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Volkskrankheit Skoliose

Von Ulrike Griessl, 26. Juni 2013, 00:04 Uhr
Skoliose Rücken
(Symbolbild) Bild: (images4life.at)

Vier bis zehn Prozent der Österreicher leiden an einer Skoliose, einer Verkrümmung der Wirbelsäule. Besonders schwer zu behandeln ist die idiopathische Skoliose, die sich im Kinder- und Jugendalter ausprägt.

Die Diagnose „Ideopathische Skoliose“, eine starke seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule mit Verdrehung der Wirbelkörper, veränderte das Leben der 13-jährigen Anna S. aus Linz von einem Tag auf den anderen. Die Schülerin musste sofort mit täglicher Physiotherapie beginnen und bekam ein spezielles Korsett aus Plastik angepasst, das sie nun bis zum Ende ihres Wachstums 22 Stunden am Tag tragen muss. Keine leichte Situation für das Mädchen. Neben der bangen Frage, ob sich die Krümmung ihrer Wirbelsäule stoppen lässt und damit Schmerzen und die Bildung eines sichtbaren Buckels verhindern lassen, belastete sie auch die Tatsache, ein Korsett tragen zu müssen.

Wie würden ihre Schulkollegen damit umgehen, dass sie plötzlich ständig „einen Plastikanzer“ tragen musste, der sie in ihrer Bewegungsfreiheit wirklich einschränkte?

Mädchen sind vor allem betroffen

„Skoliotische Fehlhaltungen kommen in der Bevölkerung sehr häufig vor“, sagt Renata Pospischill, Oberärztin vom Orthopädischen Spital Speising in Wien. Vier bis zehn Prozent der österreichischen Jugendlichen seien betroffen. „Man kann also von einer Volkskrankheit sprechen“, sagt die Medizinerin. Allerdings handelt es sich bei dieser leichten Form der Skoliose um Wirbelsäulenverkrümmungen, die maximal zehn Prozent von der normalen Krümmung abweichen und sich nicht bis zum Ende der Wachstumsphase verschlechtern.

„Anders verhält es sich bei der idiopathischen Skoliose, die 1,7 bis 2,2 Prozent der Jugendlichen betrifft“, sagt Pospischill. Sie verschlechtere sich, solange das Kind wachse, und müsse daher unbedingt intensiver behandelt werden.

„Ab einem Krümmungswinkel von 20 bis 25 Grad reicht eine spezielle Physiotherapie für Skoliose allein nicht aus, eine Versorgung mit einem Korsett ist nötig, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern und eventuell sogar eine Verbesserung zu erreichen“, sagt Karin Pammer, Physiotherapeutin und Skoliose-Spezialistin vom Therapiezentrum Blumau in Linz. Das Tragen des korrigierenden Korsetts, das aus Plastik besteht, sei für die Kinder und Jugendlichen zwar sehr belastend, aber unvermeidlich, wenn man einen guten Therapieerfolg erreichen wolle.

„In extremen Fällen, wenn der Krümmungswinkel 40 bis 50 Grad erreicht, muss operiert werden“, sagt Pospischill. Dabei werde die Wirbelsäule versteift. Dieser Eingriff sei aber nicht ungefährlich und mit langfristigen Folgen für die Patienten verbunden. „Nach einer Skoliose-OP dürfen die Betroffenen ihr Leben lang nicht mehr lange sitzen oder stehen und nicht schwer tragen, außerdem können sie nur sehr eingeschränkt Sport betreiben“, erläutert die Ärztin aus Wien.

Früherkennung ist besonders wichtig

Damit derartige Operationen vermieden werden können, ist nach Ansicht Pospischills die Früherkennung von Skoliose extrem wichtig: „Wir haben daher zusammen mit dem Unterrichtsministerium ein Skoliose-Screening im Rahmen der Schularzt-Untersuchungen initiiert.“ Wichtig sei aber auch, dass Eltern wachsam sind – vor allem, wenn Skoliose in der Familie bereits einmal vorgekommen sei.

Generell von Skoliosen betroffen sind übrigens vor allem Mädchen. Warum diese krankhafte Wirbelsäulenverkrümmung bei manchen Kindern und Jugendlichen auftritt, ist laut Pospischill und Pammer noch nicht restlos geklärt. Fest stehe aber, dass sie vererbt werden kann.

 

Was ist Skoliose?

Als Skoliose bezeichnet man eine seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule, die mit einer Verdrehung der Wirbelkörper und des Brustkorbs einhergeht. Sie entsteht durch eine Wachstumsstörung im Wirbelkörper (eine Seite wächst stärker als die andere).

Erste Anzeichen für eine Skoliose ist eine Veränderung im Seitenprofil (z. B. ein Flachrücken). „Diese Veränderungen können allerdings nur Experten erkennen“, sagt die Linzer Physiotherapeutin Karin Pammer. Befindet sich die Skoliose bereits im fortgeschrittenen Stadium, ist sie mit dem „Vorbeugetest“ zu erkennen: Das Kind beugt den Oberkörper nach vorne und lässt die Arme locker baumeln. Zeigt sich auf einer Seite des Rückens ein Buckel, liegt eine Skoliose vor.

„Man muss die idiopathische Skoliose von skoliotischer Fehlhaltung unterscheiden, letztere entsteht durch ungünstiges Alltagsverhalten“, erklärt Pammer. Die ideopathische Skoliose entsteht im Kindes- oder Jugendalter. Mädchen sind viermal häufiger betroffen als Buben.

