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Boyan Slat: Aufräumer im Plastik-Strudel

Von Martin Roithner, 15. September 2018, 00:04 Uhr
Aufräumer im Plastik-Strudel Von Martin Roithner
Der 24-jährige Niederländer Boyan Slat will die Weltmeere vom Plastikmüll befreien. Bild: APA

Es geschah im Urlaub: Mit seiner Familie entspannte Boyan Slat 2010 auf der griechischen Insel Lesbos.

Als der damals 16-Jährige im Meer schnorchelte, machte er eine Entdeckung, die ihn nicht mehr losließ: Slat sah im Wasser mehr Plastiksackerl als Fische herumschwimmen. Zurück aus den Ferien, begann der Niederländer, an einem Schulprojekt zu diesem Problem zu arbeiten.

Was vor acht Jahren noch eine Idee war, ist heute viel mehr: "The Ocean Cleanup" heißt das Projekt von Slat, der auch Chef des gleichnamigen Unternehmens mit 64 Mitarbeitern ist. Gemeinsam tüfteln sie daran, die Weltmeere vom Plastikmüll zu befreien. Diese Mammutaufgabe soll ein 600 Meter langer Schlauch erledigen. Seit dieser Woche wird der Schlauch in die Nähe des "Great Pacific Garbage Patch" (großer Plastikstrudel im Pazifik) gebracht. Der zwischen Hawaii und Kalifornien schwimmende Müllteppich ist doppelt so groß wie Frankreich.

Die Konstruktion soll sich auf dem Pazifik zu einem U formen, drehen und alles einfangen, was dort herumdümpelt. Ein Netz verhindere, dass Fische eingesammelt würden, sagt Slat. Der Müll, den Schiffe einsammeln, soll an Firmen verkauft werden, die ihn wiederverwerten und zu neuen Produkten verarbeiten. Slats Ziel ist ambitioniert: Bis 2040 sollen mit der Technologie 90 Prozent des Plastikmülls in Ozeanen entfernt werden.

Dass sein Projekt Wellen schlägt, weiß der Niederländer mit den Wuschelhaaren und dem Dreitagebart. Investoren haben ihm zu einem Budget von 20 Millionen Euro verholfen, es gibt aber auch Kritiker. Manche bezweifeln, dass die Technologie funktioniert. Andere sagen, der Großteil des Mülls befinde sich in zerteilter Form tiefer im Meer. Zweifel lassen Slat, der Tesla-Chef Elon Musk als Vorbild sieht, kalt: "Wer zaudert, löst kein Problem."

Hilfe dafür holt er sich auch aus Oberösterreich: Die Firma DCS Computing entwickelte eine Software zur Teilchensimulation, die bei dem Projekt zum Einsatz kommt. Überdimensionale Rohre steuert Agru aus Bad Hall bei.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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Juniper (352 Kommentare)
am 22.09.2018 11:11

Autokorrektur verwandelt leider den Namen Slat in Spät

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Juniper (352 Kommentare)
am 22.09.2018 11:10

Ich freue mich das es Menschen gibt, die ihre Zeit und Kraft dafür einsetzen, Probleme die von allen verursacht wurden und für die sich niemand zuständig fühlt, anzugehen.

Der Kritikpunkt, dass damit nicht aller Müll aus dem Meer entfernt wird, sollte die Kritiker dazu anregen, die bestehende Aktion als Ausgangspunkt zu nehmen um ein neues Projekt ins Leben zu rufen, dass sich diesem Problem widmet. Davon habe ich bis jetzt aber noch keine Berichte gelesen.

Es wird doch nicht etwa leichter sein, ein Haar in der Suppe zu finden als selber eine Suppe zu kochen?

Gratulation an Herrn Spät, der in so jungen Jahren bereits ein so großes Projekt in die Umsetzungsphase brachte.

Ich hoffe er wird für viele ein Vorbild und wünsche ihm auch noch wirtschaftlichen Erfolg

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