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Keine Scheu vor dem Ungewissen

Von Hannah Winkelbauer, 24. Dezember 2018, 00:04 Uhr
Keine Scheu vor dem Ungewissen
Die beiden Künstlerinnen neben einer Arbeit von Inga Hehn Bild: hw

Inga Hehn und Esther Strauß zeigen ihre Werke in der Galerie der Stadt Wels.

Die Galerie der Stadt Wels bietet Inga Hehn und Esther Strauß viel Raum. Und die jungen Absolventinnen der Linzer Kunstuniversität wissen diesen zu nutzen. So haben sie extra für diese Präsentation eine eigene Ausstellungsarchitektur konzipiert und gebaut. Eine Gemeinsamkeit der sehr unterschiedlichen Arbeiten ist die Offenheit für ungeplante Momente, denen sich beide Künstlerinnen bewusst aussetzen. "Accepting rides with strangers" (übersetzt in etwa: "sich auf Fahrten mit Fremden einlassen") heißt deshalb auch die Schau.

Hehns Tusche- und Bleistiftzeichnungen muten wie organische Gebilde an, wie zarte Gewächse auf Papier. Die 1984 in Linz geborene Künstlerin erkundet "in ihren minimalistischen Papierarbeiten eine Linie nach der anderen, ohne zu wissen, zu welchem Bild sie der Strich führen mag", heißt es im Text zur Ausstellung. Das Motiv entsteht also erst während des Tuns. Strauß, 1986 in Tarrenz, Tirol geboren, lässt sich in ihren poetischen Performances bewusst auf ungewisse Situationen ein. So lud sie etwa 2007 per Zeitungsannonce zu einem "Hand-in-Hand-Spaziergang" in Linz, der weder mit Fotos noch Videos aufgezeichnet wurde.

Für "Das Versteck" hat Strauß an einem geheimen Ort in Österreich einen Unterschlupf eingerichtet, in dem sich verbergen kann, wer ihn findet. Eine Kopie des Verstecks steht nun in der Galerie der Stadt Wels. Besucherinnen und Besucher können sich zur Probe in dieser "Skulptur" verstecken.

Eine Verbindung zwischen den beiden Werkkomplexen stellt Strauß’ Serie mit dem Titel "2012" dar: Ein Jahr lang sammelte sie alle ihre Tränen auf weißem Papier. Ein Motiv, so zart, dass es fast nicht zu sehen ist. Und so ungewiss, dass es sich im Vorhinein nicht planen ließ.

Hehn experimentiert mit marmoriertem Papier, sie wandelte die Technik ab, in der Farbe auf ein Leimbad gespritzt wird, von dessen Oberfläche dann mit Papier ein Motiv abgenommen wird.

Das Prozesshafte, das Unkontrollierbare, die Risiken: Diese Aspekte sind sowohl für Hehn als auch für Strauß wesentlich. Die beiden künstlerischen Handschriften treten in dieser ausgesprochen gelungenen Schau miteinander in Dialog. Es lohnt, sich auf diese Werke einzulassen.

Ausstellung: "Accepting rides with strangers", Galerie der Stadt Wels, Pollheimerstr. 17, 4600 Wels, bis 3. 2., Mi.–So., 15–19 Uhr

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