So lässt sich die Lunge stärken
Atemnot, Husten und Auswurf machen den 800.000 COPD-Patienten in Österreich zu schaffen. Bei der OÖN-Gesundheitstour in Steyr geht es um Diagnose und Therapie der Krankheit.
Die tückische Lungenerkrankung ist zwar nicht heilbar. "Mit der Kontrolle der Beschwerden, der Verbesserung der Atemnot und damit der körperlichen Belastbarkeit lässt sich das Fortschreiten der Erkrankung eindämmen", sagt Primar Josef Bolitschek, Leiter Lungen-Abteilung im LKH Steyr.
Er ist einer der Experten, die bei der OÖN-Gesundheitstour am 4. April in Steyr Rede und Antwort stehen werden. Neben Medikamenten und einer Sauerstofftherapie gibt es zahlreiche Maßnahmen, mit denen sich COPD bremsen lässt:
1 Raucherentwöhnung: Professionelle Hilfe bei einem Rauchertherapeuten oder auch in Rauchstopp-Seminaren macht es für viele einfacher, mit dem Rauchen endgültig aufzuhören.
2 Bewegung: Während früher in der Therapie galt, dass sich Lungenkranke schonen müssen, zeigen neuere Studien, dass Bewegung wichtig ist und sich positiv auf die Lungengesundheit auswirkt. "Je weniger sich COPD-Patienten körperlich im Alltag betätigen, desto mehr baut deren Muskulatur ab", erklärt Sportwissenschafterin Barbara Schagerl-Müllner. "Lungenerkrankte sind jedoch auf die Muskeln, insbesondere auf die Atemhilfsmuskulatur, angewiesen." Wer moderat trainiere – je nach Schweregrad der Erkrankung – und Überanstrengung vermeide, könne aus sportlicher Betätigung einen hohen Nutzen ziehen.
Tipp des Lungenfacharzts: "Bevor Sie mit den Übungen beginnen, sollten Sie genau überlegen, ob Sie sich dabei schadstoffbelasteter Luft aussetzen."
3 Abnehmen: Wer einige Kilogramm abnimmt, gerät nicht so schnell außer Atem. "Wichtig ist auch, das Abnehmen mit Bewegung zu koppeln: Je mehr Muskelmasse sich durch Bewegung bildet, desto besser funktioniert die Fettverbrennung", so die Experten.
4 Atemtechnik: Durch das Erlernen von Atemtechniken lassen sich Atemnot und Husten besser bewältigen, sagt Schagerl-Müllner. Dazu gehöre auch die Atemwahrnehmung: "Die Beobachtung der eigenen Atmung ist die Grundlage für das Erlernen von Atemtechniken unter Belastung."
Bestimmte Positionen seien zudem atemerleichternd, sagt die Sportwissenschafterin. Beispiel "Torwartstellung": Stehen Sie hüftbreit, die Knie leicht gebeugt, den Oberkörper mit den Händen auf den Knien abstützen.