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9  Kommentare
9  Kommentare
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( Kommentare)
am 11.07.2013 11:26

Ich finde es wirklich unfassbar, dass dieser Bericht nicht korrigiert wird. Auch auf E-Mails reagiert nachrichten.at nicht! Das ist sehr verantwortungslos.

Eine Bitte an alle Leser dieses Artikels. Der Satz: "Nach einer Skoliose-OP dürfen die Betroffenen ihr Leben lang nicht mehr lange sitzen oder stehen und nicht schwer tragen, außerdem können sie nur sehr eingeschränkt Sport betreiben." ist von nachrichten.at frei erfunden (siehe auch die anderen Kommentare) und FALSCH!!!

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am 26.06.2013 15:43

Ich habe der Klinik geschrieben und hier ist die Antwort:

SG Frau Hinrichs,
danke für Ihren Brief und Ihre Anfrage. Sie haben inhaltlich völlig recht. Es ist nicht korrekt, dass „Betroffene ihr Leben lang nicht mehr lange sitzen können“, und Ähnliches.
Dieses Missverständnis ist im Zuge des Interviews mit unserer Frau Dr. Pospischill und der Redakteurin der OÖN entstanden; Frau Dr Pospischill hat mich selbst darüber in der Früh informiert. Sie hatte diese Aussage so nicht getätigt. Es war also ein Kommunikationsfehler, der leider bei mündlicher Kommunikation passieren kann.
Ich werde auch die Redakteurin der OÖN kontaktieren; vielleicht ist ja in diesem Medium eine Richtigstellung noch möglich. Ich werde mich darum sehr gerne bemühen!
Danke, dass Sie uns nochmals darauf aufmerksam gemacht haben und LG!

Dr. Pierre Saffarnia
Leitung Public Relations
Orthopädisches Spital Speising GmbH

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 26.06.2013 15:11

nach einer OP geht es den Patienten nicht wesentlich besser.
Und-sie sind für ein Leben lang beeinträchtigt.
Es wird allgemein viel zu viel herumgesäbelt.
Ein guter Chiropraktiker erledigt dieses Problem unblutig und Effizient.
Nur gibt's halt nicht viele,die ihr Geschäft beherrschen...

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( Kommentare)
am 26.06.2013 15:24

@Ameise: Die Aussage ist absolut falsch! Und wenn man keine Ahnung von der Materie hat, sollte man lieber gar nichts dazu schreiben. Und ein Chiropraktiker ändert an einer Skoliose schon mal gar nichts!!

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Ameise (45.683 Kommentare)
am 26.06.2013 15:34

Von wegen keine Ahnung.
Mein Ratschlag sollte nur als ev.Hilfestellung gedacht sein.
Ich habe kein Interesse,mit ihnen weiter darüber zu Diskutieren,und ersuche dahingehend um ihr Verständnis...

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( Kommentare)
am 26.06.2013 14:41

Da krieg ich doch die Krise!!! Solche Aussagen können gerade jugendliche Patienten absolut deprimieren und in ein tiefes Loch fallen lassen. Diese Ärztin gehört doch sofort aus dem Verkehr gezogen. Natürlich ist es so, dass solche Aussagen eines Arztes, dem man eigentlich vertrauen sollte, für die Zukunft prägen. Mir hat auch so ein Experte in der Jugend sämtlichen Sport außer Krankengymnastik und Schwimmen verboten. Gut, dass ich mich nicht daran gehalten habe. ICH KOCHE VOR WUT Frau "Dr." Pospischill!!!

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am 26.06.2013 14:29

Meine OP war vor 22 Jahren. Ich habe einen sitzenden Beruf, treibe Sport und fahre mit meiner Vespa,sprich ich lebe ganz normal. Habe diese OP noch keine Sekunde bereut und rate jedem Menschen mit Skoliose sich operieren zu lassen.

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( Kommentare)
am 26.06.2013 09:36

Sehr geehrte Damen und Herren,
es ist ausgenommener Blödsinn, dass man nach einer Skoliose-OP nicht mehr lange sitzen, stehen oder auch schwer tragen kann. Bei mir selbst wurde im Jahr 1961 und 1974 eine langstreckige Versteifung der Wirbelsäule vorgenommen. Ich kann noch immer lange sitzen und stehen und auch schwer heben, ich habe danach ein Kind geboren und war bis zu meiner Pensionierung mit 60 Jahren berufstätig. Außerdem bin ich auch alpin Ski gelaufen.
Man kann also alles, wenn man nur will und einem Ärzte nicht einreden, was man alles nicht kann. Im Übrigen trage ich auch heute noch Schuhe mit Absätzen von ca. 12 cm.
Es geht mir sehr gut.
Mit freundlichen Grüßen
Dagmar Jürgensen

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am 26.06.2013 14:07

Ich kann mich meiner Vorschreiberin nur anschließen und ich kann nicht verstehen, dass der Satz: „Nach einer Skoliose-OP dürfen die Betroffenen ihr Leben lang nicht mehr lange sitzen oder stehen und nicht schwer tragen, außerdem können sie nur sehr eingeschränkt Sport betreiben“, von einer sogenannten Expertin kommt! Traurig, traurig.

MfG, Gaby Hinrichs (www.skoliose-op.info)

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