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"Die Orgel ist ein ehrfurchtgebietender König. Aber ein ganz lieber."

Von Lukas Luger, 08. September 2018, 00:04 Uhr
"Die Orgel ist ein ehrfurchtgebietender König. Aber ein ganz lieber."
Iveta Apkalna gastiert Montag in Linz.

Am Montag weiht die lettische Star-Organistin Iveta Apkalna die neue Brucknerhaus-Orgel mit einem großen Solokonzert ein.

Die gebürtige Lettin Iveta Apkalna gilt als die führende Organistin weltweit. Als Titularorganistin ist die 41-Jährige an der Hamburger Elbphilharmonie tätig. Am Montag weiht sie beim Brucknerfest mit einem großen Solokonzert die neue Linzer Brucknerhaus-Orgel ein.

 

OÖN: Im Gegensatz etwa zu Violinistinnen, die ihre Geige stets bei sich tragen, kennen Sie Ihr Instrument nie, bevor Sie darauf spielen. Wie lang dauert es, bis Sie zu einer Orgel eine Beziehung aufbauen?

Iveta Apkalna: Für uns Organisten ist es eine Entdeckungsreise. Nicht nur von Ort zu Ort, sondern auch von Orgel zu Orgel. Für ein großes Konzert, wie dieses in Linz, benötige ich acht bis zehn Stunden, um alle Klangfarben zu finden, zu testen und zu setzen. Der Vorteil ist, dass ich so die Aura jedes Saals vorher kenne. Der Nachteil ist, dass das Kennenlernen der Orgel oft tief in der Nacht stattfinden muss, weil ja vorher der Saal belegt ist.

Sie sitzen also um zwei Uhr in der Früh in der Elbphilharmonie und spielen alleine Orgel?

Der Pförtner ist auch da (lacht)! Ja, das ist oft gespenstisch. Die Elbphilharmonie ist allerdings sehr gemütlich. Aber als ich etwa alleine um drei Uhr früh im Kölner Dom probte, nur mit dem Licht für den Notenständer, da lief mir schon ein Schauer über den Rücken.

Viele Leute erstarren vor Ehrfurcht, wenn sie eine Orgel hören, da Assoziationen zu Kirche und Sakralem aufkommen. Wie lässt sich dieser "Furcht" begegnen?

Wir müssen mit unserem ganzen Herzen spielen. So, als würden wir nur für eine Person musizieren. Auch dürfen wir keine willkürlichen Hürden setzen. Wenn jemand bei einem Orgelkonzert in einer Kirche zwischen den Stücken applaudieren will, dann soll er das bitte tun. Das ist doch wunderbar!

Für Ihren Linz-Auftritt haben Sie ein Programm erstellt, bei dem Bruckners Werke nicht im Vordergrund stehen, sondern als Klammer fungieren. Können Sie die Beweggründe dafür erklären?

Mein Konzertrepertoire ist sehr vielfältig und beinhaltet auch häufig zeitgenössische Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Für das Linz-Konzert wurde ich aber gebeten, ein Programm mit Bruckners eigenen Werken sowie Stücken, die Bruckner selbst noch gespielt hat, zusammenzustellen. Das war eine schöne und spannende Herausforderung! Ich beginne und beende den ersten Teil des Abends mit Bruckner, ebenso wie den zweiten mit Mendelssohn. Dazwischen stehen jeweils Stücke von Johann Georg Albrechtsberger, die gewissermaßen als Überleitung dienen.

Bruckner wurde als Orgel-Improvisator gefeiert. Wie ausgeprägt ist Ihre Improvisationsfreude?

Ich improvisiere nicht. Nur zu Hause gelegentlich. Primär sehe ich mich als Interpretin. Ich bewundere Leute, die fantastische Musik schreiben. Ich höre gerne zu. Da ich jedes Jahr aber auf circa 60 verschiedenen Orgeln spiele, ist das jedes Mal eine kleine Art von Improvisation.

Viele Künstler pflegen zu ihrem Instrument eine regelrechte Hassliebe. Was ist die Orgel für Sie: Freund, Feind, Geliebter?

Ich sieze meine Instrumente, ich duze nicht. Die Orgel ist ein ehrfurchtgebietender König. Aber ein ganz lieber.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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Rufi (4.739 Kommentare)
am 08.09.2018 00:25

Die Orgel ist ein ehrfurchtgebietender König. Aber ein ganz lieber. --- Früher, vielleicht auch heute noch, sagte man zur Orgel „Königin der Instrumente“.
Dass die OON falsche Anführungszeichen macht, nämlich Zollstricherl, dafür kann weder die Orgel etwas noch die Pianistin.
Ich wünsche einen angenehmen Aufenthalt und Freude am Spiel und der Aufführung.

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buchbinder59 (694 Kommentare)
am 09.09.2018 19:15

nicht Pianistin sondern Organistin sollte es heißen- - aber egal: Ihr Kommentar ist absolut entbehrlich, es ist doch wurscht, welche Art von Stricherl verwendet werden.

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