er von Wochen gesprochen, nicht von Monaten. Die CSU-Spitzen hörten dann Januar oder Februar heraus.

Seehofer ist halt ein mit allen Wassern gewaschener Vollblutpolitiker und gewiefter Stratege mit jahrzehntelanger Erfahrung auch auf dem bundespolitischen Parkett. Zunächst schlug der 1949 in Ingolstadt geborene Sohn eines Lkw-Fahrers eine Verwaltungslaufbahn ein, 1971 trat der selbsternannte "Erfahrungsjurist" dann in die CSU ein, neun Jahre später wurde er erstmals in den Bundestag gewählt und begann damit eine fast 40 Jahre währende Karriere als Berufspolitiker.

Von 1992 bis 1998 diente Seehofer als Gesundheitsminister unter Helmut Kohl (CDU), in der ersten Großen Koalition unter Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) war er Agrarminister. 2008 wurde Seehofer bayerischer Ministerpräsident, 2013 gewann er für die CSU die verlorene absolute Mehrheit zurück. Die Münchner Staatskanzlei verließ er im März dieses Jahres auch auf Betreiben von Markus Söder, um nach Berlin zu gehen.

Dafür ließ sich Seehofer das größte Ministerium auf den Leib schneidern, das es je gab: neben dem Inneren ist er für Bau und die noch im Aufbau befindliche Abteilung Heimat zuständig, Herr über acht - männliche - Staatssekretäre und rund 1500 Mitarbeiter.

Kritiker werfen ihm vor, er sei mit dem Mammuthaus überfordert. Im Juni kochte der Skandal um offenbar zahlreiche fehlerhafte Asylbescheide der Bremer Außenstelle des Bamf hoch. Von viel Kritik begleitet war auch sein wochenlang unveröffentlichter "Masterplan" zur Migration.

Im Frühsommer eskalierte dann der Streit zwischen Merkel und Seehofer über die Flüchtlingspolitik derart, dass sogar ein Bruch der jahrzehntealten Union aus CDU und CSU im Raum stand. Auf dem dramatischen Höhepunkt bot Seehofer seinen Rücktritt an, um dies wenig später wieder zurückzunehmen. Der "Rücktritt vom Rücktritt" gilt als strategischer Fehler..

Wochenlang hielt dann der Streit um Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen und dessen Äußerungen zu Chemnitz das politische Berlin in Atem. Hier zeigte Seehofer, dass ihn womöglich sein politischer Instinkt verlassen hatte. Denn nachdem er wochenlang gegen alle Kritik zu Maaßen hielt, musste er ihn vergangene Woche doch entlassen - ein früher harter Schnitt hätte ihm viel Ärger auch innerhalb der CSU erspart.

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8  Kommentare
8  Kommentare
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HerrVOLVO (2.330 Kommentare)
am 12.11.2018 11:35

Wie heißt es so schön in Bayern:
Nach dem Strauß war's aus,
Der Stoiber war nicht gschoider,
Der Seehofer war doofer,
aber der Söder ist noch blöder!

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Killerkaninchen (7.975 Kommentare)
am 12.11.2018 10:28

Wann Merkel geht, stand doch schon in allen Medien!
Aber was dann?

Alle Personen, die sich um den Vorsitz "bemühen", sind doch denkbar ungeeignet!

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danube (9.663 Kommentare)
am 12.11.2018 09:51

"Diejenigen die entscheiden, sind nicht gewählt und diejenigen die gewählt sind, haben nichts zu entscheiden."
Horst Seehofer

https://www.youtube.com/watch?v=UBZSHSoTndM

Horst Seehofer über die Pharmalobby:
https://www.youtube.com/watch?v=TZDgjPWfZUg

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betterthantherest (34.113 Kommentare)
am 12.11.2018 09:40

Seehofer weg.

Ist das gut oder schlecht?

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Orlando2312 (22.336 Kommentare)
am 12.11.2018 08:57

Der Hirni wird absolut niemandem abgehen.

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jago (57.723 Kommentare)
am 12.11.2018 08:51

Sie wissen gar nichts, die "Pressekonferenzler" grinsen

Nicht einmal das, wsa andere Redakteure zu wissen behaupten ist gewiss.

Und mit all den Kellergerüchten, Verdächtigungen und Unterstellungen aus "Regierungskreisen" hausieren sie umher und machen die Demokratie auf der ganzen Welt kaputt. Skrupellos, karrieregierig, gewissenlos. traurig

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Gfrasttraun (402 Kommentare)
am 12.11.2018 07:59

Und wann geht Merkel ?

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jago (57.723 Kommentare)
am 12.11.2018 08:52

Das kann doch der Demokratie egal sein. Na gut, dir nicht, der Demokratie.

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