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Werke aus 1868, die fast nichts mehr zu sagen haben

Von Michael Wruss, 08. Oktober 2018, 00:04 Uhr

Brucknerfest: Liebevoll kämpften sich Linzer Chöre durch alte Lieder und scheiterten an den Umständen.

Am 4. April 1868 fand im übervollen Linzer Redoutensaal ein denkwürdiges Konzert der Liedertafel Frohsinn statt. Am Samstag wurde es beim Brucknerfest wiederholt. Die Kopie lockt aber nur wenige ins Brucknerhaus und hat in der Pause sogar manche wieder vertrieben.

Dabei waren die Ausführenden mehr als engagiert. Höchstes Lob gebührt dem Hard-Chor und der Nachfolgeinstitution der Liedertafel, der Linzer Singakademie. Weil sie sich derart aufopfernd durch teils höchst schwierige wie nur selten echt überzeugende Männerchorliteratur durchgekämpft haben. Denn weder Conradin Kreutzers "Sechs Lieder für Männerchor" op. 79 noch Carl Friedrich Zöllners "Des Müllers Lust und Leid" sind hitverdächtig. Sondern bleiben Vertonungen, die heute nur mehr wenig zu sagen haben. Auch Bruckners "Vaterlandslied" hat einen historischen Stempel und sollte ob des deutschtümelnden Textes im Archiv ruhen.

Da kommt weder Freude bei den Sängern auf, noch kann man damit ein Publikum begeistern. Zumal man sich – anders als beim Originalkonzert, bei dem nur je ein Lied pro Zyklus erklang – bemüßigt fühlte, alles umzusetzen. So dürfte damals auch nur das erste der "Sechs Lieder im Freien zu singen" von Mendelssohn erklungen sein.

Die Aufführung des gesamten Werks war zumindest aber ein Lichtblick. Aber nicht nur Chormusik ist erklungen, sondern auch Mozarts Es-Dur-Streichquartett, mit dem das Franz Xaver Frenzel Quartett den ersten Teil fein beschlossen hat. Die große Klammer dieses dreistündigen Mammutkonzerts bildete Wagner – u. a. Ansprache des Hans Sachs und Schlusschor aus den "Meistersingern". Letztere sind – und deshalb war das Konzert 1868 tatsächlich denkwürdig – in Linz uraufgeführt worden. Hier gesellten sich der von Tobias Wögerer animierend geleitete Linzer Konzertverein sowie Albert Pesendorfer hinzu, der die deutschen Meister gebührend und klanggewaltig hochleben ließ.

Fazit: Alexander Koller und seinen beiden Chören gebührt vollstes Lob, sich da durchgebissen zu haben. Dennoch, nicht jeder Einsatz heiligt die Mittel, die allerdings vom Veranstalter vorgegeben waren.

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