Das Damals bis ins Heute
Wichtiger Landestheater-Beitrag zum „Anschluss“
Im Gedenken an den „Anschluss“ Österreichs an Hitler-Deutschland am 12. März vor 75 Jahren hat Landestheater-Schauspielchef Gerhard Willert zehn Autoren „verschiedener Generationen aus verschiedenen Ländern“ gebeten, ihre Sichtweise zu diesem Thema in Stückform von fünf bis 15 Minuten Dauer zu schreiben. Daraus inszeniert er die Stück-Collage „Land der Lämmer“, die, samt respektablem Begleitprogramm, kommenden Samstag in den Kammerspielen Linz zur Uraufführung kommt. Der Stücktitel deshalb, weil „die österreichische Seite lange den Mythos des Opfer-Lammes gelebt hat und die Opfer-Seite oft beschrieben hat, sie sei wie Lämmer zur Schlachtbank geführt worden“, sagt Willert.
Die Autorenschaft: Thomas Arzt (geboren 1983 in Schlierbach), Falk Richter (*1969 in Hamburg), Mieze Medusa (*1975 in Schwetzingen, aufgewachsen in OÖ), Gerhild Steinbuch (*1983 in Mödling), Franzobel (*1957 in Vöcklabruck), Michel Vinaver (*1927 in Paris), Betty Shamieh (*1974 in San Francisco), Barbara Grinberg (*1961 in Paris), Martin Crimp (*1956 in Kent/Großbritannien), Robert Schindel (*1944 in Bad Hall). Wichtig sei, „dass es kein Geschichtsunterricht ist“, sondern: „Was bedeutet das Damals für uns heute?“
Symposion „Anschluss“
Freitag, 15. März, ab 14 Uhr: Theater im Nationalsozialismus – Vorträge u. a. von Gerald M. Bauer (Theater in der Josefstadt ab 16).
Samstag, 16. März, ab 9 Uhr: Vorträge u. a. von Regina Thumser-Wöhs (Landestheater Linz im Nationalsozialismus), Gertrude Stipschitz (Landesbühne Oberdonau in Braunau ab 10.30)
Großes Haus, Eintritt frei