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"Wenn du beginnst, den Kritikern zu glauben, wirst du verrückt"

Von Nora Bruckmüller, 28. April 2014, 00:04 Uhr
Joanna Hogg
Joanna Hogg Bild: Crossing Europe

Regisseurin Joanna Hogg, Stargast des "Crossing Europe" Filmfestivals , über mediale Aufmerksamkeit, Rückschläge und Träume.

Es ist ein Phänomen, das sich weltweit durch die Filmlandschaften zieht: die Arbeitsrolle "Regisseur" ist im öffentlichen Bewusstsein als Männerberuf verankert. Die Laufbahn der Londoner Filmemacherin Joanna Hogg, die bis Mittwoch Tribute-Gast des Linzer "Crossing Europe"-Filmfests ist, ist ein ideales Beispiel, um diese falsche Vorstellung zu korrigieren. Als 2008 ihr Werk "Unrelated", ein subtiles Porträt über eine Frau in der Krise, in der Heimat der 54-Jährigen im Kino anlief, wurde sie zum "Darling der Filmkritiker". Dem Start ihres aktuellen Films "Exhibition" – ein intimes Abtasten der Arbeits- und Liebesbeziehung eines Künstlerehepaares – widmeten renommierte Zeitungen wie "The Guardian" große Berichte. Diese Art der Aufmerksamkeit verleitet die geerdete Britin aber keineswegs zur Abgehobenheit. "Wenn du beginnst, den Kritikern zu glauben, wirst du verrückt", sagt sie. Sie versuche, die Meinungen anderer über ihre Arbeit so weit wie möglich zu ignorieren – ein Leitsatz, der sehr gut zu ihrer zunehmenden Kraft als Regisseurin passt. "Von Film zu Film gewinne ich mehr Selbstvertrauen, wieder an meinen Ausgangspunkt zurückzugelangen, den ich als Filmstudentin hatte: zum freien Denken über das Kino, dem Folgen meiner Instinkte." Die Freiheit, die sie sich für die Konzeption ihrer Arbeiten nimmt, hat einzigartige Werke zur Folge. "Exhibition" lebt etwa von der scheinbaren Beiläufigkeit, mit der Hogg emotionale Spannungen einfängt und sie gleichzeitig mit erdrückender Wucht spürbar macht. Dabei lässt sie ihre Charaktere zwischen Realität und Traum wandern.

Bis sich Hogg traute, diesen kompromisslosen Stil umzusetzen, dauerte es gut dreißig Jahre. Auslöser für diverse Umwege war ein entmutigendes Erlebnis an der "National Film And Television School". Sie musste 1985/1986 ihren Abschlussfilm "Caprice" – in der Hauptrolle die damals unbekannte Tilda Swinton – ohne die Unterstützung ihrer Tutoren umsetzen. In "Caprice" reflektiert eine Frau ihr Selbstbild gefangen in einem Modemagazin. "Sie hatten nicht verstanden, was ich wollte."

Weil Hogg danach glaubte, sie müsste sich als Regisseurin erst beweisen, arbeitet sie für das Fernsehen. Angebote und regelmäßiges Einkommen hielten sie lange im TV-Geschäft – bis 2001 Leidenschaft über Verstand siegte. Und wie betrachtete sie den Rückschlag heute? "Schuld hatten nicht die Tutoren. Schuld hatte nur ich selbst."

Joanna Hogg-Filme: www.crossingeurope.at/programm/sektionen/tribute.html, "Exhibition"-Kritik

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1  Kommentar
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Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 28.04.2014 11:25

die Ihr "Wissen" verbreiten grinsen

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